Trennungsangst?...ich weiss nicht weiter!

F

flummi

Hallo, mein erster Beitrag und gleich ein schweres Thema für mich.
Meine Tochter wird nächten Monat 8 Jahre alt und geht jetzt in die zweite klasse.
Mama und Papa haben sich vor etwa 4 Jahren getrennt. Die Trennung war sehr schwer für alle. Aber alles in allem haben wir es geschafft ein gutes Verhältnis miteinander zu führen. Mama wohnt jetzt seid etwa 2 Jahren bei ihrem "neuen" Freund zusammen mit beiden Kindern (mein Sohn ist 4) und die Kinder verstehen sich sehr gut mit ihm.
Ich habe die Kinder auch Recht häufig bei mir. Da ich Wechselschicht habe, nicht immer an den gleichen Tagen. Wir machen am Monatsanfang immer einen Plan wann ich sie habe und das ist dann so alles in allem ca. 10-12 mal im Monat. Mal sind sie den Tag über bei mir, oder sie schlafen 1-2 Tage bei mir wenn ich Frei habe und ich bringe sie auch zu Schule bzw. Kiga.
Hat bisher auch alles toll geklappt. Allerdings weiss ich nicht was seid kurzem mit meiner Tochter los ist. Seid dem ersten Schultag in der 2ten Klasse weint sie jeden morgen, manchmal sogar so das sie sich übergeben muss. Das geht seit dem jeden Tag so. Ob sie nun bei Mama ist oder bei mir ist egal.
Warum sie das macht weiss sie selber nicht sagt sie. Ich denke nicht das es ein kind gibt das sie ärgert oder so. Ansich geht sie gern zur Schule. Sie sagt immer die 4 oder 5 Stunden wären so lang. Und fragt auch etliche male nach ob man sie auch wirklich danach abholt (Mama wohnt um die ecke, bei mir ist es ein stück zu fahren). Sie wurde aber noch nie irgendwo vergessen oder allein gelassen.
Also auf den ersten gedanken würde ich mal auf Trennungsangst tippen.
Meine Ex Frau war auch mit ihr die Tage beim Arzt und soll wohl nun mit meiner Tochter mal zum Psychologen gehen.
Ich weiss das jetzt wahrscheinlich eh keiner eine Ferndiagnose starten kann. Aber heute morgen war wieder so ein morgen und ich fühle mich grade wirklich hilflos und traurig. Mache mir sorgen das es wieder was mit der Trennung zu tun haben könnte.
Kann es sein das ich in ihrem Leben zu present bin? Sie ist sehr gern bei mir, hat ja aber ihre neue "Familie".
Kann es sein das dieses hin und her sie zu durcheinander macht?
Ich versuche so gut und oft ich kann für meine Kinder da zu sein, nur mache ich mir grade sorgen das genau das sie durcheinander macht.
Bitte helft mir!
Lieben Gruß
flummi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Trennungsangst?...ich weiss nicht weiter!

Nur zum letzten Satz:

Ein Vater, der sich kümmert, ist wichtig. Er gibt einem Kind Liebe und Stabilität in einer Welt, die instabil erscheint - insbesondere aus Kindersicht. Wenn deine Exfrau zum Kinderpsychologen geht, ist das doch ein erster Weg, wartet ab, was dieser euch rät.
 
AW: Trennungsangst?...ich weiss nicht weiter!

