Latein oder Französisch

Mischi2001

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Hallo meine Tochter kommt jetzt in die 5. Klasse. als erste Fremdsprache wählen wir englisch. Da wir uns aber jetzt schon festlegen müssen, welche Fremdsprache sie in der 6. Klasse nimmt, tun wir uns etwas schwer.
Französisch oder Latein?????
Was ist leichter. Sie ist in Mathe eine gute Schülerin. In Deutsch macht sie gerne mal eins zwei Rechtschreibfehler, Wir wissen einfach nicht was besser für sie sit.
Wir selbst sprechen beide nur englisch, daher werden wir ihr in beiden Fächern nicht groß helfen können.

Gebt mir doch bitte mal eure Meinung.
 
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Leichter ist keines davon. Jedes hat Vor- und Nachteile. Du solltest aber bedenken, daß man noch Sprachreisen für Französisch machen kann - nicht aber für Latein. ;)

Salat
 
AW: Latein oder Französisch

Früher war ich immer eine Verfechterin für Französisch - einfach weil man die Sprache immerhin noch sprechen kann ;-)

Heute weiß ich, dass sich viele Kinder mit der Grammatik schwer tun - besonders seit die 2. FS in der 6. Klasse schon anfängt. Außerdem habe viele Kinder Probleme, weil Schreibung und Aussprache doch arg weit auseinander liegen.

Liebe Grüße
A.
 
AW: Latein oder Französisch

Latein. Ganz klar. Never Französisch. Eher noch chinesisch :umfall:

ich hatte Französisch, als erste Fremdsprache. Es ist ein schwere Sprache, eine wunderschöne Sprache. Und eine die man schneller wie sonst was wieder vergisst wenn man sie nicht anwendet. Ich hatte nur zwei Jahre Englisch in der Schule und trotzdem ist mein Englisch besser :oops: ... alles weg. Und ich hatte in Französisch immer ne Eins oder Zwei... nun ist das ja schon ne zeitlang her aber das war vor 15 jahren auch schon so :hahaha: ...
Und wo auf der Welt spricht man Französisch? Im Land, in Kanada, in Französisch-Guiyana, dann gibts noch ein paar Südpazifikinseln und ich mein ein oder zwei Inseln in der Karibic und - ach ja - fast vergessen... Madagaskar :mrgreen: ...

Das ist ja nicht alles der Nabel der Welt :hahaha:

In Latein sehe ich den großen Vorteil, dass viele Sprachen auf Latein aufbauen. Ich orakele mal dass es bei vielen Sprachen dann leichter wird sie zu erlernen weil man den gemeinsamen wortstamm parat hat.
Auch basieren viele Begriffe der naturwissenschaftliche Fachsprachen auf Latein. Wer Latein hatte, kann sich viele Medizinbegriffe besser merken, in Botanik und in der Tierwelt ja noch viel mehr...

Französisch wäre für mich hinsichtlich überlegungen für die Zukunft keine Option. Dann wie gesagt eher Latein und später Spanisch (wesentlich weiter verbreitet) oder auch eine der Sprachen der Zukunftsmärkte.

lg
 
AW: Latein oder Französisch

Ich hatte sieben Jahre Latein in der Schule, und mich hat es jetzt, fast 20 Jahre spaeter, in ein Franzoesisch sprechendes Land verschlagen. Ich druecke wieder die Schulbank :zwinker:. Aus meiner Erfahrung wuerde ich heute immer zur lebendigen Sprache tendieren. Ich hatte im Studium auch Pflanzenkunde, Oekologie, Gehoelzkunde etc. Das waere ohne Latein auch nicht schwieriger gewesen.

Mein Sohn muss sich naechstes Jahr, als Achtklaessler, zwischen Latein, Musik und Kunst entscheiden (also zwei von den Dreien waehlen). Ich bin gespannt, fuer was er sich entscheidet. Als Mutter, nach meinen eigenen Erfahrungen, wuerde ich ihm Musik und Kunst anraten, denn die kreativen, schaffenden Faecher kommen in der Schule viel zu kurz. Ausserdem wage ich einzuschaetzen, dass er spaeterhin weder Sprachwissenschaften noch Theologie studieren wird. Von daher wuerde ich mir keine dritte Fremdsprache reinziehen, wenn es auch ohne ginge und mir spaeterhin noch andere lebendige Fremdsprachen offen stehen wuerden.

Summa summarum finde ich die Wahl fuer Dein kleines Maedchen noch viel zu frueh. Wenn sie Freunde an Englisch, an gesprochenen Sprachen entwickelt, dann moechte sie vielleicht Franzoesisch lernen. Wenn es ihr eher schwer faellt, sie Geschiche und Mathe auf Gymnasialniveau besser kann, waere Latein vielleicht einfacher. Warum muessen sich die Kinder noch als Grundschueler schon festlegen?

