Hallo Corinna,
ich nochmal, weil Du einige Fragen direkt an mich gerichtet hast:
Ich würde an Deiner Stelle einfach erstmal schauen, dass
ich genug Schlaf bekomme. Als Erwachsener braucht man wenigstens ab und an eine durchgeschlafene Nacht. Ein Nickerchen am Nachmittag bringt einfach nicht die gleiche Erholung. Das wäre schon ein Punkt, wo Dein Mann noch mehr eingreifen könnte. Du solltest wenigstens zwei Nächte pro Woche wenigstens 7 Stunden schlafen können. Probier es mal aus - und wenn Du bei einer Freundin übernachten musst. Du wirst sehen, viele Probleme werden kleiner, einfach nur weil man ausgeschlafen ist. Außerdem denke ich auch daran, dass Du eine Entbindung und eine Neugeborenen-Phase vor Dir hast. Es wäre meiner Meinung nach schon wichtig, dass Du vorher Kraft tankst. In diesem Punkt denke ich einfach mal an Dich - Rücksicht auf andere nimmst Du selbst schon genug, da brauchst Du keinen Rat
Zum Einschlafritual von David: Ich würde auch alles vermeiden wollen, was ihm Nähe nimmt. Könnte mir sogar vorstellen, das Gabrielas Methode, durchschlafen lernen im Elternbett gut funktionieren könnte, dass er vielleicht in Deinem Bett auch leichter einschlafen würde, einfach wegen der ganzen Atmosphäre und des Geruchs.
Unsere Sandra hat auch lange Zeit im Elternbett geschlafen und besteht auch heute noch auf Anwesenheit von einem von uns. Aber bislang habe ich den Eindruck, dass Du möchtest, das er in seinem Bett schläft und da hilft Dir der Rat zum Familienbett natürlich nicht weiter.
Sicher gibt es auch viele Ansätze, wie Du Nähe auch in seinem Bett vermitteln kannst und ihr müßt einfach probieren, was für euch der beste Weg ist.
Ich denke nur, dass schlafend hinlegen in diesem Alter einfach kontraproduktiv ist, da sich so nie ein Schlafritual entwickelt und die Erwartungshaltung "Es ist jetzt Schlafenszeit und Du kannst in den Schlaf finden" nie dem Kind mitgeteilt wird. Das verfestigt meiner Meinung nach Probleme und verschiebt sie auf einen späteren Zeitpunkt.
Ich würde mein Kind auch nie schreien lassen, aber man sollte auch aufpassen, dass man nicht aus Nervenschonung die Auseinandersetzung mit dem Kind und die klare Äußerung von Erwartungshaltungen vermeidet. Du solltest ihm schon klar zeigen und sagen, worum es Dir geht und was Du als angemessenes Verhalten erwartest. Verhandel ruhig auch mit ihm, was eine für euch beide tragbare Lösung ist.
Es kann nicht darum gehen, dass er nach zwei Tagen innerhalb von 10 Minuten alleine in seinem Bett schläft. Es geht darum, dass er nach und nach loslassen lernt und Strategien entwickelt in den Schlaf zu finden, einfach erleben darf, dass der Schlaf auch kommt, ohne dass man auf Mamas Arm ist.
Ich habe bei Sandra gute Erfahrungen damit gemacht, dass wir ihr immer wieder sanft vermittelt haben, dass wir sie zwar ins Bett bringen und mit ihr kuscheln, dann aber nochmal weggehen möchten. Ebenso haben wir immer wieder vermittelt, dass wir auch wieder kommen und dass sie uns jederzeit rufen kann.
Sie wurde über Wochen immer selbständiger und lernte nach und nach darauf vertrauen, dass wir sie nicht alleine lassen, auch wenn sie schläft und auch wenn wir nicht im selben Zimmer sind. Ohne Geschrei und ohne Willen-brechen ist das ein langer Weg, aber den Weg werdet ihr nur zu Ende gehen, wenn ihr auchmal die ersten Schritte wagt.
Wenn er so brüllt, wenn Du ihn wach niederlegst, könntest Du versuchen auf einem Stuhl / Sessel neben seinem Bett mit ihm zu kuscheln, bis er fast eingschlafen ist. Und dann versuchen ins Bett abzulegen. Kündige ihm auch voher an, dass die Kuschelphase begrenzt ist und er später in sein Bettchen gehen soll. Ich denke dass er das spontan auch mit Schreien quittiert, aber nach mehreren Tagen und sanften Versuchen schon akzeptieren würde. Ich würde nicht mit der Holzhammer-Methode vorgehen, ihn zur Not auch wieder rausnehmen, aber mit langem Atem immer wieder in sein Bett legen, bevor er schläft.
Alles Liebe und melde Dich wenn noch Fragen oder neue Erfahrungen
Petra