Tamara
Prinzessin
Nun will ich mich mal an unseren Kurbericht machen.
Die Kurklinik "Am Nikolausholz" in Bad Kösen ist mitten im Saale-Unstruttal in der Nähe von Naumburg. Die Landschaft ist wirklich schön, Weinberge, Burgen, Berge und Wälder. Die Klinik ist sehr groß und hatte auch eine große Sporthalle, Schwimmhalle, Sauna, großes Aussengelände mit Spielplätzen usw. Also die Rahmenbedingungen waren in Ordnung
Die Therapien waren eine Massenabfertigung, egal mit welcher Krankheit die Patienten da waren (Asthma, Neurodermitis, Diabetes, Adipositas, ADHS usw.), alle bekamen den gleichen Therapieplan :-? Zweimal täglich inhalieren (leider in einer Kabine, dabei hatte ich mir erhofft mit Leon mehr an der Maske geschult zu werden), Kneippgüsse (bei denen Leon sich lieber komplett ins Wasser schmiss samt Kleidung, nur die Beine waren frei), Wannenbäder mit Ölen, Bürstenmassagen, Atemgymnastik, Koordinationstrainig und Kuschelweich (ein Kurs zum eincremen bei Neurodermitis). Dann gab es noch Elternschulungen, in denen man mehr über die Erkrankungen lernte, über die Medikamente und am Ende gab es eine Sitzung beim Psychologen, der einem erzählte wie man mit dem Streß bei der Erkrankung besser umgeht :-?
Während der Elternschulungen oder beim Erziehungskurs "Triple-P" (dachte es könnte nicht schaden den mitzunehmen, zumal der draußen ca. 120,- € kostet) bringt man die Kinder ins Kinderland wo sie betreut werden. Da habe ich allerdings den HAMMER erlebt. Die Geschichte:
Leon ging die ersten 2 Tage gerne hin, nur am Anfang kurz geweint und dann war gut. Er wurde dann aber mit einer Magen-Darm-Grippe krank und durfte eine Woche nicht gehen und als ich ihn dann wieder hinbrachte war er total panisch und brüllte bis ich wieder kam :-( Am 2. Tag ging ich zu der Diplom-Psychologin, die für den Bereich Kinderland die Vorgesetzte ist und schilderte mein Problem mit Leon und das ich dann eben nicht an den Schulungen und dem Erziehungskurs teilnehme und mich selber um ihn kümmere. Mein Kind geht vor. Sie versprach mir Hilfe und eine zweite Erzieherin für die Gruppe, die sich nur um Leon kümmert, mal sehen ob das klappt. Wie ich hinterher rausfand war die zweite Erzieherin eine Psychologin, die nach einer halben Stunde, in der sie Leon sah, meinte, das er nur bockt und Aufmerksamkeit will. Er wurde ohne vorherige Absprache mit mit mir für eine Auszeit ins Badezimmer gesperrt :shock: . Als ich das hinterher erfuhr bin ich echt ausgeflippt. 1. hat es nichts gebracht, ausser das er noch mehr brüllte und 2. wie kann ich eine solche Massnahme an einem 1,5 Jährigen vornehmen den ich kaum kenne und nicht einschätzen kann wie er sich eine Minute im Bad verhält ? Er hätte sich ja vor Wut auf den gefliesten Boden schmeissen können und sich den Kopf einschlagen. Ich habe mich bei der Klinikleitung beschwert und mir verbeten, das irgendwelche Erziehungsmaßnahmen an Leon probiert werden ohne mit mir vorher zu sprechen. Ich bekam zwar eine Entschuldigung zu hören, aber wohl mehr um mich wieder freundlich zu stimmen. Zumindest wurde ich nach meiner "Ansprache" von fast dem ganzen Personal freundlich gegrüßt ;-)
Die Ärzte waren so lala, zwar nett, aber bei jedem bisschen wurde gleich mit massiven Mitteln vorgegangen, damit man ja Kurfähig blieb :-? ! Beim Blut abnehmen haben sie bei Leon echten Bockmist gebaut; die Vene ist geplatzt ! Allerdings staune ich über meinen tapferen Krieger. Während der ganzen Prozedur hat er keine Träne geweint. Wahrscheinlich hat er nur ans Essen gedacht, es war nämlich noch vor dem Frühstück ;-) Beim zweiten mal, zwei Wochen später ging es dann, aber die Ärztin hat wieder dolle in der Vene geprokelt....
Das Essen war okay, morgens und abends gab es Büffett und Mittags immer zwei Gerichte zur Auswahl und bis auf einmal ( da gabs Quarkknödel mit Vanillesoße) war das Essen gut. Nur der Geräuschpegel in dem Speisesaal war furchtbar und nervend.
