Mund zu - Liegt es am Löffel?

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Vidia

Hallo,

ich versuche schon seit ein paar Wochen, meiner Kleinen die Beikost schmackhaft zu machen.

Jeden Mittag ist es aber immer das gleiche. Ich komme mit dem Löffel an und der Mund geht zu. Ich drücke dann mit dem Löffel die Lippe und Zunge runter und schiebe ihr dann das Gemüse in den Mund.

Sie kaut dann ganz toll und schluckt auch alles runter. Ein wenig quängelig ist sie dabei, als ob es ihr überhaupt keinen Spaß macht. Ich habe auch schon das Gemüse gewechselt, daran hat es nicht gelegen.

Was kann ich nur machen, damit sie ihren Mund aufmacht beim Essen? Mache ich etwas verkehrt? Sollte ich lieber noch warten?

Danke
Tanja :-?
 
hallo tanja,

wieviel isst deine kleine auf dieser art? ein paar löffel oder ein ganzes gläschen, trotz gesicht verziehen? und seit wann gibst du ihr schon gemüse? welches gemüse hast du schon probiert und was kommt noch rein (öl, getreide, fleisch)? was bekommt sie sonst noch am tag zum essen/trinken? schreibst du das bitte noch auf?

danke,
gabriela
 
Ich versuche mal, es aufzuschreiben:

Angefangen habe ich, da war sie 17 Wochen alt mit Möhrchen. Die mochte sie gar nicht. Auch Möhren mit Kartoffeln nicht.

Dann habe ich zwei Wochen Pause gemacht und das gleiche Spiel ging wieder los.

Sie bekommt jetzt seit dieser Woche Milumil 2 ungefähr 2-3 Flaschen a 200 ml. Mal mehr mal weniger.

Probiert habe ich es jetzt schon mit Möhrchen, Blumenkohl mit Kartoffel, Grünes Gemüse und Spinat.

Bei Blumenkohl mit Kartoffel hat sie ein halbes Glas geschafft (ungefähr 125 g), mit Quengeln.

Meistens ißt sie aber nur ein paar Löffel.

Ich füge jetzt etwas Rapsöl dazu.

Auf drängen meiner Mutter habe ich es auch mal mit einem Gläschen Obst probiert, nur um zu sehen ob sie es kann. Da hat sie sogar ab und zu den Mund aufgemacht.

Sie bekommt zwischendurch ungesüßten Tee zu trinken aber sie trinkt davon höchstens 100 ml am Tag.

Wir haben noch keinen genauen Tagesablauf aber so ungefähr sieht er aus:

7:00 Uhr 200 ml MM2
9:00 Uhr 125 ml. MM2
11:00 Gemüse
Mittagsschlaf bis 13:00 Uhr
14:00 od. 15:00 Uhr 200 ml MM2
19:00 Uhr MM2
Sie schläft dann durch bis 7:00 Uhr

Vielen Dank
 
huiii tanja,

du hast eine feinschmeckerin zuhause :-D 17 wochen ist etwas zu früh um mit beikost anzufangen, sie war anscheinend nicht soweit - aber jetzt ist sie alt genug um zu löffeln. das obst würde ich als einmaliger versuch lassen, auch wenn deine mutter noch so drängt. du würdest dir damit nur ein neues problem züchten. dass sie durchschläft ist schon ein gutes zeichen, sie ist nicht unterernährt.

probiere mal pastinake und kürbis, beide schmecken süsslich, vielleicht kommen die besser an? spinat ist nicht jedermannsache, muss nicht sein. ich habe aber den eindruck, dass es weniger am geschmack liegt, als am löffeln an sich. lies dich bitte auch hier durch, falls du die seite nicht kennst: www.babyernaehrung.de/beikost_ii.htm

hast du schon milchbrei am abend versucht? sie bekommt schon lange genug beikost, 2x am tag löffeln bringt mehr übung. ich würde schnell mit der 2. beikostmahlzeit anfangen, abends. nach möglichkeit regelmässige mahlzeiten und schlafzeiten, dann stellt sich der magen/darm schon kurz davor auf "essen" ein.

versuche sie spielerisch zu füttern, sie ein wenig dabei zu unterhalten (auch wir erwachsenen essen lieber mit unterhaltung, als alleine im stillen). ein bisschen flieger machen mit dem löffeln, ganz toll loben wie gut das schmeckt, ein paar grimassen ziehen, loben nach jedem gegessenen löffel - sowas funktioniert bei fast jedem kind. nur nicht mit spielsachen am tisch anfangen! zusammen essen wäre auch eine gute vorbild funktion. versuche ihr das essen schmackhafter zu machen und bleibe trotzdem dran, auch wenn sie nicht so begeistert isst.

