Bei Sophie blieb ich drei Tage im KKH, hatte ein Einzelzimmer und kann mich eigentlich nicht beschweren. ABER: Gut geschlafen habe ich da nie - mein Zimmer lag neben dem Babyzimmer, Rooming in war nur tagsüber und nachts hab ich dann wachgelegen und gelauscht, ob das mein Kind ist, was da schreit. Andersrum wäre es heute: teil Dir Dein Zimmer mit zwei anderen Müttern, die ihre Kinder auch nachts behalten - eins von den dreien weint garantiert, wenns nicht Deins ist, bist Du trotzdem mit wach. Und morgens die Putzkolonne, die durch die Station donnert ... Und beim ersten Kind ist ja alles neu und ungewohnt, ich fand es schrecklich, daß jede Schwester etwas anderes erzählt hat und meine Schwierigkeiten beim Stillen schiebe ich auch aufs KKH. Die Stillberatung war nicht gerade der Hit, es wurde gleich zugefüttert und entsprechend abgemüht habe ich mich dann zu Hause...
Bei Lea wollte ich von Anfang an eine ambulante Entbindung. Meine Familie war erst ziemlich skeptisch und auch mein Mann war anfangs nicht sooo davon überzeugt. Also der Kompromiß: schauen wir, wie es läuft und entscheiden dann vor Ort. Vorbereitet hatten wir aber alles für ambulant. D.h. ich habe mit meinem Frauenarzt, der Hebamme und der Kinderärztin gesprochen. Mein Mann hat zwei Wochen Urlaub auf Abruf genommen und im Familien- und Bekanntenkreis wurden alle eingeschworen, keine Bewirtung ec. bei Besuchen zu erwarten.
Am 29. abends kurz nach acht setzten gaaanz leichte Wehen ein, dann ist die Fruchtblasen gesprungen und gegen halb elf waren wir in der Klinik. Mit den Worten: wir behalten Sie wegen des Blasensprungs hier, aber der Muttermund ... noch nicht mal ein Anfangsbefund ... schlafen Sie schön ... morgen kommt Ihr Kind ... Ihr Mann kann ruhig nach Hause fahren 8O . Richtige Wehen hatte ich zu dem Zeitpunkt auch noch nicht :eek: ... Na ja, aber dann 8O ... kurz vor zwölf setzten die Preßwehen ein und 0.35 war Lea dann da (mein Mann hat es mit absolut verkehrswidriger Geschwindigkeit gerade noch in den Kreißsaal geschafft). Mir ging gut und ich wollte definitiv nach Hause! Mit guten Ratschlägen von der Hebamme und dem (extra dazugeholten) Kinderarzt ausgerüstet, durften wir dann um kurz nach drei nach Hause und lagen um halb vier in unseren eigenen Betten
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Ich hab mich rundum wohlgefühlt - mein eigenes Bett, das eigene Bad, Lea gleich bei uns zu Hause, die Große von Anfang an dabei, mein Mann, der uns ganz toll betüdelt hat ... Die Kinderärztin kam am gleichen Tag vorbei und dann nochmal zur U2, die Hebamme war täglich da ... Insgesamt habe ich mich besser umsorgt gefühlt als im Krankenhaus.
Ich war entspannter, hab mich schnell erholt, stillen klappte super und Lea war ein ganz ausgeglichenes und ruhiges Baby. In den ersten Tagen habe ich mich noch richtig geschont, die Hebamme hat auch immer wieder daran erinnert: es heißt nicht umsonst WochenBETT. Man merkt schon, wie weit die Kräfte reichen (oder eben nicht). Aber wichtig ist natürlich wirklich eine gute Betreuung!
Ich für meinen Teil kann ambulant (wenn die Voraussetzungen stimmen) nur empfehlen
Biggi