Hallo Kim,
aha, ich vermittel also durch die Blume "Säuglingsmich, bloß nicht".
Natürlich finde ich die Muttermilch besser als Muttermilchersatz, warum auch nicht, denn es ist ja so. Hier meine ich die Qualität der Muttermilch. Das steht doch überall, in jedem Fachbuch. Sollte ich dann etwas anderes vermitteln? Vielleicht weil es Dir oder jemand anderem nicht gefällt? Letzlich bist Du doch auch dieser Meinung, oder nicht?
Stillen ist ja auch nicht nur das Geben von Nahrung sondern auch eine bestimmte Art dies zu tun, die den Bedürfnissen eines Babys besonders nahe kommt. Ich z.B. hoffe auch, dass ich meinem Kind durch das Stillen etwas geben konnte und kann, dass ihm hilft, ein glücklicher, körperlich und seelisch gesunder Mensch zu werden und zu sein. Natürlich kommt es nicht nur alleine auf das Stillen an. Es ist nur ein Aspekt von vielen. Am Anfang des Lebens wohl ein sehr wichtiger, aber heutzutage auch nicht unbedingt absolut notwendiger.
Etwas anderes ist es, wenn die Muttermilch oder vielleicht auch allgemein gesehen Frauenmilch nicht oder nicht ausreichend zur Verfügung steht, aus welchem Grund auch. Dann bin ich der Meinung, dass der heutige industriell hergestellte Muttermilchersatz das Beste ist, das man einem Baby anstatt dessen anbieten kann. Und ich hätte das auch meinem Kind gegeben, wäre es nötig gewesen. Oder genauer, ich habe dies auch, wenn auch als Beikostzutat.
Es wäre ja sehr fatal und uneinsichtig, wenn man dies einem Kind vorenthält, wenn es notwendig ist.
Klar, viele stillende Frauen sind stolz darauf, dass sie ihr Kind stillen und wollen die industrielle Milch nicht nehmen. Aber ich glaube das liegt auch zu großen Teilen daran, dass sich die Säuglingsmilchindustrie keinen guten Namen gemacht hat durch die teilweise sehr aggressive Werbung in Deutschland und dem Rest der Welt. Und es liegt auch bestimmt daran, weil sie den Vorteil des Stillens nicht aufgeben wollen. Aber man muß da ja auch differenzieren. Wenn nicht genug Milch da ist, ist das ja auch kein Vorteil mehr.
..solange sätze vermittelt werden wie "die milch reicht immer", "die milch geht nicht zurück", "jede mutter kann drei jahre stillen" macht nicht jede mutter sich gedanken darüber, dass auch sie etwas dazu beitragen muss.
wenn wir gemeinsam einen tag verbringen, isst sie so gut wie nichts, vergisst das trinken. woraus soll sie nährstoffhaltige mumi bilden?
Natürlich reicht die Milchmenge nicht immer und die Milchmenge kann auch zurückgehen. Aber vieles hängt auch mit den äußeren Umständen zusammen, die man sehr oft auch ändern kann, wenn man weiß woran es liegt.
Nur warum werden solche Aussagen getroffen? Wahrscheinlich weil den Frauen auch dauernd gegenteilige Dinge gesagt werden, die sie verunsichern, und das oft auch unnötigerweise.
Ich schätze eigentlich auch, dass jede Frau drei Jahre lang stillen könnte, wenn sie und das Kind es wollten. Warum auch nicht?
Wenn dann aber zusätzlich solche Infos weitergegeben werden, wie 20 gr pro Woche zunehmen, dann ist das klar eine falsche Information, die in falscher Sicherheit wiegt. Ute hat auf ihrer Website auch einen Link zur Seite
www.stillen.de auf der die notwendigen wöchentlichen Gewichtszunahmen für gestillte Kinder stehen.