Hallo Paulchen,
danke für die schnelle Antwort.
Das ein sich kümmernder Vater wichtig ist, ist gar keine Frage!
Es geht viel mehr um die Frage, ob ich vielleicht zu present bin. Ob es die Kinder irritieren könnte wenn sie alle paar Tage bei mir sind. Denn es ist ja auch immer ein hin und her. Auch bei mir gibt es regeln und Alltag. Aber er unterscheidet sich sicher von dem Alltag, den sie "zuhause" haben.
Dieses Thema hatte ich auch das ein oder andere mal mit meiner Ex-Frau. Ich glaub letztendlich wäre es ihr am liebsten wenn ich die kinder nur alle zwei wochen am Wochenende hätte.
Klar, ich "störe" natürlich das "Familienleben" was sie da mit ihrem Freund lebt.
Aber es geht ja nunmal nicht um sie und ihren Freund sondern um alle und vorallem die Kinder. Mir würde es ds Herz brechen wenn ich sie nur noch 3 maö im Moant sehen könnte. Ich bin einfach ratlos.
Das alles muss jetzt natürlich gar nichts mit dem verhalten meiner Tochter was die Schule angeht zu tun haben.
Das kann ja tausend gründe haben.
Ich weiss auch nicht wie ich mal mit ihr reden könnte, das sie mir einfach mal sagt was sie denn stört. Ja vielleicht bringt der Psychologe ja wirklich was. Die Angst meinerseits, er könnte sagen, der Papa bringt einfch zu viel unregelmäßigkeit ins Leben ist aber da.
 
AW: Trennungsangst?...ich weiss nicht weiter!

Ich hab so viele Gedanken im Kopf, bin mal gespannt, ob ich das so anbringe, wie ich es meine, vielleicht auch ein bisserl wirr:

1. Ein Vater kann gar nicht genug präsent sein. Der Vater meiner Tochter lebt über 100 km weit weg und sie sehen sich nur in den Ferien. Wenn überhaupt. Ab und zu auch an den Wochenenden. Allerdings ist meine Tochter schon fast 15 Jahre alt und sie geht anders damit um. Als sie aber 8 Jahre alt war, hat sie das auch bedrückt. Sie sind aber täglich über Facebook und diversen sozialen Netzwerken im Kontakt und telefonisch natürlich auch. Mehrmals am Tag.

2. Kann es gut möglich sein, dass deine Kinder ab und zu einfach einen "Blues" haben. Da kotzt diese Patchwork-Konstellation einfach nur noch an und das Kind (in diesem Fall) möchte einfach nur Mama und Papa zusammen haben. Das kommt phasenweise - grade, wenn neue Dinge wie Schule und Veränderungen im Allgemeinen anstehen.

3. Dass dieses Modell welches ihr lebt, zwar euch oder dir besser gefällt, aber dem Kind einfach nicht gut tut. Dann muss eine andere Lösung her. Und zwar zum Wohle des Kindes. Es geht nicht darum, ob DU es nicht aushalten kannst, dein Kind NUR an den Wochenenden zu sehen oder mit ihm zu leben, sondern ob dein KIND dieses Hin und Her und "'num und 'rum" aushalten kann bzw. ob es seinem Alltag guttut. DU bist erwachsen. Dein Kind nicht.

Dein Kind muss mit so vielem fertig werden: Die Trennung der Eltern. Neuer Partner der Mutter. Neuer Partner der Mutter lebt mit ihnen. Will Zeit von der Mutter, will Zeit mit den Kindern. Hat auch noch ein eigenes Kind. Vater möchte Zeit mit ihm verbringen. Vater möchte Anteil am Leben des Kindes. Vater erwartet auch die Einhaltung der Regeln, die evtl. konträr zu den Regeln der Mutter und des Freundes laufen. Die Schule besteht auf die Einhaltung IHRER Regeln.

Jetzt lies dir das mal in Ruhe durch und fühl mal in dich rein, ob du nicht auch den Eindruck hast, dass das alles ein bisserl viel wird für eine 8jährige. Die zumal vielleicht noch in der Schule sieht, dass andere Kinder ein anderer, normaleres Familienmodell leben.

3. Ich finde es sehr gut und sehr verantwortungsbewusst wie du dich um deine Kinder, hier um deine Tochter kümmerst und sorgst.

4. Ich fände es NOCH verantwortungsbewusster, wenn du für ALLES OFFEN wärst, dich hintenan stellst und das Wohl deines Kindes im Moment das wichtigste für dich ist. Sie wird es dir danken. Für ewig. Und zwar deshalb, weil du nicht an ihr rumzerren wirst.

