Welche Schule? Wie auswählen? Die Qual der Wahl ...

Schäfchen

Copilotin
Bedingt durch den gerade beendeten Elternabend schwirrt mir der Kopf und eigentlich mag ich nur ein paar Gedanken ins Unreine schreiben. Vielleicht mag ja wer von euch mitdenken. Vorgestellt wurde heute das Konzept der flexiblen Eingangsklassen. Die Schule im Nachbarort will diese einführen, die Schülerzahlen der aktuellen 1. Klassen bieten dafür beste Grundlage. Wieso dieser Abend nicht vor drei Monaten stattfand, ist mir ein stinkendes Rätsel.

Die Grundeinstellung zu den Flexklassen war scheinbar negativ, wir waren offensichtlich die Einzigen, denen das Thema was sagte. Eine anwesende Mutter mit Flexerfahrung sagte leider nix.

Wie gehen wir nun vor?

Ariane will in Groß Kreutz eingeschult werden. Kann sie in einer Regelklasse individuell genug gefördert werden? Kann ich nach meinem Menschengefühl gehen und sie mit gutem Gewissen in diese Schule schicken, wenn ich alle potentiellen Klassenlehrer kennengelernt und für individuell genug befunden habe? Was, wenn sie dann doch unterfordert ist? Wie würde sie einen Schulwechsel im Schuljahr verkraften? Wie einen nach einem Schuljahr, das keinen Spaß machte?

Sollte ich mit meinem Wisssen über Flexklassen mit meinem Kind gezielt die Schulen mit Flex besuchen und sie dann entscheiden lassen, welche von denen (so es denn tatsächlich zwei zur Auswahl gibt) sie wählen möchte? Darf ich über den Wunsch des Kindes hinweg eine andere Schule wählen, weil ich glaube, dass sie dort wissens- und lerntechnisch besser betreut wird? Was wiegt mehr?
 
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Andrea, da sag ich doch einfach "Willkommen im Club". Nur dass wir dieser Entscheidung schon vor einem halben Jahr gegenüber standen und nicht viel schlauer sind als vorher.

Kannst du mal mehr zu den Flexklassen schreiben, ich kann mir nicht so recht was drunter vorstellen?
 
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oh, das ist auf jeden Fall eine schwierige Entscheidung. Ich persönlich bin ein großer Anhänger von Flexklasse. Wir erwägen auch, sie an unserer Schule einzuführen. Allerdings stehen bei uns dann andere Fragen an: wie ist das personell besetzt? Wie läuft das im Alltag? Wie wird es organisiert, wenn Kinder weitergehen? Welche Gruppe betreue ich als Klassenlehrerin als Stammgruppe? Also diese ganzen organisatorischen DInge...

Ich will dich damit nicht volltexten, aber das sind auch DInge, die für dich als Mama sicher interessant sein könnten. Ist denn die Flexklasse personell gut besetzt? Kennst du dich mit dem genauen Ablauf aus? Wie ist das organisiert, wenn zum Beispiel gesprungen werden kann? Also, all diese Dinge würde ich gut erforschen und bedenken, denn sonst macht eine Flexklasse sicher auch wenig Sinn...

Nun zu den Fragen, die du dir bzw. ihr euch stellt. Man KANN KInder auch in Regelklassen fördern, aber dabei spielen Klassengröße und Ausstattung und natürlich vor allem die Bereitschaft der Lehrer eine große Rolle..

Über Schulwechsel im Schuljahr würde ich weniger nachdenken, denn dann muss schon SEHR viel zusammen kommen, oder?

Unterforderung können im ersten Schuljahr immer auftreten. Dann kannst du aber mit den Lehrern reden und Verbesserungen finden. Ich denke, da ist ein dauerhafter Austausch sehr wichtig.

Warum will Ariane unbedingt in diese Schule? Wie kannst du ihr eventuell die Angst vor einer anderen Schulentscheidung nehmen? KAnnst du ihr die Schule schmackhaft machen?

