AW: Antragskinder: verpflichtende Entscheidung?
Ach, so richtig kann ich das gar nicht formulieren. Ich war so froh, daß dieses ewige Rumgerede vor einigen Wochen endlich ein Ende gefunden hat und Marlene in die Vorschulgruppe aufgenommen wurde. Wie gesagt möchte ich überhaupt nicht dringend und unbedingt eine vorzeitige Einschulung und im Augenblick würde ich Marlene auch nicht komplett als schulreif bezeichnen. Ich wollte ihr einfach nur die Möglichkeit geben, falls sie nächstes Jahr so weit sein sollte und die Schule ihr ok gibt, daß sie vorher eben das Vorschulprogramm mitgemacht hat.
Der Kindergarten äußert sich so, daß sie den Eindruck haben, Marlene wäre innerlich unglücklich. Sie würde vieles innerlich nur widerwillig, nach außen hin aber mit einem Lächeln tun. So etwas ist zum einen natürlich schnell gesagt/interpretiert, wenn man ohnehin dazu neigt, Marlene zu klein für das Vorschulprogramm zu empfinden. Zum anderen habe ich immer im Kopf, daß jeglicher "Widerstand", den ich gegen Meinungen/Entscheidungen des Kindergartens leiste, schlußendlich auf Marlene zurückfällt und sie es "ausbaden" muß.
Daher habe ich mich nach einem Gespräch mit Marlene gefügt und sie wieder aus der Vorschulgruppe genommen. Marlene selbst hat gesagt, daß sie nicht gern zum Vorschulunterricht geht. Sie mag die Leiterin des Kindergartens, die den Kurs leitet, nicht allzu gut leiden, sie ist ihr zu streng. Und ihr Freund, der reguläres Vorschulkind ist, ginge auch nicht gern hin. Mehr hat sie dazu nicht geäußert. Schlußendlich hat sie sich gefreut, daß sie nun nicht mehr hingeht. Ich möchte nichts unterstellen, wirklich nicht, aber ich denke trotzdem, daß ein Kind sehr feinfühlig für Meinungen/Ansichten der Erzieher ist, die täglich mehrere Stunden mit dem Kind verbringen und daß Marlene sich vielleicht auch unwohl in der Vorschule gefühlt hat, weil sie merkt, daß sie dort nicht "hinpasst".
Druck und Pflichten der Vorschulkinder bestehen mehr darin, daß beim Verteilen von etwas verantwortungsvolleren Aufgaben, die die Kinder vielleicht ungern machen, dazu erwähnt wird, daß sie ja bald in die Schule kommen und das dann aber schon können müssen. Marlene hat bei so etwas dann wohl eher stur bzw. gar nicht reagiert und einfach ignoriert. Ich kenne dieses Verhalten von ihr auch zu Hause, daß sie auf Bitten/Ermahnungen meinerseits einfach überhaupt nichts sagt oder tut und sich ablenkt. Wenn ich zurückdenke, hat dieses "Bockigsein" zu Hause aber erst vor einigen Wochen begonnen. Vielleicht hängt auch das mit dem Vorschuldruck zusammen.
Ich fühl mich im Augenblicke in bißchen überfordert mit der Situation - irgendwie wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht.
Bißchen wirr, ich weiß. Trotzdem danke für's Zulesen.