AW: Latein oder Französisch
Nur kurz zum Hintergrund: ich habe Englisch, Latein, Französisch und Spanisch gelernt. In dieser Reihenfolge und auch mit dem Hintergedanken, daß Latein das Erlernen weiterer Sprachen erleichtert.
Das große Minus bei Latein ist, daß es tot ist. Niemand spricht es, es wird daher auch nur von Latein ins Deutsche übersetzt. Den Vokativ habe ich niemals begriffen und meine Note hauptsächlich dadurch gehalten, daß ich die Klassischen Sagen rauf und runter konnte - dafür reichte dann mein Vokabelwissen - Schlüsselwörter, Sinn bekannt, Grammatik grottenschlecht. Warum wohl...
Das Plus: ja, ich kann mir den Sinn vieler Fachbegriffe erschließen. Da ich aber weder Mediziner noch Biologe bin, ist das für meinen Alltag peng. Italienisch begreife ich eher über's Spanische, und überhaupt hat man durch vier Sprachen eh schon einen Vorteil, sich diese Fachbegriffe herzuleiten - immerhin sind dies ja auch ROMANISCHE Sprachen. Von "römisch" - wie Latein.
Bei Französisch hat man andere Motivation. Der Schüleraustausch ist da, die Parisfahrt obligatorisch. Klar: Aussprache und Rechtschreibung sind der Horror verglichen mit Latein - oder selbst Deutsch. Aber: es lebt, und man übersetzt in beide Richtungen, was sehr viel stärker zur Festigung der Sprache beiträgt.
Minus: schwieriger bei Aussprache und Schreibung.
Plus: lebendige Sprache, praxisnäher.
Was das Vergessen angeht: flüssig sprechen/lesen/schreiben kann ich englisch. Wobei das Sprechen auch immer etwas braucht, bis es wieder flutscht - die Zunge muß diese Verrenkungen erst immer wieder lernen.
Französisch? Für einen Urlaub mit kurzem Vorlernen wäre es wieder da.
Spanisch? Ebenso. Man vergißt gar nicht so viel, wie man immer denkt.
Daß ich meine französischen bzw. spanischen Bücher aber nicht mehr lese, liegt nun einfach auch daran, daß ENGLISCH die Weltsprache ist.
Und Chinesisch würde ich im Leben niemals lernen...
Salat