Mhm, ich finde es schwierig, aber letztendlich KANNST du nicht wissen, was in der SChule passiert. ich kann von der anderen Seite aus nur schildern, dass es IMMER anders läuft, als gedacht und dass Kinder nach dem Eintritt in die Schule neue Wege gehen, die nicht immer genau vorhergesehen werden können..

ich werde auf jeden Fall weiter nachdenken, vielleicht kann ich noch was Gutes beisenfen.... :O)
 
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Ich wuerde auf jeden Fall auch beruecksichtigen, wieviel Flexerfahrung die zukuenftige Flexlehrerin hat und wieviel Talent zum Multitasking und spontanem Umdenken. Ich denke, manche Lehrer unterrichten auch einfach besser, wenn es weniger zu Organisieren gibt. Und anderen liegt das Ruehren in vielen Toepfen mehr. Will sagen: Lieber eine gute, taffe Erstklassenlehrerin als eine Flexlehrerin ohne Erfahrung und Talent fuer die Situation. Eine gute Lehrkraft foerdert in jeder Klasse auch individuell.
Problemen wuerde ich in dem Fall nicht vorbeugen sondern sie dann loesen, falls sie aufkommen.

Ansonsten finde ich es auch durchaus adaequat, dass die Eltern die Schule aussuchen. Wenn Ihr ueberzeugt seid, ist es viel einfacher fuer das Kind Gefallen zu finden, als wenn Ihr mit der Schule unzufrieden seid. DAS merken Kinder doch, und gerade in dem Alter brauchen sie die Sicherheit, dass die Eltern das alles gut regeln.

Lulu
 
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Hm, schwierig. Frederikes Klassenlehrerin ist eine, die individuell fördert im Rahmen dessen, was ihr möglich ist. Das schwankt ein wenig je nachdem wie anstrengend die Klasse gerade ist. Und das ist hier eine normale Regelschule. Aber in der ersten Klasse gab es verschiedene Schwierigkeitsgrade was Lesen und Rechnen angeht. Letztlich wird Euch die Entscheidung keiner abnehmen können, weil keiner von uns die beiden Schulen kennt.
Neben den Flexklassen und dem Gefühl was die Schule angeht - wie ist die andere Schule zu dem Thema "Klassen überspringen" eingestellt? Wäre das vielleicht auch eine Option?
Ich würde mir an Eurer Stelle soweit möglich die Schulen genau ansehen und das Bauchgefühl entscheiden lassen.
 
AW: Welche Schule? Wie auswählen? Die Qual der Wahl ...

Also ...

Flexklasse bei uns läuft so, dass Mathe und Deutsch in getrennten Gruppen klassengerecht unterrichtet wird. Etwa 5 bis 8 Stunden werden die Kinder, die einen Wochenplan von 20 Stunden haben, also getrennt unterrichtet. Eine Gruppe hat die Klassenlehrerin, die andere die Teilungslehrerin. Hinzu kommt noch ein Sonderpädagoge (?) - ich hab die Mitschrift nicht zur Hand - der immer mal kommt und gesondert fordert und fördert. Sachen wie Kunst, Musik und Turnen findet für alle gemeinsam statt. Dazu kommen dann die Stunden, wo alle zusammen sind und Übungen machen (wobei die Größeren den Kleineren helfen können und umgekehrt) sowie Projekte bzw. Werkstattarbeit. Kinder, die im Stoff der ersten Klasse unterfordert sind, dürfen den der zweiten besuchen. Wer in Deutsch schneller ist, muss es in mathe aber nicht auch sein. Es gibt für die Kinder Tages- und Wochenpläne. Im Wochenplan definieren die Kinder, was sie schaffen wollen und die Lehrerin gibt in selbigem auch Feedback, was geschafft wurde. Die Kinder sollen sich auch allein einschätzen. Tagespläne definieren den Tagesablauf inkl. der Pausen. Der Übergang zur dritten gestaltet sich so, dass Wochenpläne und das Lernsystem mitgenommen werden können und sollen, einzig die Trennung der Klassen findet nicht mehr statt, weil es nur noch eine Klassenstufe gibt.

