@Ute: Wie gewöhne ich meine Tochter an die Flasche?

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marla

Hallo Ute,
meine Tochter ist 3 Monate alt und wir haben von Anfang an große Probleme mit dem Stillen. Ich bin endgültig mit den Nerven am Ende, denn bei uns gibt es seit 3 Monaten kein anderes Thema mehr. Für meine Tochter ist Trinken nur Pflicht, sie trinkt an der Brust nur so viel wie unbedingt nötig, sowohl beim Anlegen als auch am Ende der Mahlzeit gibt es viel Geschrei. Da die Nachtmahlzeiten gut verlaufen, stille ich sie nun tagsüber auch nur, wenn sie gerade aufgewacht ist, oder sich noch im Halbschlaf befindet. Das ist sehr stressig. Unterwegs klappt es überhaupt nicht. Ich habe mich nun entschieden, abzustillen, aber ich weiß nicht genau, wie ich sie an die Flasche gewöhnen soll. Wenn sie mal die Brust verweigert (d.h. sie hat stattdessen geschrien wie am Spieß) hat, habe ich ihr in den letzten Tagen auch mal abgepumpte Milch in der Flasche gegeben. Die hat sie irgendwann genommen. Tee jedoch nicht. Meine Frage:
wie gewöhne ich sie an die Flasche? Sollte ich ihr einfach mal nach dem Aufwachen (also zu unserer normalen Stillzeit) eine Flasche mit Fertignahrung anbieten? Welche Nahrung kannst Du empfehlen? Aptamil? Leider hat mein Mann Heuschnupfen und es besteht ein gewisses Allergierisiko, aber ich denke, HA-Nahrung wird ihr doch errst recht nicht schmecken! Sie ist wie gesagt sehr wählerisch und sehr leicht reizbar, was das Essen angeht! Außerdem neigt sie zu Blähungen / Koliken, die jedoch in den letzten Wochen schon etwas weniger geworden sind.

Was rätst Du mir? Schonmal vielen Dank!
Meike
 
Hallo Meike,

willkommen im Forum :bravo:

Was wiegt deine Maus denn im Moment? Gehört sie zu den leichten Babys - das wäre für eine Nahrungsempfehlung wichtig für mich.

Wann treten die Bauchschmerzen in aller Regel auf?

Wenn sie Mumi aus der Flasche nimmt, dürfte die normale Babynahrung kein Problem sein. Tee schmeckt halt besonders eigen - und das lieben auch Flaschenkinder in den seltensten Fällen. HA wäre gut bei Allergiegefahr in der Familie - aber bei Sensibelchen kann es echt schwierig sein. Die Frage ist ob man nun nach drei anstrengenden Monaten nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen sollt - und der Natur vertrauen.... Eine echte Bauchentscheidung ist hier gefragt.

Melde dich einfach noch mal.

:winke: Ute
 
Hallo Ute!
Tausend Dank für Deine schnelle Antwort!!! Marla ist mit 4570 g zur Welt gekommen, hatte also von Anfang an viel "Reserve". Nun wiegt sie 6800 g und ist 13,5 Wochen alt. Für eine Nahrungsemfpehlung ist vielleicht noch wichtig, dass ich seit ca. 4 Wochen auf Kuhmilchprodukte verzichtet habe, und dass die Verdauungsprobleme auch besser geworden sind (alerdings sind jetzt ja auch die 3 Monate um?!) Ich habe dann wieder mit Kuhmilchprodukten angefangen und verzichte jetzt noch auf Kuhmilch pur und auf Schokolade, Joghurt und Käse esse ich wieder.
Ihre Blähungszeit ist zwischen 5.00 Uhr und 8.30 Uhr morgens. (Das "Frühstück" fällt dadurch eigentlich immer noch aus, da sie dann verweigert.) Tagsüber und Abends gibt es weniger Probleme.
Danke im vorraus und viele Grüße,
Meike
 
Hallo Meike,

die Gewichtszunahme ist klasse - und die Beschwerden kommen garantiert nicht von zu wenig Mumi. Das ist bereits eine prima Voraussetzung.