Für uns Begleitpersonen war nicht so toll gesorgt, da die Zimmer sehr eng waren, mussten wir zu den Schlafenszeiten der Kinder aus den Zimmern gehen. Zumindest ist es Leon gewohnt alleine zu schlafen, und dann hatten wir einen Aufenthaltsraum mit Stühlen und Tischen und einen kleinen Fernseher. Überhaupt nicht bequem *autsch*. Mich mal hinzulümmeln hat mir echt gefehlt und ich habe es oft an meinen Beinen gemerkt, die waren dick (Wasser) und schwer. Wir konnten abends zwar den Kreativbereich, die Schwimmhalle, Sauna und die Turnhalle nutzen, aber wir waren immer darauf angewiesen, das eine andere Mutter aufs Kind aufpasst.
Dafür habe ich wirklich tolle Mädels kennengelernt, wir waren eine 4er Truppe die immer fest zusammen war. Die Kinder waren ungefähr ein Alter und verstanden sich toll. Wir haben viel zusammen unternommen und haben uns die Zeit so angenehm wie möglich gemacht Abends im Aufenthaltsraum waren wir eine größere Truppe die sich auch gut verstand und das war schon schön, wenn man wenigstens nette "Leidensgenossen" hat :-D
Und einen Tag vor der Abreise bekam Leon wieder Husten, in der Klinik fanden sie es nicht so dramatisch, aber die erste Nacht zu Hause bekam Leon einen Pseudo-Krupp-Anfall (das jetzt also auch noch :-( ), aber am nächsten Tag sind wir zu unserer KIÄ, der ich nach der Kur mehr denn je vertraue Er ist jetzt nur noch heiser und hat eine Erkältung, die haben wir aber im Griff.
Fazit: Die Kur hat uns für Leon´s Gesundheit nicht genutzt und auch keine neuen Erkenntnisse gebracht. Diagnose nach wie vor: Asthma und Neurodermitis, Ursachen nicht eindeutig zu klären.
Ich muss aber der fairnesshalber sagen, das alle Asthma-Patienten unzufrieden waren, dafür aber die Neurodermitis- und Diabetes-Patienten von der Kur durchweg begeistert waren.
Für mich steht fest, das ich nicht nochmal mit einem so kleinen Kind zur Kur fahren werde. Ich konnte Leon anmerken, das es für ihn viel Streß war, von einer Therapie zur nächsten zu düsen. Uns fehlte eindeutig Kuschelzeit, die wir uns in der letzten Woche einfach gegönnt haben und Anwendungen geschwänzt haben. Da ging es uns beiden besser.
Nun sind wir wieder zu Hause und erholen uns von der Kur ;-)
Wer es bis hierher geschafft hat: :respekt:
Tami70
die bestimmt noch die Hälfte vergessen hat
Die Kurklinik "Am Nikolausholz" in Bad Kösen ist mitten im Saale-Unstruttal in der Nähe von Naumburg. Die Landschaft ist wirklich schön, Weinberge, Burgen, Berge und Wälder. Die Klinik ist sehr groß und hatte auch eine große Sporthalle, Schwimmhalle, Sauna, großes Aussengelände mit Spielplätzen usw. Also die Rahmenbedingungen waren in Ordnung
Die Therapien waren eine Massenabfertigung, egal mit welcher Krankheit die Patienten da waren (Asthma, Neurodermitis, Diabetes, Adipositas, ADHS usw.), alle bekamen den gleichen Therapieplan :-? Zweimal täglich inhalieren (leider in einer Kabine, dabei hatte ich mir erhofft mit Leon mehr an der Maske geschult zu werden), Kneippgüsse (bei denen Leon sich lieber komplett ins Wasser schmiss samt Kleidung, nur die Beine waren frei), Wannenbäder mit Ölen, Bürstenmassagen, Atemgymnastik, Koordinationstrainig und Kuschelweich (ein Kurs zum eincremen bei Neurodermitis). Dann gab es noch Elternschulungen, in denen man mehr über die Erkrankungen lernte, über die Medikamente und am Ende gab es eine Sitzung beim Psychologen, der einem erzählte wie man mit dem Streß bei der Erkrankung besser umgeht :-?