Ich habe mich schon mal besser mit Stillen ausgekannt und der totale Stillexperte war ich noch nie. Ich bin auch keine Stillberaterin. Und ich kenne mich leider auch nicht so gut aus, wie es nun mit der Ernährung der Mutter in Bezug auf die Qualität und Quantität der Muttermilch ist. Das muß ich wirklich zugeben. Wenn ich auch vorhabe mich genau zu dem Thema in Zukunft genauer zu informieren.
Bis jetzt kenne ich Aussagen wie, das ein starker Nährstoffmangel bei der Mutter sich nicht auf die Qualität, sondern nur auf die Menge der Muttermilch auswirkt.
Das es ausreicht, wenn eine Mutter sich einfach vollwertig normal ernährt.
Jemand hier hat auch mal erzählt, dass die Milch fetter geworden wäre, wenn sie fette Nahrungsmittel zu sich genommen hätten.
Ich weiß sicher, dass eine Frau nicht mehr Kalzium zu sich nehmen muß als eine nicht stillende Frau, da sie nicht mehr Kalzium aufnimmt und es deshalb nichts bringt.
Es ist jedenfalls ein interessantes Thema.
Aber Du meintest ja, dass Deine Freundin nicht viel isst. Das ist bestimmt nicht sehr förderlich. Sie sollte wirklich unbedingt mehr essen, auch für sich selbst. Soviel ich weiß ist es z.B. auch so, dass die wasserlöslichen Vitamine auch ein bißchen davon abhängen, wie gut sich die Mutter ernährt. z.B. Vitamin C, B,
Jod bestimmt auch. Und wenn die Mutter Eisenmangel hat, dann kann sie ja bestimmt auch nicht mehr viel an die Milch abgeben.
Aber letztlich weiß eine Laktationsberaterin oder Stillberaterin darüber bestimmt besser Bescheid als ich.
@Ute
Was soll man denn sagen? Industriell hergestelle Säuglingsmilch? Oder einfach nur Säuglingsmilch? Babymilch? Ich dachte immer künstlich wäre der normale Begriff dafür. Und minderwertige Säuglingsmilch, das habe ich noch nie irgendwo gelesen.
Aber auf jeden Fall finde ich es auch falsch, zu sagen, Säuglingsmilch wäre genauso gut wie Muttermilch oder vielleicht unter Umständen sogar besser, denn das entspricht nicht der Wahrheit und es ist niemandem geholfen, wenn er angelogen wird, vor allem nicht wenn er sich informieren will. Das wäre auch ein Wiegen in falscher Sicherheit.
Die Wahrheit ist mit Sicherheit immer das Beste. Und dazu gehört auch, dass man Dinge nicht verschweigt. Natürlich bringt es auch nichts einen Muttermilchersatz schlechter zu machen, als er ist, dass wäre auch eine Vermittlung von falschen Informationen und das kann natürlich schon dazu führen, dass manche Menschen sich erst mal weigern, die Milch dann zu verwenden, obwohl es sinnvoll und besser wäre.
Ich hoffe mein Standpunkt ist etwas klarer geworden. Klar, ich habe Glück, ich stille und habe gestillt. Würde ich es nicht mehr tun, würde ich vielleicht andere Gedanken zum Ausdruck bringen, die mein Tun rechtfertigen. Vielleicht würde ich aber auch trotzdem jedem anderen das selbe sagen, weil es meine Meinung ist, unabhängig, davon was ich nun mache oder nicht.
Kim, nochmal zum Kind Deiner Freundin, letztlich muss sie es selbst wissen. Ich würde ihr in ihrer Situation jedenfalls nicht ausreden, Milch zuzufüttern. So tragisch ist das doch wirklich nicht, wenn sie zufüttern würde. Es wäre erfreulich, müßte sie es nicht, aber es ist bestimmt auch nicht weiter schlimm und wirkt sich möglicherweise sehr positiv auf das Wachstum des Kindes aus, wenn sie es tut. Was soll ich denn noch sagen, damit es sich nicht anhört wie Säuglingsmilch, bloß nicht?
Lg, Fenja