Haustiere TIER DES MONATS: September/Oktober, MUCKEL

Tamara

Prinzessin
Hallo, ich möchte mich euch gerne vorstellen:
Ich bin ein Zwergkaninchen der Rasse „Blauer Wiener“ und hab den originellen Namen MUCKEL!
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Heute möchte ich euch gerne meine Geschichte erzählen:
Ich war ein halbes Jahr alt, als ich im April 1996 zu meinen neuen Besitzern kam. Es waren ein Mann und eine Frau und es war sehr schön bei ihnen.
Der größte Vorteil war der, dass ich es in meinem neuen Zuhause schön warm hatte, ganz im Gegenteil zu vorher, wo ich draußen in einem kalten Stall hocken musste. Außerdem bekam ich jeden Tag die leckersten Sachen zu essen. Meist konnte ich mich gar nicht entscheiden zwischen Möhrchen, Kohlrabi, Fertigfutter und, und, und.
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Aber was soll ein Kaninchen auch anderes machen als Fressen. Klar, ich hatte auch Auslauf in der Wohnung, aber das ist auf Dauer auch irgendwann langweilig, vor allem wenn einem all die tollen Sachen wie Kabel usw. weggenommen werden und man nichts zum Anknabbern hat.
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Also hockte ich in meinem Stall, fraß all die leckeren Sachen und döste vor mich hin. Als dann aber Abends meine Besitzer nach Hause kamen, freute ich mich riesig, denn dann gab es Streicheleinheiten und der Auslauf machte auch viel mehr Spaß, weil immer jemand da war, der zwischendurch mit mir spielte.