Während der Elternschulungen oder beim Erziehungskurs "Triple-P" (dachte es könnte nicht schaden den mitzunehmen, zumal der draußen ca. 120,- € kostet) bringt man die Kinder ins Kinderland wo sie betreut werden. Da habe ich allerdings den HAMMER erlebt. Die Geschichte:
Leon ging die ersten 2 Tage gerne hin, nur am Anfang kurz geweint und dann war gut. Er wurde dann aber mit einer Magen-Darm-Grippe krank und durfte eine Woche nicht gehen und als ich ihn dann wieder hinbrachte war er total panisch und brüllte bis ich wieder kam :-( Am 2. Tag ging ich zu der Diplom-Psychologin, die für den Bereich Kinderland die Vorgesetzte ist und schilderte mein Problem mit Leon und das ich dann eben nicht an den Schulungen und dem Erziehungskurs teilnehme und mich selber um ihn kümmere. Mein Kind geht vor. Sie versprach mir Hilfe und eine zweite Erzieherin für die Gruppe, die sich nur um Leon kümmert, mal sehen ob das klappt. Wie ich hinterher rausfand war die zweite Erzieherin eine Psychologin, die nach einer halben Stunde, in der sie Leon sah, meinte, das er nur bockt und Aufmerksamkeit will. Er wurde ohne vorherige Absprache mit mit mir für eine Auszeit ins Badezimmer gesperrt :shock: . Als ich das hinterher erfuhr bin ich echt ausgeflippt. 1. hat es nichts gebracht, ausser das er noch mehr brüllte und 2. wie kann ich eine solche Massnahme an einem 1,5 Jährigen vornehmen den ich kaum kenne und nicht einschätzen kann wie er sich eine Minute im Bad verhält ? Er hätte sich ja vor Wut auf den gefliesten Boden schmeissen können und sich den Kopf einschlagen. Ich habe mich bei der Klinikleitung beschwert und mir verbeten, das irgendwelche Erziehungsmaßnahmen an Leon probiert werden ohne mit mir vorher zu sprechen. Ich bekam zwar eine Entschuldigung zu hören, aber wohl mehr um mich wieder freundlich zu stimmen. Zumindest wurde ich nach meiner "Ansprache" von fast dem ganzen Personal freundlich gegrüßt ;-)
Die Ärzte waren so lala, zwar nett, aber bei jedem bisschen wurde gleich mit massiven Mitteln vorgegangen, damit man ja Kurfähig blieb :-? ! Beim Blut abnehmen haben sie bei Leon echten Bockmist gebaut; die Vene ist geplatzt ! Allerdings staune ich über meinen tapferen Krieger. Während der ganzen Prozedur hat er keine Träne geweint. Wahrscheinlich hat er nur ans Essen gedacht, es war nämlich noch vor dem Frühstück ;-) Beim zweiten mal, zwei Wochen später ging es dann, aber die Ärztin hat wieder dolle in der Vene geprokelt....
Das Essen war okay, morgens und abends gab es Büffett und Mittags immer zwei Gerichte zur Auswahl und bis auf einmal ( da gabs Quarkknödel mit Vanillesoße) war das Essen gut. Nur der Geräuschpegel in dem Speisesaal war furchtbar und nervend.
Für uns Begleitpersonen war nicht so toll gesorgt, da die Zimmer sehr eng waren, mussten wir zu den Schlafenszeiten der Kinder aus den Zimmern gehen. Zumindest ist es Leon gewohnt alleine zu schlafen, und dann hatten wir einen Aufenthaltsraum mit Stühlen und Tischen und einen kleinen Fernseher. Überhaupt nicht bequem *autsch*. Mich mal hinzulümmeln hat mir echt gefehlt und ich habe es oft an meinen Beinen gemerkt, die waren dick (Wasser) und schwer. Wir konnten abends zwar den Kreativbereich, die Schwimmhalle, Sauna und die Turnhalle nutzen, aber wir waren immer darauf angewiesen, das eine andere Mutter aufs Kind aufpasst.
Dafür habe ich wirklich tolle Mädels kennengelernt, wir waren eine 4er Truppe die immer fest zusammen war. Die Kinder waren ungefähr ein Alter und verstanden sich toll. Wir haben viel zusammen unternommen und haben uns die Zeit so angenehm wie möglich gemacht Abends im Aufenthaltsraum waren wir eine größere Truppe die sich auch gut verstand und das war schon schön, wenn man wenigstens nette "Leidensgenossen" hat :-D
Und einen Tag vor der Abreise bekam Leon wieder Husten, in der Klinik fanden sie es nicht so dramatisch, aber die erste Nacht zu Hause bekam Leon einen Pseudo-Krupp-Anfall (das jetzt also auch noch :-( ), aber am nächsten Tag sind wir zu unserer KIÄ, der ich nach der Kur mehr denn je vertraue Er ist jetzt nur noch heiser und hat eine Erkältung, die haben wir aber im Griff.
Fazit: Die Kur hat uns für Leon´s Gesundheit nicht genutzt und auch keine neuen Erkenntnisse gebracht. Diagnose nach wie vor: Asthma und Neurodermitis, Ursachen nicht eindeutig zu klären.
Ich muss aber der fairnesshalber sagen, das alle Asthma-Patienten unzufrieden waren, dafür aber die Neurodermitis- und Diabetes-Patienten von der Kur durchweg begeistert waren.
Für mich steht fest, das ich nicht nochmal mit einem so kleinen Kind zur Kur fahren werde. Ich konnte Leon anmerken, das es für ihn viel Streß war, von einer Therapie zur nächsten zu düsen. Uns fehlte eindeutig Kuschelzeit, die wir uns in der letzten Woche einfach gegönnt haben und Anwendungen geschwänzt haben. Da ging es uns beiden besser.
Nun sind wir wieder zu Hause und erholen uns von der Kur ;-)
Wer es bis hierher geschafft hat: :respekt:
Tami70
die bestimmt noch die Hälfte vergessen hat