lulu
Königin der Nacht
Ich bin traurig. Und zwar, weil von Klaas Freunden in den letzten Tagen einige die Schule verlassen haben oder noch verlassen werden. Freund Y. zog im Mai zurueck nach Japan. Jetzt, mit der neuen Verteilung der Klassen und den neuen Lehrern ist Freund S. auf eine Privatschule gewechselt und ein anderer Freund S. aus der gleichen Klasse wechselt vorraussichtlich naechste Woche an eine Charter School (oeffentliche Schule mit besonderer paedagogischer Ausrichtung). Bleibt noch einer, Freund J.
Die zwei aktuellen Wechsel (es gibt noch einen dritten, aber mit dem Jungen ist Klaas nicht eng) liegen an schlechter Personalpolitik. Die Eltern sind mit der neuen Klassenlehrerin, die wir alle schon seit Jahren kennen, weil sie frueher alle Klassen in Computer unterichtete, so wenig einverstanden, dass sie jetzt gehen. Haushaltskuerzungen und ein Schulleiter, der es nicht schafft den Familien etwas anderes als Verwaltungskacke (scuse me) entgegenzubringen und mit den Haushaltskuerzungen sinnvoll umzugehen, vertreiben diese Familien. Ich sollte dazu sagen, dass alle drei abgehenden Jungen sehr kluge Kerlchen aus guten Familien (mit zweien sind wir sehr gut bekannt) sind, Gymnasialmaterial wuerde man in Deutschland sagen. In anderen Jahrgaengen passiert es aehnlich.
Die Schule hat vor 15 Monaten einen neuen Direktor eingestellt, nachdem der vorherige sich nur zwei Jahre hielt. Ich habe allen Kandidateninterviews beigewohnt, und ja, ich haette mich fuer einen voellig anderen Typ mit mehr Lebenserfahrung und einem breiteren Erfahrungsspektrum entschieden. Jemand, der Managerqualitaeten schon beweisen musste.
Diesen Sommer dann kam ein neuer Superintendant, das ist der Oberboss von allen Schulen im Bezirk. Wieder haette ich mich fuer einen voellig anderen Kandidaten entschieden, ganz anderes Profil. Diesem neuen Superindendant ist drei Tage nach Schuljahresbeginn schon eine Direktorin einer Schule weggelaufen.
Ich fuehle mich einfach schlecht vertreten. Personalentscheidungen werden nicht in meinem Sinne gefaellt. Und Probleme entstehen. Ich bilde mir das nicht ein. Wenn drei von siebzehn Kindern, alles intelligente Jungs, eine Klasse verlassen, dann kann ich sagen, dass diese Lehrerin nicht an der richtigen Stelle sitzt. Traurig ist natuerlich, dass wieder die Familien gehen, die es sich zeitlich bzw. finanziell leisten koennen. Talentierte und hochleistende Familien und die entsprechenden Kinder.
Klaas war ja sowieso in eine andere Klasse gesteckt worden. Ihn betrifft es quasi nicht. Es ist aber ein schales Gefuehl, dass nur noch bleibt, wer muss, und fuer die Kinder, die eigentlich die Freunde meines Kindes sind, die Schule nicht mehr gut genug ist. Und ja, ich verstehe die Eltern. Ich denke auch, mit konservativen Personalentscheidungen, kriegt man keinen Schwung und keine Innovation ins System.
Lulu
Die zwei aktuellen Wechsel (es gibt noch einen dritten, aber mit dem Jungen ist Klaas nicht eng) liegen an schlechter Personalpolitik. Die Eltern sind mit der neuen Klassenlehrerin, die wir alle schon seit Jahren kennen, weil sie frueher alle Klassen in Computer unterichtete, so wenig einverstanden, dass sie jetzt gehen. Haushaltskuerzungen und ein Schulleiter, der es nicht schafft den Familien etwas anderes als Verwaltungskacke (scuse me) entgegenzubringen und mit den Haushaltskuerzungen sinnvoll umzugehen, vertreiben diese Familien. Ich sollte dazu sagen, dass alle drei abgehenden Jungen sehr kluge Kerlchen aus guten Familien (mit zweien sind wir sehr gut bekannt) sind, Gymnasialmaterial wuerde man in Deutschland sagen. In anderen Jahrgaengen passiert es aehnlich.
Die Schule hat vor 15 Monaten einen neuen Direktor eingestellt, nachdem der vorherige sich nur zwei Jahre hielt. Ich habe allen Kandidateninterviews beigewohnt, und ja, ich haette mich fuer einen voellig anderen Typ mit mehr Lebenserfahrung und einem breiteren Erfahrungsspektrum entschieden. Jemand, der Managerqualitaeten schon beweisen musste.
Diesen Sommer dann kam ein neuer Superintendant, das ist der Oberboss von allen Schulen im Bezirk. Wieder haette ich mich fuer einen voellig anderen Kandidaten entschieden, ganz anderes Profil. Diesem neuen Superindendant ist drei Tage nach Schuljahresbeginn schon eine Direktorin einer Schule weggelaufen.
Ich fuehle mich einfach schlecht vertreten. Personalentscheidungen werden nicht in meinem Sinne gefaellt. Und Probleme entstehen. Ich bilde mir das nicht ein. Wenn drei von siebzehn Kindern, alles intelligente Jungs, eine Klasse verlassen, dann kann ich sagen, dass diese Lehrerin nicht an der richtigen Stelle sitzt. Traurig ist natuerlich, dass wieder die Familien gehen, die es sich zeitlich bzw. finanziell leisten koennen. Talentierte und hochleistende Familien und die entsprechenden Kinder.
Klaas war ja sowieso in eine andere Klasse gesteckt worden. Ihn betrifft es quasi nicht. Es ist aber ein schales Gefuehl, dass nur noch bleibt, wer muss, und fuer die Kinder, die eigentlich die Freunde meines Kindes sind, die Schule nicht mehr gut genug ist. Und ja, ich verstehe die Eltern. Ich denke auch, mit konservativen Personalentscheidungen, kriegt man keinen Schwung und keine Innovation ins System.
Lulu