5. Deine Tochter zeigt schon ganz genau an, dass etwas nicht stimmt, sie den Finger aber nicht drauflegen kann und eindeutig benennen kann. Dafür ist der Besuch bei einem Kinderpsychologen das beste. Der stellt die richtigen Fragen. Der ist objektiv, der steht außerhalb des ganzen Geschehens. Großes Lob an die Mama deiner Tochter, dass die da gleich so gut schaltet und das sehr, sehr ernst nimmt. Denn anscheinende ist ihr sehr daran gelegen, eine gute Lösung FÜR das KInd zu erarbeiten.

6. Wenn du bis jetzt gelesen hast und meinen wirren Gedanken folgen konntest, dann noch etwas: Väter sind für Töchter - grad Trennungskindern - IMHO sehr, sehr wichtig. Erhalt dir das bitte, bitte, bitte. Es gibt so viele Väter, die mit den "Zickereien" ihrer Töchter nicht zurechtkommen und sich zurückziehen. Mach nich den gleichen Fehler wie der Vater meiner Tochter, denn der hätte unsere Tochter beinahe verloren. Er hat grad noch die Kurve gekriegt.
 
AW: Trennungsangst?...ich weiss nicht weiter!

Nachtrag:

Herzlich willkommen in unserer Runde! :huhu:
 
AW: Trennungsangst?...ich weiss nicht weiter!

Ich halte den Kinderpsychologen für keine falsche Idee. Ansonsten sind meine Gedanken zum Thema eher diese:

1. Ist deine Tochter in einem Alter, wo unsere zwei jeweils Zickenanfälle hatten. Nichts passte, die eine brüllte dann rum, die andere ist eher das "ich heul los"-Kind. Möglich, dass es also in gewissem Maß normal ist. Das kann aber der Psychologe gut abschätzen.

2. Kann es sein, dass deine Tochter mehr Struktur braucht. Väter im Schichtdienst sind schwer - ich bin mit einem verheiratet und wir haben hier auch mit Kindern zu kämpfen, die dann weinen, weil Papa nicht da ist. Die ihn aber anzicken, wenn er da ist. Uns hat eine feste Struktur ein wenig Erleichterung verschafft. Ich weiß nicht, wie gut deine Schichtpläne planbar sind. Sind sie im Voraus festgelegt / festlegbar? Dann könntet ihr ggf. mehrere Tage zusammenhängend das Kind wechselseitig wohnen lassen. Also von Do bis Mo bei dir alle 2 Wochen oder so, den Rest bei Mama. Nur so als Beispiel. Das wäre ein Form von fester Struktur.

Ich finde es gut, dass ihr den Blick von außen holt. Sieh es als Hilfe, nicht als Bedrohung. Wenn du dem Psychologen gegenüber offen bist, merkt das auch deine Tochter und kann sich öffnen. Ich geh ohnehin davon aus, dass auch von deiner Seite Gesprächsbereitschaft erwartet wird.
 
AW: Trennungsangst?...ich weiss nicht weiter!

Hallo Doris,
danke für deinen langen und ausführlichen Beitrag. Muss jetzt los die beiden von Kiga/Schule abholen, deswegen antworte ich heute abend nochmal.
Nur soviel noch.. es ist gar keine Frage das, wenn es meinen Kindern hilft ich mich hinten anstellen würde!
Nunja, ich hoffe der besuch beim Psychlogen bringt etwas klarheit in die ganze sache.
 
AW: Trennungsangst?...ich weiss nicht weiter!

Oh grade erst gesehen, danke natürlich auch an Schäfchen!
Ja mag gut sein das es nur eine dieser "Phasen ist".
Mein Schichtplan ist Fest und wie gesagt machen wir immer im Vormonat einen Plan wie und wann die Kinder bei mir sind.
Das haben wir von anfang an so gemacht und es hat ja wie gesagt auch immer sehr gut geklappt.
Im grossen und ganzen sieht der Plan für jeden monat gleich aus. Klar mal hier und da ein Tag. Aber anonsten versuchen wir schon so gut es geht eine Regelmäßigkeit einzuhalten.
LG
 
Zurück
Oben