Ich würde dir vorschlagen, besorge dir das SOM auf Sojabasis, Laktosefrei dünnflüssig wie Muttermilch, wohlschmeckend, nicht hypoallergen aber milchfrei! Außerdem würde ich dir raten versuche noch eine Weile milchfrei deine eigene Ernährung zu halten.

Ich sehe oder lese, das Stillen im moment schlaucht dich völlig und zehrt an den Nerven. Auf der anderen Seite ist es unter deiner milchfreien Kost besser geworden - und das hat sicherlich nichts mit den Dreimonatskoliken zu tun .... :jaja:

Vielleicht ist es eine gute Möglichkeit für die ganze Familie wenn Du bestimmte MZ gemütlich ohne Druck weiter stillst und zu anderen MZen SOM fütterst (füttern lässt :-D Papa ran ...) Abstillen sollte man ohnehin langsam und ohne Hetze und daraus entwickelt sich mit ein bisschen Geduld oft und gerne eine wunderbare Zwiemilchphase.

Verstehe bitte, es liegt mir fern zum stillen zu überreden, aber nachdem was ich lese habe ich den Eindruck das Schlimmste ist überstanden und ich möchte dir einfach Mut machen es mit der Kombi SOM Mumi zu versuchen.

Das mit dem Fläschchen geben ist eine kleine Geduldsprobe - aber SOM schmeckt einigermaßen gut.

Liebe Grüße und erstmal Gute Besserung fürs Bäuchlein und Trinkverhalten.

ute :winke:
 
Hallo,

ich hoffe Ute nimmt es mir nicht übel, wenn ich kurz auch noch meinen Senf dazu gebe.

Ich will Dich auch nicht zu etwas überreden, das Du eigentlich nicht (mehr) willst !!!! :), aber ich möchte Dir doch noch ein paar Tips geben, für den Fall, dass Du vielleicht doch noch nicht abstillen willst.

Warum Deine Tochter verstärkt mit Blähungen reagiert, dass kann z.B. wirklich an einer Kuhmilcheiweißunverträglichkeit liegen, oder vielleicht evtl. auch daran, dass Deine Tochter zuwenig Enzyme für die Spaltung des Milchzuckers hat und dadurch die Blähungen entstehen.

Wenn Du Sojamilch fütterst, da fehlt zwar das Kuhmilcheiweiß, aber auch die Laktose. (Und als hypoallergen gilt Sojamilch eigentlich auch nicht.) Dadurch, dass beide erstgenannten Faktoren nicht vorhanden sind, findest Du vielleicht doch etwas schwerer heraus wo das Problem eigentlich liegt, als wenn Du z.B. Dich weiterhin möglichst Kuhmilcheiweißfrei ernährst und nur Muttermilch fütterst ( z.B. per Flasche).

Verschwinden nämlich durch Deine kuhmilcheiweißfreie Ernährung die Blähungen weitgehend, dann liegt es eher an dem Kuhmilcheiweiß, bleibt aber alles wie es ist, dann ist es evtl. ein anderes blähendes Nahrungsmittel oder wirklich ein Enzymmangel,...

Falls Du lieber auf die Flasche umsteigen willst, würde ich Dir deshalb raten, und dass ist einfach nur meine Meinung, dann lieber erst mal noch abgepumpte Muttermilch dafür zu nehmen. Dann ist die Umstellung in Bezug auf den Geschmack auch nicht so groß.

Als Flaschen(sauger) könntest Du die Flaschensysteme von Playtex oder Avent verwenden, da hier die Sauger der Brustwarze sehr ähnlich sind, so dass es Deinem Baby wahrscheinlich leichter fällt auch aus der Flasche zu trinken. Die Flaschen sind auch extra für die Fütterung mit abgepumpter Muttermilch hergestellt.

Dadurch verhinderst du einerseits dass Deine Milchmenge zurückgeht, die weitere Konfrontation mit einem artfremden Eiweiß und auch noch, dass Dein Kind nicht durch die unterschiedlichen Saugarten irritiert wird und am Ende gar nicht mehr von der Brust trinken will, vor allem weil sie damit ja anscheinend eh schon Probleme hat, würde ich das nicht riskieren.

