über das Phänomen des Schlagens oder Beißens bei Kleinkindern habe ich schon einiges hier im Forum gesagt.
In einer Antwort hatte ich ziemlich ausführlich erklärt, daß hauen oder beißen auch aggressiv getönte Impulsdurchbrüche bei Zärtlichkeitsanwandlungen sein können.
Im Volksmund sagt man zu diesem Phänomen auch noch bei erwachsenen Menschen, "löcken wider den Stachel".
Das bedeutet, daß man einen aggressiven Drang gegen denjenigen auslebt, von dem man eigentlich vollständig abhängig ist.
So ergeht es den Kleinkindern, die ja von ihren in der Regel geliebten Eltern volkommen abhängig sind, Ihre Autonomie aber im Aufstand proben müssen. Es wäre töricht von den Eltern, dieses Verhalten als Angriff zu verstehen und zu meinen, man müßte sich dagegen wehren. Ganz verwerfliches wäre es auf eine Art Rachegebaren zu verfallen und zu denken: "wie du mir, so ich dir". Nichts können Sie an dieser Stelle erziehen, denn das Kind kann keine Unart seines Verhaltens erkennen und kann folglich kein Schuldgefühl entwickeln.
Statt Erziehung erreichen Sie aber eine Imitation, worauf Kinder dieses Alters programmiert sind, und jetzt schleicht sich der fatale Fehler ein, daß Sie aus einem harmlosen, natürliche Tun eine gesellschaftlich sanktionierte Handlung machen.
Also ganz konkret, Sie bringen dem Kind das Schlagen erst bei.
Es gibt hier nur eins zu tun, nämlich gelassen auf das kindliche Handeln reagieren, sich selbst soweit nötig schützen und mit Gegenliebe reagieren. Das Verhaltens legt sich mit zunehmendem kindlichen Verständnis der Dinge.
Später, so ab 2 bis 2einhalb, könnten Sie Betroffenheit simulieren und dem Kind die Möglichkeit zur Reue verschaffen. Es wird Sie dann um Verzeihung bitten, die Sie natürlich gewähren. So fängt das Gewissen im Menschen an.