ich weiss nicht was ute dazu meint, aber bei der milchmenge würde ich fast auf einer 1er nahrung zurückgehen. 400-600ml milch am tag und ein paar löffel gemüse ist nicht so viel. wenn sie öfters 600ml milch trinkt ist ok, aber wenn sie öfters bei 400ml bleibt und auch zu wenig wasser trinkt, fände ich eine weniger sättigerende milchnahrung (und grössere menge) besser.

zum schluss: mein laurin hat in dem alter wesentlich weniger (und chaotischer) gegessen und anstrengend war allemal ihn zu füttern. es hat trotzdem auch bei ihm "klick" gemacht und irgendwann hat er beachtliche mengen gegessen. also, nicht aufgeben und chef bleiben :D

liebe grüsse,
gabriela

p.s. nicht nur zwischendurch tee zum trinken geben. gewöhne sie daran, bei jeder mahlzeit etwas zu trinken. am besten wasser/tee aus einer schnabeltasse oder becher. auch hier macht übung den meister.
 
Vielleicht noch eine Möglichkeit, den Löffel schmackhaft zu machen udn zusätzlich zu üben.
Ich habe Daniel vom 10. Lebenstag an die Vitamin D Tablette auf einem Löffel aufgelöst und damit gegeben. Am Anfang ging so einiges daneben, aber dadurch hat er sich sehr schnell an den Löffel und das richtige Schlucken gewöhnt.
Ruth
 
Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Ich habe mir gleich Hirsebrei von Alnatura besorgt und werde mit der 2. Beikost beginnen.

Auch deine anderen Tipps werde ich befolgen.

Vielen Dank nochmals
 
Hallo,

es wäre schon wichtig, dass dein Kind alleine den Mund aufmacht und sperrt Nimm sie viel mit an den Tisch wenn ihr selbst esst, damit sie euch beobachten kann.

Lieber zweimal kleine Portionen anbieten, dabei sie animieren den Mund selbst zu öffnen (Mama oder Papa müssen auch den Mund aufmachen wenn sie mit dem Löffel richtung Kind gehen) bevor sie den Brei eingeschmiert bekommt. Das ist für die Mundmotorik auch nicht optimal.

Ich schau mal nach Märilu - die kennt sich damit prima aus.

:winke: Ute
 
Hallo Vidia!

Es kann durchaus sein, dass Deine Süße mit dem Löffel einfach noch nichts anfangen kann. Mein Rat als Logopädin ist immer, mit der Beikost anzufangen, sobald die Babys AKTIV die Speise vom Löffel abnehmen können. Das heißt: Mund aufsperren, sobald der Löffel anfliegt, Lippen vorstülpen, Zunge flachlegen, Löffel in den Mund einlassen und bei Berührung den Mund schließen und aktiv mit der Oberlippe den Brei abnehmen. Das ist ein ganz schön komplexer Vorgang.
Den lernen die Babys aber nicht durch übern, sondern sie können es quasi von alleine, wenn das Gehirn soweit gereift ist.
Vorher können dem noch länger anhaltende Mundreflexe und einfach noch nicht vorhandene Mundmotorik entgegenstehen.

Den Brei irgendwie in den Mund zu bugsieren und ihn an der Oberlippe abzustreifen ist nicht so das Ideale. Bei Babies und auch noch bei kleinen Kindern ist das Schlucken oft noch stark mit dem Bewegungsablauf des Saugens verbunden: schlucken und saugen sind ein Bewegungsvorgang.
Daher: Gib ihr ruhig noch die Flasche und probiere es in ein paar Wochen noch einmal.

Mir war immer die aktive Mitarbeit des Babys beim Essen wichtig, also eine möglichst hohe Eigenaktivität. Signale wahrnehmen vom Baby und darauf antworten, warten, bis es soweit ist, den Löffel in den Mund zu nehmen (von der Mama/vom Papa geführt) und auch den Fütterrhythmus zu bestimmen. Beim Saugen und Schlucken ist das gegeben, beim Füttern muss man als "Fütterer" extrem sensibel für das "Zwiegespräch" sein.

Mein Tipp daher: warte noch ein bisschen, die meisten Kinder können erst mit 7-8 Monaten aktiv vom löffel essen. Lass ihr Zeit!

Und ganz wichtig: Essen muss Spaß machen! Das, was Du beschreibst, klingt mir sehr danach, dass es Deinem Kind nicht so Spaß macht mit dem Löffel... Nicht zwingen, warte, bis sie soweit ist und es ihr Freude macht!

Die Löffelform kann auch ein bisschen etwas ausmachen: Gut sind schmale, flache Löffel, die gut in den Unterkieferboden reinpasssen (würden). Ich finde für den Anfang die Playtex-Fütterlöffel gut oder auch die von dm, die man im 5er-Pack oder so kaufen kann. Aber das ist eher ein Tipp am Rande, normalerweise kann die Löffelform nicht den Durchbruch beim Füttern bringen!

Alles Gute Euch!
Kerstin
 
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