Du hast ja ne süße Nicht, Peggy! :-D
Was mich an Waldorf stört ist, dass es eben nicht nur um Pädagogik geht (wie bei Montessori), sondern dass ein bestimmtes Weltbild dahintersteht, nämlich die Anthroposophie, personifiziert in Rudolf Steiner.
So sehe ich das auch. Das gilt übrigens auch für die Kindergärten, denn ich habe mit Waldorf nicht das Problem, ob da vielleicht nicht genug Leistung abverlangt wird. Sondern:
Ein Nicht-Pädagoge und Nicht-Vater entwirft anfang des Jahrhunderts als Kind seiner eigenen Zeit (unter vielem anderen) ein pädagogisches Konzept, dem eindeutig ein ziemlich rigides Entwicklungsmodell des Kindes zugrundelegt: In dem Alter ist dies, in dem Alter jenes....
Darauf baut die Pädagogik auf, die dementsprechend in diesem Alter dieses, in dem Alter jenes schädlich findet und deshalb vermeidet. So kommt eben auch so was zustande wie "nicht mit xy Jahren mit yz malen dürfen". Das betrifft Kindergärten genauso.
Es hängt wohl - wie überall - viel von der Schule und den Lehrerpersönlichkeiten ab.
Ja.
Allerdings will eine Waldorfschule ja auch eine Waldorfschule sein. Die Anthroposphen selber stehen ja ständig vor dem Problem, dass sie die Weltsicht Steiners auch an die aktuellen Realitäten anpassen müssen. Das ist für Waldorfschulen ziemlich schwierig hinzukriegen: Das Steiner-Konzept nicht allzusehr zu verwässern, aber auch undogmatisch zu sein. Deshalb gibt es bei den Anthroposophen intern sehr viele Strömungen und Streitigkeiten, die schon auch mal in eine Schule reingetragen werden. (@Silke: Frag mal nach bei der Potsdamer Waldorfschule, ob ihr Personal denn inzwischen stabil ist :eek: )
Für viele Kinder ist es wahrscheinlich tatsächlich die bestmögliche Schule, z.B. deren Stärken weniger in den intellektuellen Fähigkeiten, sondern mehr im handwerklich-musischen liegen und dort sicher gut gefördert werden. (Ich kenne einen Legastheniker, der auf einer sog. Arbeitsschule war - nicht Waldorf - und der jetzt diplomierter Biologe ist. Der wäre auf einer normalen Schule untergegangen.)
Für viele Eltern ist es auch einfach das geringste Übel angesichts der verfügbaren Möglichkeiten. Denn Staatsschule heißt ja auch nicht automatisch, dass mit dem Leistungswillen und dem Leistungsvermögen der Kinder besonders klug umgegangen wird.
Liebe Grüße