1000 Bewerbungen für 80 Ausbildungsplätze

Mischa

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Ich komme gerade mit Stefan von einer Veranstaltung in der Schule. Dort haben Ausbildungsleiter mal geschildert was so ihr Alltag ist und was sie von einem Bewerber so erwarten. Etwas geplättet hat mich, dass sich in einem der Gebiete mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit mehr als 100 Bewerber um einen Ausbildungsplatz balgen :umfall:

Da freue ich mich ja schon fast, dass nahezu 70% auf Grund von zu schlechten Noten und Formfehlern in der Bewerbung gleich aussortiert werden. Der Porsche Mensch meinte doch, es sei keine Seltenheit auf einer DIN A4 Seite ein Dutzend Fehler inkl. Kleinschreibung am Satzanfang vorzufinden. Er mahnte Kids und Eltern doch die Rechtschreibprüfung von Word einzuschalten :-D

Menno irgendwie wird mein Kind viel zu schnell groß:bruddel:
 
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Was will er denn werden?
Und warum machst Du Dir dieses Jahr schon Gedanken? Hat Stefan nicht noch zwei Schuljahre vor sich?
Lulu :winke:
 
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Was will er werden? Spieletester :-D Bis vor kurzem noch Software Entwickler aber da muß man ja den ganzen Tag Zahlen und Buchstaben in den Compi hacken, ne das ist zu langweilig ;) Neuerdings mal Goldschmied aber das würde mich wundern, ich denke er kann sich das noch nicht vorstellen. Ich kann heute noch nicht sagen was ich gerne werden möchte.

Er ist in der Neunten und der Porsche Mann meinte sie verlangen sogar das Halbjahreszeugnis aus der Neunten, aber das ist nicht die Regel. Es ist schon langsam Zeit sich den Kopf zu zerbrechen wohin die Reise gehen könnte. Wenigstens einmal die nächste Station. In der Schule üben sie gerade Bewerbungen schreiben und die Firmen laden die Schüler zu Schnuppernachmittagen ein.

Gerade hat er ein Praktikum im Vermessungsamt gemacht und ich bin schon sehr gespannt wie die Weichen gestellt werden. Der Rektor meinte 10% der Realschüler aus dem letzten Jahr bekamen keinen Ausbildungsplatz (gut 15% sind auf weiterführende Schulen gegangen). 10% in einer Gegend die für niedrige Arbeitslosenzahlen bekannt ist. Einer Gegend in der Lehrlinge bis aus Hamburg anreisen um einen guten Ausbildungsplatz zu bekommen :umfall:
 
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tja, und gerade gestern abend gab es eine reportage wo gezeigt wurde, wie ein baecker ein jahr lang - erfolglos- eine/n auszubildende/n suchte:
entweder hatten sie sich auf die falsche ausbildung beworben (verkaeuferin), oder sie konnten mit zahlen gar nicht umgehen (prozentsatz) und tauchte nicht auf ohne bescheid zu sagen :umfall: ...

versteht diese welt wer kann :ochne:

aber ich finde es gut, wenn sie die kinder so frueh mit der thematik sensibilisieren.

LG
 
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Den Bericht habe ich auch gesehen. Mal von den krassen Arbeitszeiten abgesehen käme ich nie auf die Idee mich per Anrufbeantworter zu bewerben (und dann noch die eigene Nummer nicht parat zu haben) noch unpünktlich zu erscheinen. Wenn man sich bewirbt, dann doch gleich richtig und nicht so halbherzig.

Und ein guter Rat an alle Bewerber (wieder vom Porsche Mann), das 1x1, Dreisatz und Prozentrechnen sollten halbwegs funktionieren und im Kopf zu bewältigen sein. Also rechtzeitig üben :!:
 
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Wenn man sich bewirbt, dann doch gleich richtig und nicht so halbherzig.

Stimmt - außer man heißt Sonja, hat null Bock auf Ausbildung, aber vom AA so ein dämliches Schreiben. Also latscht man dahin, wird genommen, muss am nächsten Tag anfangen und hängt da bis heute immer noch rum :-)

Nur mal so OT.

Ich hoffe ja Mal, dass Ralph Glück bzw. Vitamin B hat und er in der Firma anfangen kann, in der auch Thomas arbeitet. Die Bewerbung ist abgegeben mit dem Zusatz, dass das Halbjahreszeugnis nachgereicht wird. Ich hoffe, das fällt ein wenig besser aus. Das letzte Jahreszeugnis (mit dem er sich bewerben musste) war das Schlechteste in seiner Schullaufbahn. :(
 
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Eigentlich ist es doch ein Jammer, das wirklich viele keinen Ausbildungsplatz bekommen.
Und anders widerrum viele Berufe nicht gemacht werden wollen.

Wo soll das noch hinführen.
Ich meine das problem liegt vielleicht auch ein wenig an den zu hoch geschraubten anforderungen der Ausbilder.
Mit nem normalen Hauptschulabschluss ist doch nix mehr zu bekommen. Es muß min. schon ein Realschulabschluss vorliegen und selbst damit ist es echt schwer.

Ich habe vor 10 Jahren schon 53 Berwerbungen geschrieben um einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Mein Traumjob war eigentlich Rechtsanwaltsgehilfin oder Zahnarzthelferin. Und was bin ich geworden? Kauffrau im Einzelhandel.
Eigentlich nur Just for Fun ne Bewerbung dort hingeschickt und gedacht entweder oder, hauptsache ich habe erstmal ne Ausbildung. Tja und heut bin ich es immer noch eigentlich mit leib und seele.

Vor 15 Jahren konnte man noch Verkäuferin mit einem Hauptschulabschluss lernen. Das ist heute leider nicht mehr so.

Ich drück deinem Sohn ganz fest die Daumen das er einen vernünftigen Ausbildungsplatz bekommt. In einem Beruf der ihm Spass bereitet.

Lg
Sandra
 
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@Blackbird: Aber wenn du dann siehst, was für Voraussetzungen viele Bewerber mitbringen, dann kann ich auch die Ausbildungsbetriebe verstehen. Wenn eben noch nicht mal Kopfrechnen drin ist oder einfache Prozentrechnung und auch kein Allegmeinwissen da ist, dann als I-Tüpfelchen die Bewerbungsmappe von Rechtschreib- und Formfehlern strotzt, was soll man da machen? Der Ausbildungsbetrieb kann nicht die Elementarbildung vermitteln und die Berufsschule eigentlich auch nicht. Ich schreibe eigentlich, weil mein Mann mir jedes Jahr wieder erzählt, dass er bei Dreisatz, Prozentrechnung, schriftlicher Subtraktion, Multiplikation und Division Aha-Effekte bei den Schülern auslöst. Das ist zum Teil Stoff der 6. Klasse :umfall: . Und wenn noch nicht mal der parat ist, dann kann man oft auch nicht den Fachstoff vermitteln. Ich habe es ein paar Mal erlebt, wie schwer es ist, einen Azubi zu finden und zwar in der IT-Branche. Wir wollten mit Absicht keinen Abiturienten, aber die Leute mit Realschulabschluss konnte man echt vergessen, so leid es uns auch tat.
 
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