Schulpsy und Elterngespräch

AW: Schulpsy und Elterngespräch

Es gibt jeden Tag diese Probleme?? Dann finde ich, dass hier schon stärker nochmal die Lehrerschaft mit drauf einwirken sollte. Es kann nicht sein, dass jeden Tag aufs Neue die Kinder "herausgefordert" werden und dann am Ende noch alle bestraft werden. Klar, ist das in dem Sinne nicht ok, Gewalt mit Gewalt zu begegnen, aber es ist doch offensichtlich, dass die Kinder allein da nicht weiter kommen. Das hat ja auch der Direktor erkannt (umsonst wäre der Schulpsychologe nicht mit dabei gewesen), warum lässt er das dann trotzdem so laufen. Vielleicht bringt ja doch der Schulpsychologe für die Kinder doch den ein oder anderen cleveren Hinweis mit, wie sie der ganzen Sache begegnen.

In Lenas Klasse gibt es ein Mädel. Sie kam Anfang der 2. Klasse neu hinzu (zurückgestuft, aus einer anderen Schule). Sie ist 1 Jahr älter, größer, kräftiger und bekam zu Hause wenig Aufmerksamkeit. Das Mädel löst(e) alles, aber auch wirklich alles mit Gewalt (weil sie dadurch Aufmerksamkeit aller hatte). Sie attakiert sogar Jungs und prügelt sich regelrecht. Die kleineren Mädels (u.a. auch Lena, die nun wirklich nicht klein und zierlich ist) kamen oft mit extremen blauen Flecken heim. Und jeden Tag hörten wir wieder diesen Namen.... Irgendwann hat es uns gelangt, dass immer im Vorbeigehen Beine gestellt, Kinder die Treppe runter gestoßen, beim Spielen geschubst wurden... Es gab eine Kinderkonferenz und ein Gespräch mit allen Kindern und mit ihr.
Sie auszuschließen ist nicht der Weg. Die anderen kinder haben dann versucht, sie mitspielen zu lassen, wo immer sie mochte. Hier hat auch die Lehrerin öfter beobachtet und es gab dann wieder Aug-in-Aug Gespräche, wenn es wieder zu Konflikten kam.

Jetzt zum Schuljahresende erzählte mir mein Kind freudig, dass sie mit P. gespielt habe und dass es das erste Mal richtig Spaß gemacht hat :herz: und P. richtig nett sein kann.

Das Gewaltpotenzial ist deutlich gesunken. Klar, gibts immer mal noch Auseinandersetzungen, aber im eher normalen Rahmen, nicht so extrem wie vorher.
Das hätten wir aber nie erreicht ohne die Hilfe der Lehrer. Klar, müssen sie lernen, die Konflikte selbst zu klären. Aber die Kinder mit diesem massiven Problem allein zu lassen, was sie überfordert, das kann es nicht sein.

Liebe Grüße
Uta
 
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Hm, ich kenne das (allerdings auf der weiterführenden Schule) so, dass ein Vertrauenslehrer oder eben der Schulpsychologe öfter hinzugezogen wird, einfach, damit eine dritte (neutrale) Person dabei ist. Mich würde das jetzt nicht stören und würde auch nicht vorher Bescheid geben, wen ich zu einem Elterngespräch mitbringe - sei es mein Mann, meine Freundin oder eine Familienhelferin z.B.
Aus Sicht des Lehrers ist es sicher besser, manche Gespräche nicht alleine zu führen.

Ich habe das Gefühl, Dich stört das Wort "Psychologe"? Kommt ein bißchen so an, als wären die nur dafür da, total gestörte "Fälle" umzukrempeln und irgendeinen Psychoquatsch zu erzählen (ist natürlich sehr überzogen formuliert :wink: ). Dafür sind die aber doch gar nicht hauptsächlich da, sondern um zu vermitteln bzw. zu beobachten.
Würde dich ein Vertrauenslehrer weniger stören? Oder einfach ein zweiter Lehrer? Anders sehe ich den Psy auch nicht.
:huhu:
 
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Hier mögen unsere Ansichten auseinander gehen: wir werden unsere Kinder nicht dazu erziehen sich alles gefallen zu lassen. Wenn er von einem Mitschüler attackiert wird, dann darf er sich auch wehren. Ich weiss aus unserem Bekanntenkreis was mit Kindern passieren kann, die sich nicht zur Wehr setzen.

