AW: @ Selbstständige im Direktvertrieb
Hallo,
Partylite kenne ich zwar jetzt nicht vom Direktvertrieb her, vermute aber, dass es überall ähnlich ist.
1-2 Mal im Monat reicht nicht, damit du ins *Plus* kommst. Denk mal an die eigenen Investition.
Du hast z.B. Fahrtkosten, die du aus eigener Tasche zahlst. Dann musst du produkttechnisch up to date sein und bleiben. Die Leute kaufen in der Regel nicht aus dem Katalog, sie wollen die Sachen sehen, anfassen, riechen, etwas dazu hören. Die Startersets sind allenfalls eine Grundausstattung - die Verkaufsrenner musst du mithaben. Je mehr du mit hast, desto eher triffst du den Geschmack der Leute. Wenn du nur 10-12 Sachen auspackst, wirkt das schnell mickrig. Dazu kommt Material, was du in der Regel nicht kostenlos bekommst - Kataloge, Bestellzettel, Einladungskarten, Präsentationsutensilien, das musste ich alles damals selbst bezahlen.
Das alles darfst du dann schon vom Verdienst wieder abziehen. Dazu kommt die Verführung sich selbst einzudecken, weil man es günstiger bekommt
Wenn sich das ganze also lohnen soll, dann musst du richtig einsteigen. 1-2 Parties die Woche geben und am Besten noch neue Leute anwerben - dann klingelt die Kasse schon.
Aber dazu fehlt dir ja nun eigentlich die Zeit.
Die Schulungen und Meetings sind - nach meiner Erfahrung - nur theoretisch freiwillig. Zum Einen wird gruppenintern doch schon ein gewisser Druck aufgebaut, dass man erscheint - dem zu widerstehen muss man schon gewachsen sein. Dann sind diese Meetings aber auch nicht so unwichtig. Du bekommst dort schon wertvolle Tipps für den Verkauf und auch die neuen Produkte musst du ja selbst erst kennen lernen, bevor du sie gescheit verkaufen kannst.
Kundentechnisch musst du die Hürde nehmen, vom Bekannten/Freundeskreis auszubrechen, so dass du dich sehr bald bei fremden Leuten wiederfinden solltest. Aber: Das ist nicht zu unterschätzen. So eine Präsentation mit Freunden/Bekannten zu machen ist schon ein Unterschied gegenüber einer Präsentation bei völlig Fremden. Und teilweise kommen da auch echte "Horror" Parties raus. Du stehst da als Fremder und da sitzt eine Clique. Und da sind immer auch "Labertaschen" dabei, die sich eigentlich für dich nicht interessieren, sondern lieber mit Freunden töttern wollen. Du musst also permanent um Aufmerksamkeit buhlen, gegen Fremdgequatsche anreden und dich selbst wieder in den Mittelpunkt rücken. Das ist gar nicht einfach und sehr, sehr anstrengend.
Dann musst du zwingend zum Schluss Leute für die nächste Party locken. Auch das fand ich super schwer und hätte den Part am Liebsten ausgelassen. Es kommt ganz selten jemand auf dich zu und sagt: "Hey, ich will" Die meisten schauen bei diesem Part betreten zu Boden und wollen möglichst nicht den Party-Klotz am Bein haben. Nach neuen Mitarbeitern habe ich nie gesucht, das war mir zu peinlich. Aber, wenn man Geld verdienen möchte, gehört auch das dazu.
Lange Rede - kurzer Sinn: Ich würde es never ever wieder machen.
Liebe Grüße
Angela