One size does NOT fit all

lulu

Königin der Nacht
One size does NOT fit all...

Wir sind dieses Jahr so! gluecklich mit Klaas Klassenlehrerin. Das Kind auch. Aus diesem Grund habe ich einen Brief an den regionalen Schul-Chef geschrieben, dass sie der Lehrerin (jung, noch nicht verbeamtet) bitte naechstes Jahr eine Stelle anbieten sollen - Talent und Excellenz im Bezirk behalten. Ich war doch sehr ueberrascht, dass drei Familien (ca. 16%) zurueckgeschrieben haben, dass sie/ihre Kinder KEINE gute Erfahrung mit dieser Lehrkraft haben. Ein paar nicht-Melder oder nicht Erreichte gab es auch.

Ich bin echt immer wieder ueberrascht, wie unterschiedlich das doch von Familie zu Familie sein kann.

Den Brief habe ich mitsamt den fuenfzehn Unterschriften natuerlich trotzdem losgeschickt. Unterschrieben haben Eltern von Jungs und Maedchen, Eltern von Kindern an der Leistungsspitze und Eltern einer geistig behinderten Schuelerin. Es scheint also keinen geschlechtsbezogenen und keine leistungsmaessigen Trend zu geben. :???:

Lulu
 
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Kann es sein, dass die drei Eltern ihr erstes Kind an der Schule haben? :-)

Ich konnte das seinerzeit bei Ralph beobachten, dass manche Eltern (Mamas) in der ersten Klasse ziemlich gegen die Lehrerin gewettert haben. Sie hatten einfach eine viel zu hohe Erwartungshaltung und mussten im Laufe der Jahre einsehen: Was Besseres kommt selten nach :mrgreen:

Ich weiß auch eine sehr engagierte Lehrerin bei der sich die Geister scheiden. Entweder man mag sie oder man mag sie gar nicht. Bei dieser Lehrerin liegt es am Leistungsdruck. Es gibt Eltern, die einen höheren Leistungsdruck fordern als manche Lehrer - in der Grundschule wohlgemerkt - den Kindern abverlangen möchten.

Nur mal so in den Raum hineingeworfen :winke:
 
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Liebe Lulu,

so Aehnliches habe ich im Laufe der Jahre auch immer mal wieder beobachtet. Aber eigentlich ist es doch auch gar nicht so sehr erstaunlich. Die 'Chemie' zwischen verschiedenen Menschen ist halt einfach niemals gleich.

Lieben Gruss
J.
 
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Bei einer Familie ist es das erste und einzige Kind; der Junge hat allerdings selten ein gutes Schuljahr. Die Mutter "heult" heute noch - der Junge ist fast zwoelf - der tollen Klassenlehrerin in der Vorschule "nach". Bei einer anderen Familie geht es um ein Maedchen, ich weiss nicht ob sie evtl. noch einen grossen Bruder hat. Und die dritte Emailadresse kann ich keinem Kind zuordnen, und die Mutter (klang zumindest arg nach weiblicher Kommunikation *lach*) hat auch nicht mit Namen unterschrieben.

Jaspis, ist klar mit der Chemie. Linnea hat ja derzeit die gleiche Lehrerin wie Klaas damals. Wohingegen es fuer Klaas nur ok war, hat Linnea eine sehr positive Erfahrung. Sicher, da liegen sechs Jahre und ein Master der Lehrkraft zwischen, aber es ist ganz bestimmt auch eine Frage der Chemie.

Ich wundere mich bei der Lehrerin, um die es geht, einfach, weil ich sie so! gut finde und auch finde, dass sie in das ganz spezielle Klientenprofil in unserem Staedtchen sehr gut reinpasst und auch gerade in dieser Community (die nicht unbedingt leicht als (junger) Lehrer ist - viele wortgewandte Besserwisser *gg*) unterrichten moechte. Sie ist sehr leistungsorientiert, versteht den persoenlichen Entwicklungsstand der Kinder aber sehr gut und scheut sich nicht typische 6.-Klassen-Literatur mit einer Gruppe zu lesen, etwas fuer die 8. oder 9. Klasse mit einer anderen Gruppe und diese Gruppen immer wieder neu zu mischen, je nach Leistungsstand, Entwicklungsalter und Interessen. Eine Maedchengruppe hat sie angesprochen, ob sie nicht etwas ueber "cerebral palsy" lesen koenne, weil ein Maedchen in der Klasse daran erkrankt ist. Klar, kein Problem, sie findet etwas fuer diese Gruppe! Dieses Maedchen ist besser in die Klasse integriert denn je, das Maedchen mit Down-Syndrom auch. An sich genau das, was immer gefordert wird und man sich wuenscht. Die Lehrerin macht mit manchen Kindern Algebra (und zwar nicht nur haeppchenweise sondern systematisch), mit anderen nicht. Sie braucht keine extra Kraft, um diese Foerderung zu bieten, sie macht es einfach selbst und wesentlich intensiver als das, was ich von der extra Mathespezialistin ueber die Jahre gewoehnt bin. Sie erweitert den Lehrplan da, wo sie ihn duenn findet. Und sie beschwert sich nie keine Zeit fuer dies oder jenes zu haben. Aktuell gab es eine Einfuehrung in die Kunstgeschichte: Wie kann ich zwei Maler aus der gleichen Epoche unterscheiden. Solche elementaren Dinge stehen natuerlich nicht im Massachusetts-Lehrplan (und ich habe so etwas auch nie gelernt).
Man hoert an meiner Schwaermerei, das Ms. R. fuer mich so etwas wie ein Rockstar ist, gelle :)?

Lulu
 
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