Auch wenn Du sehr gestresst bist, vielleicht wird es ja doch noch besser und einfacher. Momentan ist ja Wochenende, da kannst Du Dich vielleicht mal so richtig entspannen, einen Tag im Bett oder so, alles ganz gemütlich. Vielleicht geht es dann wieder besser.

Auch könntest Du mal eine Stillberaterin oder Laktationsberaterin befragen, woran das Problem mit dem Schreien an der Brust liegen könnte. Vielleicht ist es auch nur eine ganz kleine Sache, die mit der Milch an sich nichts zu tun hat, aber trotzdem stört und von daher ganz schnell behoben werden kann. So auf die Ferne kann man das leider nur schwer beurteilen.

Es ist halt auch so, dass Dein Baby noch sehr klein ist, für ein natürliches Abstillen viel zu klein. Deshalb der Rat, mit der Stillberaterin/Laktationsberaterin vor Ort. Im Grunde ist es so, nur wenn Dein Kind wirklich einen Enzymmangel für die Spaltung des Milcheiweißes hat, wäre eine Säuglingsmilch ohne Milchzucker wahrscheinlich besser geeignet als Muttermilch. Ansonsten ist es aus gesundheitlicher Sicht vor allem in den ersten sechs Monaten immer besser Muttermilch zu füttern. Egal ob aus der Flasche oder der Brust.

Ich hoffe, dass Du die Lust auf das Stillen durch die Probleme noch nicht ganz verloren hast und ihr eine Lösung findet. Falls es mit dem Vollstillen doch nicht klappt aus welchen Gründen auch immer, dann ist die Lösung von Ute mit der Zwiemilch auch eine Superlösung. Wenn Du wirklich nicht mehr stillen willst, vielleicht hilft Dir dann wenigstens der Tip mit dem Flaschen(sauger)system.

siehe dazu auch Infos unter:

http://www.anjaboensch.info/Stilltipps_Abpumpen.htm

und dem von Ute empfohlenen Babyartikel-Web-Shop:

http://www.stillkind.de/

Alles Gute, Fenja
 
Hallo Ute, hallo Fenja,
vielen Dank für eure umfassenden Antworten und Ratschläge. Bis jetzt stille ich noch und die letzten Tage verliefen einigermaßen ruhig. Außerdem habe ich am Mittwoch noch einen Hebammen-Stillberatungstermin, den warte ich auch nochmal ab. Und am Do. ist die U4, da frage ich auch nochmal meine Kinderärztin.
Für den "Ernstfall" schaffe ich mir SOM aber mal an....
Nochmals vielen Dank,
Meike
 
Hey, das sind ja gute Nachrichten :bravo:


dann drück ich die Daumen, dass der Weg aus der Talsohle stetig bergan geht. Ich freu mich :laola:

Melde dich unbedingt wieder und berichte wie es dazu kam! Du weißt hier werden Erfahrungen gesucht, gebraucht und weiter gegeben

:winke: Ute
 
Hallo Ute,
ja, wie kam es dazu? Also bei uns gab es schon immer "Auf und Abs", ich kann auch nicht sagen, dass es jetzt wirklich super läuft, aber es ist besser. Wahrscheinlich bis sie das nächste Mal furchtbar schreit und das Stillen verweigert....
Der Schritt zur Flasche fällt mir nicht leicht, z.B. weil es Nachts sehr viel Aufwand wäre und Nachts läuft das Stillen immer sehr gut, außerdem weiß ich nicht, wie ihre Verdauung auf die neue Kost reagieren würde...
Naja, so mache ich erst mal weiter wie bisher, und wenn es mal gar nicht geht, dann habe ich die Flasche im Hintergrund. Außerdem will sich mein Mann bald ein paar Tage frei nehmen und wir wollen ausprobieren, ob man sie nicht vielleicht doch auch zu anderen Zeiten, als nur im Halbschlaf, anlegen kann. Ich bin das Risiko nur allein seit Wochen nicht mehr eingegangen.....
Liebe Grüße und nochmals vielen Dank,
Meike
 
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