AW: Asthma bei Kleinkindern
Im Moment behandelt unsere KiÄ das, sie sieht es gelassen und war diejenige, die das eigenverantwortliche Absetzen / Einsetzen des Cortisons abgesegnet hat. Sie wird auch die Tests machen. Meine behandelnde Lungenfachärztin (ich hab seit 2 Jahren die Diagnose Asthma) behandelt Kinder zum Beispiel gar nicht, so wie viele andere Ärzte hier auch. Bliebe also nur ein Kinderspezialist und Termine dort sind ein Sechser im Lotto. Unsere KiÄ hat die entsprechende Ausbildung, das Equipment und ich vertrau ihr total.
Nebenwirkungstechnisch höre ich von meiner Ärztin immer, das da gar nix wäre, weil das Cortison ja da wirkt wo es hingehört und damit ja gar nicht über den kompletten Blutkreislauf geht und deswegen dieses typischen Nebenwirkungen von Cortison (aufgeschwemmt sein, ständig Hunger ...) nicht auftreten können. Vom Salbutamol weiß ich, dass es aufputschen kann - aber der Zweck heiligt manchmal einfach die Mittel.
Ariane geht recht locker damit um, weiß wie sie das Notfallspray zu handhaben hat und hat eine einlaminierte Anweisung für Notfälle im Rucksack, falls sie allein nicht mehr klarkommt (was noch nie passiert ist). Wir hatten jetzt auch echt lange Ruhe, bis November letzten Jahres. Normalerweise fallen die Lungenwerte bei uns, wenn sich das Wetter schlagartig ändert, in Erköltungsphasen und sie kriegt Hustenanfälle wenn sie gezwungen ist passiv zu rauchen (hat dabei aber weniger Luftnot als ich).
Ach ja, eins noch als Anekdote für den Hinterkopf: Wir hatten vor ein paar Jahren einen angekündigten Sturm, Kyrill. Ich konnte Ariane zugucken, wie sie in einen Asthmaanfall rutschte und fühlte mich völlig hilflos. Ausserdem fand ich es völlig unbegreiflich, dass ich alle Medikamente hatte, um den Anfall zu behandeln, aber nichts um ihn gar nicht erst zuzulassen. Die Kinderärztin hatte ihre Praxisangestellten schon heimgeschickt, also rief ich in einer Art Verzweiflungstat in der nächstgelegenden Klinik an und erbettelte mir einen Arzt der sich mit Asthma bei Kindern auskennt. Und dem stellte ich die Frage, wieso ich nichts vorher tun kann. Die Ärztin gab mir damals dann die Freigabe, die Notfallmedikamente einzusetzen bevor der Notfall eintrat. Es klappte! das Kind sah zwar immer noch ziemlich sch... aus, aber es kam nicht bis zur Atemnot. Seitdem blockten wir die Anfälle, wenn wir sie kommen sahen.
Ich muss gestehen, da wir ja keine echte Asthmadignose haben, hatte ich lange auch keine Schulung. Und so gingen wir extrem locker mit dem Thema um ... Meine eigene Schulung kam mir dann vor wie eine lange Liste Schuldzuweisungen: Notfallspray nicht immer mitgeführt, nicht Gott und die Welt aufgeklärt ... Ganz ehrlich, letzeres haben wir bis heute nicht. Die notwendigen Lehrer wissen Bescheid. Ginge es nach meiner Ärztin, müsste sogar mein Chef bescheid wissen und die Damen und Herren in den nachbarbüros - na soweit kommt es noch ... Wenns Ariane in den Lungenwerten schlecht geht, sie aber sonst gut drauf ist, schreib ich ihr ne Sportbefreiung und gut ist.