Sich gegen einen körperlichen Angriff verteidigen ist in meinen Augen nichts Falsches.

Ja, das stimmt da bin ich ganz anderer Meinung. Und unsere Kinder sind bestimmt keine Außenseiter. Vor allen Dingen ist Dein Kind doch in der ersten Klasse, da ist es doch wichtig den richtigen Weg zu finden und keinen brutalen.

LG
Su
 
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Ja, das stimmt da bin ich ganz anderer Meinung. Und unsere Kinder sind bestimmt keine Außenseiter. Vor allen Dingen ist Dein Kind doch in der ersten Klasse, da ist es doch wichtig den richtigen Weg zu finden und keinen brutalen.

LG
Su

Was ist denn deiner Meinung nach eine adäquate Reaktion auf einen körperlichen Angriff?
 
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Ein lautes Stopp mit Hand weg und aus der Situation gehen, z.B. zu einer Aufsichtsperson in der Pause. So haben es die Kinder auch in so einem Schulprojekt gelernt. Oder andere auf die Situation aufmerksam machen, wenn er der einzige ist, können sich auch alle Kinder hinstellen und eben nicht mitmachen und zurückschlagen sondern deutlich "Nein" sagen. Meist kommt doch auch ein körperlicher Angriff nicht aus dem nichts, sonder es spitzt sich zu..

Da könnte man doch eben auch den Schulpsychologen und die Lehrerschaft fragen, wenn man beim raufen erwischt wird, wie kann ich mich dem entziehen, was kann ich besser machen.

Yannick war einmal in so eine Sache verwickelt, weil er ein anderes Kinder geschützt hat, da gab es ein Gespräch mit mir dem Lehrer und den beiden Jungs und es wurde besprochen wie man diese Situation in Zukunft vermeiden kann, jeder Standpunkt wurde gehört, insbesondere auch von beiden Kindern. Das war sehr produktiv.

Dich Schraube dreht sich ja weiter, lass die Schlägerei woanders sein und die Kinder älter ein Schlag, erzeugt einen Gegenschlag und der, der schlägt hört in den wenigsten Fällen dadurch auf, das sich einer wehrt, das habe ich noch nie gehört das es durch Gegengewalt besser werden würde.

LG
Su
 
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Su, das haben wir doch alles schon durch. Er geht zum Kampfsport und da lernen sie auch sich gewaltfrei zu wehren, indem sie sagen: hör auf oder geh weg, ich will kein Streit!

Auch zur Lehrerin gehen wurde schon praktiziert.

Aber, wenn du das mehrfach so ausprobiert hast und dein Gegenüber ist absolut lernresistent, dann kann ich verstehen, dass ein Kind irgendwann versucht sich anders zur Wehr zu setzen. Unser Sohn ist eigentlich ein eher gewaltfreies Kind. Trotzdem kann ich ihn verstehen, wenn im irgendwann (nach einem Schuljahr) die Hutschnur platzt.
 
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Aber es geht ja eigentlich gar nicht um unser Kind, sondern um ein ganz anderes. In dem Fall, der zu dem Ausgangspost geführt hat, hat das Kind sich auch mit Worten gegen den Störenfried gewehrt, hat dann 2 Ohrfeigen kassiert ehe er dann zurückgeschubst hat.

Und schon werden die Eltern angerufen, weil das Kind ein "hohes Gewaltpotential" hat :piebts:

Vielleicht reagiere ich auch nur so empfindlich, weil es gerade an dieser Schwerpunktschule immer nur darum geht die vermeintlich Schwächeren zu schützen/integrieren usw. und das aus meiner Sicht auf Kosten den ganz normalen Kinder.
 
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Vielleicht reagiere ich auch nur so empfindlich, weil es gerade an dieser Schwerpunktschule immer nur darum geht die vermeintlich Schwächeren zu schützen/integrieren usw. und das aus meiner Sicht auf Kosten den ganz normalen Kinder.

Diese Sichtweise finde ich erstaunlich! Ich möchte dazu jetzt auch nicht mehr viel schreiben und spitzfindig werden, nur: ich weiß, wie es ist, ein Kind zu haben, das "auffällt" und wie froh war ich um jedes Quäntchen Verständnis und Menschlichkeit...
 
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