AW: Den Wert von Geld vermitteln
Also, den wirklichen Wert von Geld verstehen meine Kinder auch noch nicht; die "Zettel" (= Geldscheine) interessieren sie überhaupt nicht und ansonsten geht es auch mehr nach der Zahl der Münzen als nach dem eigentlich Wert. Wobei ich Christina allmählich schon vermitteln kann, daß sie für eine 2 Euro-Münze mehr bekommt als für eine 50 Cent-Münze. Johannes dagegen interessiert das noch nicht wirklich und wenn wir Kaufladen spielen, dann wird da wahllos mit dem Spielgeld hantiert und er gibt mir meistens mehr heraus, als ich ihm vorher gegeben habe. Wenn ich dann versuche, ihm den Unterschied zu erklären, hört er meist gar nicht zu, sondern ist in Gedanken schon ganz woanders. Ich habe was gekauft und ihm Geld gegeben, er hat mir was zurückgegeben und damit ist für ihn die Sache erledigt.
Ich versuche es dann eher, den Kindern den Wert der Dinge zu erklären und daß wir nicht unbegrenzt Geld zur Verfügung haben. Also z.B. beim Einkaufen, wenn sie sich was aussuchen dürfen, da begreift Christina schon ganz gut, daß wenn sie ein Ü-Ei nimmt, das Geld dafür dann weg ist und sie sich nicht noch fürs gleiche Geld einen Berliner kaufen kann. Johannes leuchtet das in dem Moment zwar auch ein, aber ich glaube nicht, daß er es sich wirklich merkt.
Was mal richtig Eindruck gemacht hat, war die Sache mit dem Hochbett. Christina hat ja zum Geburtstag ihr langersehntes Hochbett bekommen und sie liebt es heiß und innig und außer ihr darf da auch keiner rein. Jedenfalls hatten wir mal wieder einen Tag, wo es mich tierisch geärgert hat, daß die Kinder mit allem so sorglos umgehen und es ihnen völlig wurscht ist, ob die Dinge dabei kaputt gehen oder nicht. Ich kann mir dann den Mund fusslig reden und es kommt doch nur der dumme Spruch "Dann kaufen wir halt ein neues!". Ich weiß nicht mehr, worum es ging, jedenfalls war es wohl etwas Wertvolleres und als Christina dann wieder frech grinsend meinte: "Ist doch wurscht, wenn es kaputt ist, dann kaufen wir halt ein neues!", ging mir die Hutschnur hoch und ich habe ihr nachdrücklich erklärt, daß wir eben nicht soviel Geld haben, um ständig alles ersetzen zu können, was durch Unachtsamkeit oder auch Mutwillen kaputt geht! Und wenn SIE nicht aufpaßt oder gar absichtlich etwas kaputt macht, dann könnte es eben soweit kommen, daß wir das Hochbett wieder verkaufen müssen, um die andere Sache zu ersetzen bzw. die Reparatur zu bezahlen. Das hat echt gewirkt und wenn ich jetzt sage, daß sie bitte vorsichtig sein sollen, weil xy sehr wertvoll ist oder teuer in der Reparatur (wenn z.B. mal wieder am Auto rumgeturnt wird), dann kommt des öfteren mal die Nachfrage, ob wir denn sonst das Hochbett verkaufen müßten - und schon sind die Kinder viel vorsichtiger!
Natürlich würde ich nie wirklich das Hochbett verkaufen, aber allein der Gedanke daran hat mächtig Eindruck gemacht - und wenn mal mutwillig etwas Wertvolleres kaputt gemacht würde, würde ich die Kinder durchaus an den Reparatur- oder Ersatzkosten beteiligen!
Aber bei einem Zweijährigen finde ich das noch viel zu früh und bis jetzt habe ich auch noch kein Kinderbuch gefunden, daß schon für so kleine Kinder geeignet wäre.
LG, Bella :blume: