An die Musiker - Entscheidungsfrage

Winterblond

Pferdeflüsterin
Ich - total unmusikalisch und mit Noten lesen schon überfordert - brauche Hilfe :lach::cool:

Mein Kind möchte weiterhin an der Musikschule einen Kurs belegen. Nun schwankt er zwischen Cello und Schlagzeug.

Ich würde ihn ja lieber im Cello/Geigenunterricht sehen, auch weil er mit dem dort Erlernten wohl auch bei weiteren Instrumenten gut weitermachen könnte.

Sein Musikfreund will allerdings in Schlagzeug-Unterricht und klar - das überwiegt, zumal wir ja, ihr seid nicht ganz unschuldig :kugeln:, eins im Keller stehen hätten.

Da hier ja doch einige mit Musikerkindern sind - wollt ihr mal was dazu schreiben?

Die Kosten wären in beiden Fällen zumindest für den Unterricht gleich hoch.
 
Aus dem Bauch heraus wäre ich spontan dafür, das Schlagzeug entsprechend zu nutzen. ;)

Aus der Erfahrung heraus: die Jüngste hat mit 5 Geige angefangen. Hat es dann letzten Sommer an den Nagel gehängt. Sie hat Talent an der Geige, aber das viele üben müssen, damit die Finger wissen wohin sie müssen, das hat sie genervt. Zumal bei den kleinen - der Körpergröße des Kindes angepassten - Geigen natürlich die Saiten auch enger beisammen sind und es sich trotz kleiner Finger teilweise mies greifen lässt. Da war der Frust irgendwann größer als der Spaß. Ich meine, auch das Cello gibt es in unterschiedlichen Größen, aber sicher bin ich nicht.

Noten lesen lernen muss er so oder so. Für das Cello wirst du eine Leihgebühr bezahlen müssen, wenn ihr keines kauft. Ich würde ihn ganz pragmatisch wegen vorhandenem Equipment erstmal zu Schlagzeug schicken. Dann hast du fürs Erste nur die Kursgebühr und kannst schauen, was seine Motivation sagt. Wenn dann doch ein Wechsel zu Cello gewünscht ist, dann hat er keinesfalls umsonst gelernt.

Wir haben daheim eine Gitarre stehen, die so gut wie nie genutzt wird, seit die Große den Unterricht an den Nagel gehängt hat. Wir haben ein Klavier und eine Heimorgel, die mal mehr und mal weniger intensiv genutzt werden. Eine Querflöte bei der Großen, die ich sehr selten höre, weswegen sie jetzt aus dem Schulorchester verwiesen wurde. Und natürlich das Saxophon des Gatten und mein neues Spielzeug - ein Kuhlohorn.

Jedes Instrument steht und fällt mit der Übung. Gerade bei Streichinstrumenten und bei den Bläsern merkt man aber auch schnell, wenn man mal zwei Tage nix gemacht hat ...
 
Hier meine Gedanken dazu: Ein Cello gibt es wie alle Streichinstrumente in Viertel-, Halb- und ganzer Größe, für die ganz Kleinen sogar als Achtelgröße. Auf jeden Fall würde ich zunächst ein Leihinstrument nehmen. Ich habe mit sieben Jahren angefangen und spiele noch heute im Orchester, habe lange Unterricht gehabt und mich immer gefreut, so ein kommunikatives Instrument gelernt zu haben, denn mit einem Streichinstrument wird man immer Anschluss finden. Schlagzeug ist zwar cool, aber wer nicht gerade eine Band findet und/oder langjährig behält, spielt zumeist im stillen Kämmerlein (oder muss rausfahren zum Üben, wenn es irgendwann mal ein "richtiges" Schlagzeug sein soll, das Otto Normalverbraucher vielleicht nicht unbedingt ins Haus stellen kann), und das wird schnell langweilig. So ging es jedenfalls meinem Sohn.
Also würde ich schauen, was in nächster Zeit möglich ist. Percussion-Ensembles können ganz toll sein und viel Spaß machen. Gibt es dafür ausreichend Gelegenheiten in eurer Umgebung?
Wenn nicht, würde ich lieber erst ein Streichinstrument anbieten. Verliert er das Interesse daran, kann er immer noch Schlagzeug lernen. Streicher fangen besser etwas früher an. Und auch wenn man nicht jeden Tag übt, kann man es durchaus zu einem vertretbaren Niveau schaffen. Kleiner Tip: Wer mit kratzigen, hohen Übetönen Probleme hat, wähle lieber keine Geige - sprach die Cellistin :haha:
 
Ob du es glaubst oder nicht, ich bin total bei @Irrlicht . Lass ihn ein Hatmonie-Instrument lernen, wenn er es in der engeren Wahl hat. Das Schlagzeug hat andere Noten, der Wechsel zu einem anderen Instrument ist schwierige. Umgekehrt ist es wesentlich einfacher.

Ich liebe das Schlagzeug. Total. Ich spiele es bis heute mit Freude. Aber sowohl mein Mann und ich vermissen es, dass wir nie ein Instrument richtig gelernt haben, bei dem man wirklich Melodien erschaffen kann. Wir kamen beide nicht über die obligatorischen Blockflöte hinaus.
 
Caro hat knapp 3 Jahre Geige gespielt, wollte es unbedingt. Wir haben dann sogar eine eigene, gute (sprich teure) Geige gekauft.
Und dann wurde es schwierig. Sie musste für die Musikschule lerne, hatte dazu keinen Bock, kam halt auch nicht weiter und hat dann darüber die Lust verloren.

Ich hatte, trotz des teuren Instruments irgendwann nicht mehr die Muße, sie dazu triezen zu müssen.
Reicht, wenn man wegen der Schule immer hinterher sein muss und es zu Diskussionen kommt, da brauche ich das bei einem Hobby nicht auch noch.

Was ich sagen will. Er braucht Ausdauer, die Griffe werden immer schwieriger und man muss immer dran bleiben.
Keine Ahnung, ob das beim Schlagzeug ähnlich ist, da kann ich nicht mit reden.
 
Huhu Frau Winterblond, ich hab ja hier ein 'Kind', das den umgekehrten Weg gegangen ist als den oben empfohlenen. Begonnen hat es recht früh mit Schlagzeug, dazu später Gitarre, Gesang (Chor) und etwas Klavier. Um ehrlich zu sein, kann ich nicht wirklich einen sehr grossen Unterschied zu dem Rest in meiner Grossfamilie feststellen, die wir mit Harmonieinstrumenten aufgewachsen sind (Geige, Bratsche, Cello, Querflöte, klassische Gitarre, dazu alle noch diverse Flöten). Spätestens wenn es darum geht, Musik als Ganzes zu gestalten, muss man dich mit Noten und Musiktheorie auseinandersetzen. Ob nun vom Schlagzeug oder von einem anderen Instrument her kommend.

Grundsätzlich würde ich nie, nie, nie in irgendeine Richtung 'schubsen' was die Wahl eines Instrumentes bei einem Kind angeht sondern immer dem Kinde selbst überlassen (mit natürlich entsprechender Information bezüglich der Instrumente selbst). Denn: wenn es nicht 100% überzeugt ist, wird es die Anstrengung des Uebens nicht langfristig durchhalten und üben muss man jedes Instrument oft und viel und regelmässig und immer wieder.

:winke: J.
 
Dito. Beides lernen geht nicht, also guckt man, sich mal die Vor- und Nachteile an. Und wenn man für was brennt, dann kann es niemand halten.
 
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