So gingen einige Jahre ins Land und alles war wie es war.
Bis dann eines Tages im Dezember 1999 der Mann das Haus verließ und nicht mehr wieder kam. Nun war ich mit der Frau alleine. Naja, was soll’s, dachte ich mir. Schließlich bekomme ich von ihr mein Fressen und die ist sonst auch total lieb zu mir.
Aber leider kam es anders. Die Frau war fast den ganzen Tag unterwegs, kam erst abends spät nach Hause und hatte dann auch nicht mehr viel Zeit für mich. Klar, ich bekam weiterhin Fressen, aber ich fühlte mich so einsam. Der einzige Lichtblick in meinem Leben war nun, wenn mich die Frau mit dem Auto zu ihrer Mutter brachte, was ca. 2x im Jahr vorkam. Dort blieb ich dann so 10-14 Tage und ich hatte es richtig gut.
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Aber im Mai 2001 sollte sich mein Leben nochmals verändern. Es kam ein neuer Mann in die Wohnung. Ihr könnt euch meine Freude vorstellen! Endlich wieder Familienleben. Und so war es dann auch. Ich hatte es noch besser als vorher!
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Mein neues Herrchen hat mir nämlich Leckereien gegeben. Immer wenn die abends auf der Couch saßen, hat er mit der Dose gewackelt und das war für mich das Zeichen – nichts wie hin und ein Nüsschen abstauben.
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Und in den Garten durfte ich dann auch. Mein Frauchen hatte vorher nämlich immer Angst, dass ich ausbüchse. So’n Quatsch! Da wär ich ja schön blöd! Futter selber jagen war doch gar nicht mein Ding.
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Im Garten erlebte ich dann viele Abenteuer. Einmal saß plötzlich eine Katze neben mir. Die kam öfter dorthin, aber von so nah hab ich sie noch nie gesehen. Sie interessierte mich aber auch nicht sonderlich. Nur meine Besitzer wurden auf einmal total hektisch und verjagten die Katze. Hatten wohl Angst, dass sie mir was tun könnte.
Ein anderes Mal war bei unseren Nachbarn Besuch und die hatten einen Hund dabei. Ich saß da so und mümmelte mein Gras, als plötzlich dieser riesen Hund neben mir stand. Huch, das war aber ein Schreck. Wir beäugten uns zuerst und dann fing der Hund an, meine Ohren zu lecken!
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Ihr müsst wissen, wir Kaninchen machen das normalerweise untereinander, zum einen um unsere Ohren sauber zu halten und außerdem als Beweis der Zuneigung. Da ich aber leider keinen Artgenossen an meiner Seite hatte, genoss ich das jetzt total. Wir haben uns richtig angefreundet, nur leider musste Fritz, so hieß mein neuer Freund, dann wieder gehen. Nunja, also hab ich weiter Gras gemümmelt und den Vögeln zugeschaut.
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Ich war also immer noch total glücklich, bis ich eines Nachts plötzlich ganz dolle Bauchschmerzen bekam. Boh, ich hab in meinem Käfig geklopft wie wild, das machen wir Kaninchen, wenn wir uns nicht wohl fühlen, oder Angst haben. Wir klopfen ganz laut mit unseren Hinterläufen. Das hat so nen Krach gemacht, dass meine Herrchen davon wach wurden. Aber das war ja auch Sinn der Sache. Sie waren zunächst total ratlos und fragten sich, was mit mir los sei. Als ich dann auch noch von meinem Käfig aus quer durch’s Wohnzimmer über das Parkett unter die Couch gelaufen bin, haben sie sich echt Sorgen gemacht. Denn bis dahin habe ich das Parkett gemieden, weil ich da immer so ausgerutscht bin. Sie haben mich also mitten in der Nacht ins Auto verfrachtet und sind mit ihr zum Onkel Doktor gefahren. Der hat dann festgestellt, dass meine Bauchschmerzen daher kamen, dass meine Zähne zu lang waren und ich somit mein Futter nicht mehr richtig zerkleinern konnte und es mir deshalb sehr schwer im Magen lag. Ich musste operiert werden.
:o
Am nächsten Tag war es dann so weit. Man hatte ich Angst. Aber meine Leute waren bei mir und blieben auch so lange, bis ich sanft eingeschlafen bin. Dann weiß ich erst wieder dass ich wach wurde und es mir echt schlecht ging. Ich war so duselig und wackelig auf den Beinen. Ich durfte aber trotzdem wieder nach Hause. Dort waren meine Herrchen immer noch besorgt. Sie wollten unbedingt, dass ich fresse. Ich hatte aber keinen Hunger. Außerdem hatte ich nur komisches Fressen in meinem Käfig. Als sie dann aber sagten, dass ich sterben müsse, wenn ich nicht fresse, hab ich mich mal an das viele Grünzeug rangetraut und siehe da, es schmeckte auch und meine Leute waren total erleichtert. Ein paar Tage später ging es mir dann auch wieder richtig gut. Nur mein Trockenfutter und meine Joghurtdrops, die ich von da an nicht mehr bekam, fehlten mir schon.
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Im November 2003 kam dann wieder eine Veränderung in mein Leben und es sollte die letzte sein.
Eine Woche lang war mein Frauchen nicht da und hatte schon Angst, dass ich jetzt wieder mit einem allein bin und wieder vernachlässigt werde. Nach einer Woche kam sie dann aber wieder – aber nicht alleine. Sie hatte ein kleines, schreiendes Bündel mitgebracht. Aus war’s mit der Ruhe. Mein Frauchen war zwar nun den ganzen Tag zu Hause, aber auch das schreiende Etwas. Es war mir definitiv zu viel Lärm und ich hab mich dann erst mal zurückgezogen und mich in meinem Käfig eingeigelt.
Das wurde auch nach Monaten nicht besser. Meine Leute wollten zwar immer, dass ich am Familienleben teilhabe, aber das war mir auf meine alten Tage echt zuviel. Als das Kleine dann noch anfing sich fortzubewegen und versuchte mich anzufassen, ging’s mir richtig schlecht.
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Weil ich immer dünner wurde und auch sehr viel getrunken habe, sind sie dann schließlich mit mir zum Arzt gefahren. Der hat festgestellt, dass ich ein Nierenleiden habe und außerdem meine Zähne wieder viel zu lang sind, wie damals. Ich hätte deswegen wieder operiert werden sollen, aber das Risiko, dass ich nicht mehr aufwache sei wohl sehr groß. Und man weiß auch nicht, ob es mir danach besser gegangen wäre. Zumal man an den Nieren eh nichts hätte machen können. Ich war ja schon total ausgetrocknet.
Da ich ja auch mit 9 Jahren schon ein sehr alter Hase sei, haben sich meine Leute dann in Absprache mit der Tierärztin dazu entschlossen, mich einzuschläfern. Was??!! Zuerst war das echt ein Schock für mich. Dann hab ich mir aber überlegt, dass es bestimmt besser für mich sei. Mir ging es die letzten Monate wirklich immer schlechter und ich hatte schon länger das Gefühl, dass mein Ende naht.
Ich lag also dort in den Händen meines Frauchens und bekam eine Spritze. Meine Leute weinten und sogar das Kleine war mal ruhig. Ich merkte, wie ich langsam mit dem Gedanken einschlief, dass ich ein sehr schönes Leben hatte und es mir nun erspart bleibt, dass das Kleine mir an den Löffeln und am Schwanz zieht.

Das war die Geschichte von Muckel. Wir haben ihn noch an diesem Abend in unserem Garten beerdigt.
Wir sind immer noch sehr traurig und werden Muckel vermissen.


So, das war's dann jetzt. Ist zum Schluß ein wenig traurig geworden, aber das war es für uns ja auch.
Ich hoffe, die Geschichte ist so o.k, nicht zu kurz, nicht zu lang und ausreichend Fotos.
Falls irgendetwas nicht ok ist, meld Dich einfach. Ansonsten freu ich mich, sie bald in Hund-Katze-Maus zu lesen und wünsche euch noch ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße
Daniela
 
8O
Hach, wie dumm von mir...:oops:
Hab ich doch beim Überfliegen der neuen Beiträge grad gelesen "Tipp des Monats", wähnte mich gleich im L&L-Forum und wollte mal ganz neugierig gucken, was denn wohl ein "Muckel" ist... :eek:
Sorry, bin schon wieder weg hier
:weghier:
 
ich bin hier absichtlich gelandet :bravo: :bravo: :bravo: und finde die Geschichte total süß.
Und Muckel ist ein knuddeliger Kerl.

LG UTE
 
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