AW: David will lesen lernen
Kathrin, ich hab Ariane vor einem halben Jahr ausgebremst, als sie schreiben und rechnen einforderte. Inzwischen hab ich nachgegeben und leb seitdem ruhiger, Ariane ist zufrieden und ausgeglichener und der erste große Antrieb ist vorbei. Momentan fordert sie nicht täglich eine "Lernstunde" sondern kommt sporadisch, knallt aber auch am Tisch mal eben einem die bekannten Buchstaben um die Ohren, weil die auf der Milchpackung sind.
Im Augenblick ist Zahlen jonglieren wohl interessanter. Sie hat für beide Themen einen "Duden". Die Firma Duden hat so kleine Wörterbücher verschiedenster Themenbereiche. "Die Zahlen" und "Das ABC" stehen in Arianes Bücherregal und das holt sie sich dann und zählt und rechnet. Addieren bis zehn geht, subtrahieren noch nicht ganz (bis 5 aber problemlos).
Lange Rede, kurzer Sinn: Was er fordert, gib ihm. Wenn du jetzt den Lerndrang unterdrückest, dann hat er es später eher schwerer als wenn er schon was weiß.
Nachtrag: Ich glaube, das Lesen und Schreiben wird ihn auch im Sprechen weiterbringen. Denn eigentlich ist ja alles irgendwie gekoppelt. Ich haben immer schon viel gelesen und hatte auch im Schreiben immer eine Eins. Mein Bruder hat nie gern gelesen, schon gar nicht freiwillig und hat bis heute Probleme mit der Rechtschreibung. Da ich einige solcher Fälle kenne, wo das eine scheinbar das andere bedingt / unterstützt, glaube ich dass es auch bei David nur förderlich sein kann. Vielleicht geht er instinktiv den Weg übers Lesen zum Sprechen, weil es für ihn einfacher ist?