AW: Bücher: Jedes kind kann..
Buchstabensalat, ich habe das Essen-lernen-Buch auch gelesen. Die Ansätze sind okay, finde ich, mich stört aber: das Kind darf selbst auswählen, was es vom Essen am Tisch haben will. Will es nix, isst es Brot. Will das Kind sein Gemüse nicht essen, braucht es eben kein Gemüse, denn jedes Kind weiß perfekt, was es braucht. Soweit die Thesen, die Frau Kast-Zahn vertritt.
So. Frau Kast-Zahn, die in ihrem Schlafbuch Kindern gegenüber ungeheuer autoritär auftritt, ist im Bereich Essen zur Erhaltung eines netten Tischklimas erstaunlich lax. Hat man nämlich extrem mäkelige Kinder, die überhaupt kein Problem damit haben, sich nur von Brot zu ernähren, züchtet man Fehlernährte nach ihrer These. Ich weiß das, ich habe nämlich so ein Exemplar im Hause. Meine große Tochter hat gar kein Problem damit, sich die für sie leckeren Brocken rauszukramen. Beispiel: Es gibt Vollkornnudeln, Gemüsesauce und Parmesankäse. Im Einvernehmen mit Frau Kast hat Luisa überhaupt kein Problem, einen Teller Parmesankäse zu abendbroten. Ihr Gefühl sagt ihr nämlich, dass sie zum guten Gedeihen weder Vollkorn noch Gemüse benötigt. Sie benötigt auch keinerlei Salat. Käsebrot reicht vollkommen.
Nach der Anleitung der kundigen Frau Pädagogin müsste ich zu all diesen Eskapaden lächeln und schweigen (und das hoch 3!, ich hab noch mehr Kinder). Ich halte die Ansätze im Buch für nicht schlecht, aber das wußte meine Mutter schon ohne Frau K-Z, dass Süßkram kein Ersatz für eine Mahlzeit ist und nicht den ganzen Tag durchgenascht werden soll. Das sind doch Binsenweisheiten aus der Bäckerblume. Mit dem Rest kann ich persönlich gar nix anfangen.
Aber konterkarier mich gerne! Ich freu mich auf einen Gedankenaustausch. Vielleicht sehe ich manches ja mit dem falschen Auge.
Liebe Grüße