Es wird zu Beginn des nächsten Schuljahres sechs LehrerInnen geben, die für Flex ausgebildet sind. Eine kenne ich seit Jahren (da war sie noch nicht Lehrerin) und die ist taff. Eine - nein zwei - hab ich heute getroffen, die machen einen sehr frischen und jungen Eindruck, ich denke die haben auch Elan. Individuelle Förderung in der Regelklasse fällt aus: wenn kein Flex eingeführt wird, wird es im nächsten Jahr genau eine Klasse geben - mit 28 Schülern. Da bleibt kein Raum für Individualität. Springen - ja wenn keine Individualität Platz hat, bleibt die Förderung auf der Strecke, dann kann auch nicht gesprungen werden. Ansonsten erwies sich genau diese Schule mit Kindern, die nicht in die Norm passen, als eher überfordert. Es sind einzelne Lehrer, die klarkommen und eben auch welche, die dem nicht gewachsen sind oder die es nicht einsehen wollen, das nicht jeder in eine Schublade passt.

Warum Ariane in diese Schule will? Weil da der Großteil der ihr jetzt vertrauten KigaKinder hingehen wird. Damsdorf würde sie mindestens ein bekanntes Gesicht treffen, die Grundschule hat einen guten Ruf, die angeschlossene weiterführende Schule dagegen einen miesen. Mein Cousin ist gewechselt, weil ihm das Dealen auf dem Schulhof irgendwann nicht mehr behagte.
 
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Hallo,

also, hier werden die Kids Wohngebietsbezogen eingeschult.Wenn man sein Kind an einer anderen Schule anmelden will, macht man meist einen langwierigen Ämtermarathon mit Schulamt und Co durch.....

Das was du als Flex erklärst, ist hier in Erics Schule ( ich weiss jetzt nicht wie es in der Schule von Krabbelkäfers Frederike ist) eigentlich seit Jahren typisch, jedenfalls in der 1. Klasse.

Gefördert wird alle Klassen durchweg.

Was die unterforderung betrifft, habe ich leider gerade so meine Schwierigkeiten mit Eric....

1. , 2. und das erste Halbjahr von der 3. Klasse ging es gut, dann plötzlich massiver Leistungsabfall (von einsen auf 3-6en!), Bauchschmerzen,Kopfschmerzen,Übelkeit um nicht in die Schule zu müssen....Wenn Eric dann mal wieder eine "schlechte" Note hatte, hat er tagelang geweint....

Die Klassenleherin hat getan was sie konnte, hat ihm schwerere Aufgaben gegeben, den Rechenweg ihn so machen lassen wie er will ( beispiel: wenn sie 569+698= rechnen sollten, sollten sie die Aufgabe eigentlich untereinander schreiben, das brauch Eric aber nicht,oder 65x5, wird in zwei schritten gerechnet, brauch er auch nicht), Buchbeschreibungen: Da darf er sich meist ein anderes Buch aussuchen, weil die altersgemässen ihn nicht interessieren usw...

Da Eric trotz aller Hilfe der Klassenlehrerin nicht mehr richtig mitmacht und ja immer soooo krank ist ( er ist kerngesund), hat uns der Kia nun in die Kinder- und Jugendpsychatrie überwiesen.Dort wird er nochmals getestet und ich bekomme erklärt, was man mit Eric noch machen kann bzw noch fördern/fordern kann.Denn das problem ist, das Eric immer ruhiger und trauriger wird, weil er selbst weiss das er eigentlich alles kann, aber es geht irgentwie nicht mehr, weil wir er selbst sagt, ihm alles zu langweilig ist...

Eigentlich war es geplant, das Eric springt, das möchte aber Eric nicht und zwingen können wir ihn nicht.Also muss er das Schuljahr jetzt mit Hilfe durch ziehen um dann nächstes Jahr aufs Gym ( Hier hat die leibnitz-Schule GsD Hochbegabtenförderung) zu gehen, wo es dann (hoffentlich) wieder besser läuft....

Lg,
Michaela
 
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Hab noch was vergessen: Die Wochenpläne gibts bei und von der 1. bis zur 4.Klasse.Ich finde die sehr praktisch.
 
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