Liebe Marlene!
Ute wird dir bestimmt bald sachverständigen Rat geben, aber ich möchte dir auch von meinen Erfahrungen berichten.
Bei unserem Henry stand mit 3 Monaten die Diagnose Neurodermitis fest, hatte ich als Kind auch, außerdem habe ich eine Penicillin-Allergie. Da der Kinderarzt gleich mit Cortison-Intervall-Therapie :o loslegen wollte, gingen wir zum Kinderallergologen. Der behandelt deutlich softer und Henrys Haut geht es ziemlich gut. Diesen Arzt habe ich dann auch wegen der Ernährung gefragt, er meinte, vorbeugend Nahrungsmittel wegzulassen führe häufig zu Mangelernährung, deshalb sollten wir Schritt für Schritt auch Milch u.ä. versuchen.
Ich habe den Zwerg wie du 6 Monate voll gestillt, stille immer noch morgens. Der Gemüse(-Fleisch)-Brei machte keine Probleme.
Wegen des 2. Breis hatte ich mich auf Utes Seite ausführlich informiert und mich dann für einen Apfel-Karotten-Brei von Milupa entschieden. Sein erster Milchbrei schmeckte dem Kleinen recht gut. Leider wurde er 20 Minuten nach dem Essen irgendwie merkwürdig, leicht apathisch. Er hustete etwas, wir dachten erst, er habe sich vielleicht ein bißchen verschluckt. Kurz darauf wurde sein Ausschlag immer schlimmer, er bekam um den Mund herum richtigen Nesselausschlag, kratzte im Gesicht und weinte ganz schlimm. Zum Glück ging es ihm am nächsten Morgen wieder besser.
Der Allergietest bestätigte den Verdacht: Allergie gegen Kuhmilcheiweiß. Weder Papa noch Mama haben Nahrungsmittelallergien, insofern stimmt Connys Aussage leider nicht ganz
. Die Sensibilisierung auf Milcheiweiß ist wahrscheinlich durch ein kleines Stück Weißbrot, das er mal geknabbert hatte, oder das einmalige Ablecken von Papas Eislöffel eingetreten. Erst bei der bestehenden Diagnose Nahrungsmittelallergie hat uns der Allergologe empfohlen, ein Jahr lang alles an Milchprodukten wegzulassen sowie in den ersten anderthalb Lebensjahren auf Eier, Nüsse und Fisch zu verzichten. Im ersten Moment war es ein Schock, aber mit der Zeit habe ich genug Informationen, Bücher und Rezepte angesammelt, um Henry jetzt ausgewogen, lecker und "ganz normal", nur eben ohne die "bösen Sachen" ;-) zu ernähren.
Statt des Milchbreis haben wir ihm Nestlé Sinlac gegeben, damit die Versorgung mit den wichtigen Nährstoffen gewährleistet ist. Den isst er jetzt noch manchmal, aber natürlich nicht mehr mit so großer Begeisterung wie früher. Schließlich ist er jetzt schon 13 1/2 Monate alt und ein großer Junge! :-D Mit Sojamilch haben wir wegen der Allergiegefährdung erst mit 12 Monaten begonnen.
So, ich hoffe sehr, ich habe dir jetzt keine Angst sondern Mut gemacht !!!
Mein persönlicher Rat: Versuche einfach den Milchbrei, die Wahrscheinlichkeit, dass dein Mäuschen dagegen allergisch reagiert, ist relativ gering. (Und wenn es wider Erwarten so sein sollte, ist es keine Katastrophe.)
Viele liebe Grüße aus Berlin!
Sandra