Lulu
 
AW: Latein oder Französisch

Meine Große ist auf einem humanistischen Gymnasium und hat Latein als erste Fremdsprache.
Ich selbst hatte auch Latein ab der 7.

ich würde es immer wieder so machen, wobei ich zugeben muss, dass Latein später ziemlich kompliziert wird. Es prägt sich nicht so gut ein, weil man es nicht sprechen kann.

Dennoch finde ich es sinnvoller als ausgerechnet Französisch. Latein ist die Grundlage für viele Sprachen, unzählige Fremdworte und naturwisenschaftliche Begriffe basieren darauf und noch heute kann ich Vieles ableiten.
Ohne Dir, Lulu, zu nahe treten zu wollen - bist Du ganz sicher, dass es Dir gar nichts gebracht hat, Latein gehabt zu haben für dein Studium? Ich hab eher das Gefühl, man nimmt es so selbstverständlich, dass man viele medizinische und naturwissenschaftliche Begriffe versteht, und denkt gar nicht drüber nach, dass es am Latein liegt. ;)

Französisch ist eine wunderschöne Sprache, aber wie schon gesagt wurde, wofür soll man das verwenden außer in Frankreich? Ich weiß gar nicht, warum es immer noch als 2. Fremdsprache so vehement angeboten wird. Da fände ich Spanisch sinnvoller...

Die Frage nach dem Alter stellt sich in unserem Schulsystem leider nicht - es muss nunmal so früh entschieden werden.

Wir haben jedenfalls für uns entschieden, dass es keine dritte Fremdprache ab der 8. Klasse geben wird :umfall:
 
AW: Latein oder Französisch

Nur kurz zum Hintergrund: ich habe Englisch, Latein, Französisch und Spanisch gelernt. In dieser Reihenfolge und auch mit dem Hintergedanken, daß Latein das Erlernen weiterer Sprachen erleichtert.
Das große Minus bei Latein ist, daß es tot ist. Niemand spricht es, es wird daher auch nur von Latein ins Deutsche übersetzt. Den Vokativ habe ich niemals begriffen und meine Note hauptsächlich dadurch gehalten, daß ich die Klassischen Sagen rauf und runter konnte - dafür reichte dann mein Vokabelwissen - Schlüsselwörter, Sinn bekannt, Grammatik grottenschlecht. Warum wohl...
Das Plus: ja, ich kann mir den Sinn vieler Fachbegriffe erschließen. Da ich aber weder Mediziner noch Biologe bin, ist das für meinen Alltag peng. Italienisch begreife ich eher über's Spanische, und überhaupt hat man durch vier Sprachen eh schon einen Vorteil, sich diese Fachbegriffe herzuleiten - immerhin sind dies ja auch ROMANISCHE Sprachen. Von "römisch" - wie Latein. ;)

Bei Französisch hat man andere Motivation. Der Schüleraustausch ist da, die Parisfahrt obligatorisch. Klar: Aussprache und Rechtschreibung sind der Horror verglichen mit Latein - oder selbst Deutsch. Aber: es lebt, und man übersetzt in beide Richtungen, was sehr viel stärker zur Festigung der Sprache beiträgt.
Minus: schwieriger bei Aussprache und Schreibung.
Plus: lebendige Sprache, praxisnäher.

Was das Vergessen angeht: flüssig sprechen/lesen/schreiben kann ich englisch. Wobei das Sprechen auch immer etwas braucht, bis es wieder flutscht - die Zunge muß diese Verrenkungen erst immer wieder lernen.
Französisch? Für einen Urlaub mit kurzem Vorlernen wäre es wieder da.
Spanisch? Ebenso. Man vergißt gar nicht so viel, wie man immer denkt.
Daß ich meine französischen bzw. spanischen Bücher aber nicht mehr lese, liegt nun einfach auch daran, daß ENGLISCH die Weltsprache ist.

Und Chinesisch würde ich im Leben niemals lernen... ;)

Salat
 
AW: Latein oder Französisch

Letzlich kommt es auch darauf an, ob Dein Kind grammatikalisch begabt ist.
Im Latein fällt einfach die gesprochene Sprache weg.
Es ist stures Übersetzen mit angewandter Grammatik.
Mein Sohn hat auf mein Anraten und das der Deutschlehrerin Französisch gewählt, weil er eben nicht sooo firm in Grammatik ist.

Ich selbst hatte Latein und Französisch.
Sicher ist Latein die Basis für viele Sprachen, aber auch mit Französisch wird man viele Ähnlichkeiten zum Italienischen/ Spanischen feststellen.

Letztlich ist MEIN absolutes Contra-Latein-Argument, dass es über kurz oder lang STINKLANGWEILIG wird! Es gibt eben keine aktuellen Themen. Und spätestens bei Caesars 'de bello gallico' hab ich mich damals ausgeklingt... :ochne:

lg

Petra
 
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