AW: wer hats gelesen? ...Neues von K. Saalfrank...
Ich habs nicht gelesen und glaube im Moment auch nicht, dass ich es lesen werde.
Sie ist mir einfach zu wenig authentisch mit dem, was sie früher vermittelt hat und dem, für das sie jetzt stehen will.
In einer Rezension steht, dass sie schreibt, dass das Kind als vollkommener, gleichwertiger Mensch geboren wird und es von Anfang an so wie es ist auch richtig ist.
Dem entgegen stehen nicht nur ihre Vorliebe für stille Treppen zu Beginn des Formats, sondern auch ihre Haltung bis zum Schluss. Ich erinnere mich gut daran wie (auch hier) diskutiert wurde, als ein Junge vor laufender Kamera geschlagen wurde- und es wurde so ausgestrahlt! Es schritt niemand ein, als es passierte und erneut schützte niemand die Rechte des Kindes, als es ausgestrahlt wurde und seine Demütigungen so in den Wohnzimmern zu sehen waren.
Natürlich kann sie heute sagen, dass sie sich das auch anders gewünscht hätte. Aber es war immer ihr Name, der mit dem Begriff Supernanny verbunden war, also auch ihr Ruf, den sie damit geschädigt hat und somit auch ihre Aufgabe, Stellung zu beziehen. Sie hat sicherlich keinen Hungerlohn damit verdient.
Erst als das Format vollkommen nutzlos geworden war, gab sie es auf. Ein deutliches Zeichen an anderer Stelle (z.B. siehe oben) hätte sie in meinen Augen sehr viel glaubhafter gemacht.
So erweckt sie auf mich mehr den Eindruck, auf den aktuellen 'Erziehungszug' aufspringen zu wollen und auch da ihren Anteil abzugraben.
Es geht mir auch gar nicht darum, dass das, was sie schreibt, für mich falsch ist, im Gegenteil. Ich glaube ihr einfach nicht, dass es das ist, was sie wirklich für richtig hält sondern dass, wovon sie glaubt, dass man damit gerade Kohle machen kann.
Natürlich kann sie ihre Einstellung diesbezüglich verändert haben, keine Frage. Aber dann fehlt (mir) da irgendwie der Zusammenhang, wie es dazu kam.
'Früher' so und jetzt, innerhalb kurzer Zeit diese enorme Kehrtwende, ganz ohne Bezug, wie es dazu kam, und das, nachdem viele Kinder und Familien durch ihre Methoden malträtiert wurden- das kommt ohne Erklärung einfach (bei mir) unglaubwürdig an.
Jo, das wären meine Gründe, warum ich sie eher nicht lesen würde (es vielleicht aber aus Neugierde doch noch tue, irgendwann? :lol: Keine Ahnung.).
Gewaltfreie Kommunikation: Fand ich (Hast du Rosenberg im Regal, Conny?) sehr bereichernd und lesenswert. Und etwas, das man nach und nach in eigenem Tempo und kleinen Schritten umsetzen kann, anders gehts eh nicht, denke ich. Nur, was ich selber nachvollziehen und verinnerlichen kann, das lebe ich dann ja auch. Und nur was ich lebe, weil es fühle, geht auch über aufs Kind, jedenfalls ist das bei uns so. Graue Theorie würde hier genau das auch weiterhin bleiben.