Anthea
die-mit-dem-Buch-wandert
Hallöchen...
Angeregt von Conny muß ich doch mal eins meiner liebsten Bücher eben erwähnen:
[ISBN]3442458366[/ISBN]
Aus der Amazon.de Redaktion
"Mein Nachname war Salmon, also Lachs, wie der Fisch; Vorname Susie. Ich war vierzehn, als ich am 6. Dezember 1973 ermordet wurde." Schon der Beginn von Alice Sebolds Romandebüt deutet an, dass sich die Autorin viel vorgenommen hat. Nicht nur, dass die schreckliche Geschichte vom Sexualmord an der kleinen Susie Salmon vom Opfer selbst erzählt wird, noch dazu befinden wir uns als Leser mit Susie in ihrem Himmel, von wo aus sie das Schicksal ihrer Familie nach ihrem Tod verfolgt. Zwar ist Susies Himmel so ausgestattet, wie sie sich ihr Leben auf der Erde immer gewünscht hatte -- in der Schule gibt es nur Kunstunterricht, und die einzige Lektüre besteht aus Modezeitschriften --, doch die Heldin will noch nicht von den Lebenden und ihrer Trauer und Verzweiflung Abschied nehmen. So versucht sie, mit ihren Freunden und ihrer Familie in Kontakt zu bleiben, auch um ihren Mörder, den unscheinbaren Nachbarn Mr. Harvey, zur Strecke zu bringen. Doch wie die Lebenden muss auch Susie erkennen, dass Erinnerungen, auch wenn sie nicht gänzlich verschwinden, sich doch stetig ändern, und zu einer gemeinsamen Erfahrung werden, welche die unüberwindliche Abwesenheit zu akzeptieren gelernt hat.
Kann der Kunstgriff mit der Stimme aus dem Jenseits schon unter normalen Umständen erheblich misslingen, wird er in Sebolds Erzählung noch dazu kombiniert mit einem Thema, das in den letzten Jahren nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, und gerade auch in Deutschland, für unfassbares Leid, große Betroffenheit und wütende Debatten gesorgt hat. Auch wenn dem Buch in den Vereinigten Staaten enormer Erfolg beschieden war, von dem die Autorin sich selbst am meisten überrascht zeigte, muss daher mit einiger Kritik gerechnet werden, denn das Buch setzt sich bewusst zwischen alle Stühle.
Die ersten Seiten sind sehr schwer zu lesen (der Part mit ihrem Tod) und ab und zu ist es arg esoterisch angehaucht (sie übernimmt den Körper ihrer "Freundin" um die Liebe zu erleben), aber es ist einfach ein tolles Buch.
Betroffen gemacht hat mich im nachhinein ihr 2. Buch "Glück gehabt", in dem sie über ihre eigene Vergewaltigung spricht: "Am 08. Mai 1981 wurde die US-amerikanische Journalistin Alice Sebold in einem Tunnel vergewaltigt: im Tunnel eines Amphitheaters ausgerechnet, in dem normalerweise die Schauspieler auf ihren Auftritt warteten. Hier war zuvor ein Mädchen auf brutale Weise ermordet worden. Im Vergleich zu diesem Mädchen, sagte ihr ein Polizeibeamter damals, habe sie doch "Glück gehabt"."
Liebe Grüße,
Karin
Angeregt von Conny muß ich doch mal eins meiner liebsten Bücher eben erwähnen:
[ISBN]3442458366[/ISBN]
Aus der Amazon.de Redaktion
"Mein Nachname war Salmon, also Lachs, wie der Fisch; Vorname Susie. Ich war vierzehn, als ich am 6. Dezember 1973 ermordet wurde." Schon der Beginn von Alice Sebolds Romandebüt deutet an, dass sich die Autorin viel vorgenommen hat. Nicht nur, dass die schreckliche Geschichte vom Sexualmord an der kleinen Susie Salmon vom Opfer selbst erzählt wird, noch dazu befinden wir uns als Leser mit Susie in ihrem Himmel, von wo aus sie das Schicksal ihrer Familie nach ihrem Tod verfolgt. Zwar ist Susies Himmel so ausgestattet, wie sie sich ihr Leben auf der Erde immer gewünscht hatte -- in der Schule gibt es nur Kunstunterricht, und die einzige Lektüre besteht aus Modezeitschriften --, doch die Heldin will noch nicht von den Lebenden und ihrer Trauer und Verzweiflung Abschied nehmen. So versucht sie, mit ihren Freunden und ihrer Familie in Kontakt zu bleiben, auch um ihren Mörder, den unscheinbaren Nachbarn Mr. Harvey, zur Strecke zu bringen. Doch wie die Lebenden muss auch Susie erkennen, dass Erinnerungen, auch wenn sie nicht gänzlich verschwinden, sich doch stetig ändern, und zu einer gemeinsamen Erfahrung werden, welche die unüberwindliche Abwesenheit zu akzeptieren gelernt hat.
Kann der Kunstgriff mit der Stimme aus dem Jenseits schon unter normalen Umständen erheblich misslingen, wird er in Sebolds Erzählung noch dazu kombiniert mit einem Thema, das in den letzten Jahren nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, und gerade auch in Deutschland, für unfassbares Leid, große Betroffenheit und wütende Debatten gesorgt hat. Auch wenn dem Buch in den Vereinigten Staaten enormer Erfolg beschieden war, von dem die Autorin sich selbst am meisten überrascht zeigte, muss daher mit einiger Kritik gerechnet werden, denn das Buch setzt sich bewusst zwischen alle Stühle.
Die ersten Seiten sind sehr schwer zu lesen (der Part mit ihrem Tod) und ab und zu ist es arg esoterisch angehaucht (sie übernimmt den Körper ihrer "Freundin" um die Liebe zu erleben), aber es ist einfach ein tolles Buch.
Betroffen gemacht hat mich im nachhinein ihr 2. Buch "Glück gehabt", in dem sie über ihre eigene Vergewaltigung spricht: "Am 08. Mai 1981 wurde die US-amerikanische Journalistin Alice Sebold in einem Tunnel vergewaltigt: im Tunnel eines Amphitheaters ausgerechnet, in dem normalerweise die Schauspieler auf ihren Auftritt warteten. Hier war zuvor ein Mädchen auf brutale Weise ermordet worden. Im Vergleich zu diesem Mädchen, sagte ihr ein Polizeibeamter damals, habe sie doch "Glück gehabt"."
Liebe Grüße,
Karin