KZ-Besichtigung mit Jugendlichen

Bonita

Tourist
Hallo miteinander!

Ich war mal wieder hier um zu schauen ob schon andere Mütter solche Themen gepostet haben. Ein schwieriges Thema wie ich finde denn bei der Mittleren fangen sie gerade mit NS-Terror an.
Jetzt wurden natürlich auch schon die KZs besprochen. Jetzt möchte meine Mittlere (16) gerne Auschwitz besichtigen, das Thema scheint sie im Gegensatz zu den anderen Geschichtsthemen sehr zu interessieren. Auch ihr Bruder möchte mit sollten wir in den Winterferien tatsächlich nach Polen fahren.
Ich freue mich selbstverständlich das die beiden so viel Interesse zeigen und möchte das auch unterstützen und den Ausflug ermöglichen.
Selbst war ich auch noch nie ein KZ besichtigen und bin dementsprechend auch aufgeregt.
Gibt es welche unter euch die schon einmal dort waren mit ihren Kindern?
Ich möchte mich und die Kids schon drauf ein wenig vorbereiten, denn es wird mit Sicherheit eine krasse Erfahrung.
Was habt ihr alles von eurem Besuch mitbekommen, könnt ihr mir ein wenig erzählen?

Weihnachtliche Grüße

Bonita
 
AW: KZ-Besichtigung mit Jugendlichen

Mmmh, schwieriges Thema. Wenn die Kids wollen, dann finde ich das schon gut.
Aus meiner eigenen Schulzeit weiß ich noch, dass unsere Klasse ebenfalls in ein KZ gefahren ist
und ich es mir schon damals nicht vorstellen konnte. Mir ist das tatsächlich zu krass.
Als Erfahrungsbericht kann ich Dir erzählen, dass wir Firmenintern eine kleine Gruppe freiwilliger
Azubis hatten, die im letzten Sommer nach Auschwitz gefahren sind, um das KZ dort gemeinsam
mit Anderen aufrecht zu erhalten. Da wurde gerodet und gepflegt was das Zeug hält.
Die Zwei haben danach auf einer Betriebsversammlung von ihren Erfahrungen dort berichtet.
Der Bericht und das Bildmaterial was die Zwei mitgebracht hatten war so erschütternd, dass viele im Saal geweint haben.
 
AW: KZ-Besichtigung mit Jugendlichen

Unsere 2 grossen sind ja in Dachau geboren u. da meine Mutter damals in der KZ Gedenkstaette gearbeitet hat, waren die 2 da schon als kleine Babys, natuerlich nicht in der Ausstellung . Die Mittlere ist sehr sensibel u. konnte lange nicht solche Sachen sehen, aber vor einem Jahr , wollte sie damals eben fast 13, die Gedenkstaette besuchen u. sich auch die Ausstellung ansehen, sie hat die halbe Ausstellung geschafft danach wollte u. konnte sie nicht mehr.
Durch die arbeit meiner Mutter war ich natuerlich im Thema u. habe auch einige Ueberlebende kennen lernen duerfen u. hatte gerade mit Max Mannheimer wirklich interessante Gespraeche
Vorbereiten kann man sich nur bedingt, Buecher ueber das Thema kann ich empfehlen, Filme auch u. eben darauf eingehen wie weit sie es dann da "aushalten" u. reden, reden ,reden.

LG Ina
 
AW: KZ-Besichtigung mit Jugendlichen

Die Mittlere wollte von solchen Sachen auch lange nichts wissen, dieses Interesse entstand tatsächlich erst dieses ja, wo wir meinen Bruder in Berlin besucht haben, wo man dem Thema ja kaum ausweichen kann.
Da fing sie zum ersten mal an mir Fragen zu stellen die ich so gut es ging zu beantworten versuchte
Das sie jetzt nach Auschwitz sogar will bewundere ich, habe ihr auch gesagt das wir unseren Besuch abbrechen können wenn es ihr zu viel wird und werde mich vermutlich noch einmal einlesen um ein paar Fragen beantworten zu können.
Wenn du mir ein paar Bücher , Filme oder auch Internetseiten empfehlen könntest, ina, wäre ich dir sehr verbunden

Ganz liebe Grüße

Boni ☺
 
AW: KZ-Besichtigung mit Jugendlichen

Ich finde ich es gut, dass ihr euch mit dem Thema befassen und auch ein KZ besichtigen wollt.
Ihr solltet (ich will sogar fast sagen müsst) euch vorbereiten, sonst ist es, wie Jesse schrieb, zu heftig.

Ich war im Rahmen eines Schulausfluges in Dachau und einigen meiner Klassenkameraden ging es wie Inas Mittleren. Sie konnten nicht ertragen, was sie dort zu sehen bekamen und haben das Gelände bzw. die Ausstellung verlassen.
Ich hatte "den Vorteil", dass ich durch viele Gespräche mit meiner Oma vorbereitet war (sie hatte den NS-Terror miterlebt und sich auch ein KZ angeschaut) und ich so schon zu Beginn der Ausstellung wusste, was mich dort erwartet. Nur allein durch den Schulunterricht wäre ich sicher nicht in dem Umfang vorbereitet gewesen und mich hätte die Besichtigung ziemlich mitgenommen.
 
AW: KZ-Besichtigung mit Jugendlichen

Das sehe ich nämlich auch so, dass der Schulunterricht, kaum das Außmas des Terrors beschreibt, der damals geherrscht hat. Dabei fände ich gerade das wichtig, das die Schüler davon mehr, und generell mehr, mitnehmen könnten.
Deshalb halte ich es sogar für ziemlich wichtig, mit meinen Juniors dort hin zu fahren.
Vorbereiten tut sich die Mittlere schon von alleine, sie schaut sich in letzter Zeit häufiger mal Dokus an, auch mit ihrem Freund zusammen, der 3 Jahre älter ist und mit ihr auch darüber spricht, er hatte Geschichte im Abitur.
Auch ich werde vorher noch einmal mit ihr darüber sprechen, vlt. Nehmen wir auch ihren Freund mit wenn wir dann fahren, das schauen wir allerdings noch wenn es soweit ist.☺️
Erst einmal möchte ich meiner Tochter und meinem Sohn einen kleinen Eindruck verschaffen damit der "Schlag" etwas "abgefedert" wird.

Liebe Grüße

Bonita
 
AW: KZ-Besichtigung mit Jugendlichen

Ich war damals in der 8. Klasse anlässlich der Jugendweihe auf Klassenfahrt in Buchenwald.

Wir wurden durch unsere Lehrer gut darauf vorbereitet und hatten dann in Buchenwald eine Führung.

Wir fahren nächsten Sommer nach Auschwitz und nehmen beide Kinder mit.

Helene wird es noch nicht mitbekommen und Jannick weiß, was da passiert ist.
Er hatte sich das Tagebuch der Anne Frank ausgeliehen und gelesen.
Davor hatten wir aber zusammen über das Geschehen gesprochen.
 
AW: KZ-Besichtigung mit Jugendlichen

Guten Abend zusammen,

wir waren im vergangengen Jahr im Urlaub und habe dort an einem regnerischen Tag die Gedenkstaette des KZ Altengamme besucht. Alle drei Kinder waren dabei und mehr oder weniger intensiv die Informationen dort mitgenommen. Darauf vorbereitet haben wir sie nicht, der Besuch dort war allerdings der Wunsch unser Mittleren. Zumindest unserer Meinung nach haben sie das dort alle sehr gut verarbeitet, auch in den Gespraechen vor Ort und im Anschluss.

berichtet
Ingo
 
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