happyfrolic
Erklärbär
Ich dachte, ich schreib mal was dazu, vielleicht kann irgendwer den Beitrag irgendwann mal brauchen... ich hab hier nach dem Thema gesucht, als es bei uns losging, bin aber nicht fündig geworden.
Kinder, die voraussichtlich länger als sechs Wochen wegen einer Erkrankung in der Schule fehlen werden, haben einen Anspruch auf Hausunterricht, und zwar auf fünf Wochenstunden (Schulstunden) in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathe. Das sagt einem natürlich keiner, von dem man eine solche Info erwarten würde. Als sich das herausstellte mit Colins OP und der langen Gipsezeit, hab ich mich hier schon als Lehrerersatz gesehen und war leicht in Panik. Die Alternative wäre gewesen, dass ich ihn jeden Tag die Treppen in der Schule hochgewuchtet hätte und als persönliche Begleiterin mit ihm in der Klasse gesessen hätte(hinterher stellte sich heraus, dass das praktisch gar nicht machbar gewesen wäre). Der Tipp kam dann von einer Kollegin, die lange Zeit in der mobilen Kinderkrankenpflege gearbeitet hat und das von da kannte.
Ich hab mich also einigermaßen schlaugegoogelt, auf Rückfrage beim Jugendamt hier nur die dürftige Auskunft erhalten, ich müsse das über die Schule beantragen, und mit meinem formlosen Antrag da dann wohl alle aufgescheucht Das gab es noch nie, und man musste sich dort auch erst mal informieren. Dann ging es aber eigentlich recht zügig, der Orthopäde hat uns die voraussichtliche Dauer des Ausfalls bescheinigt, und das Schulamt hat dann kurzfristig genehmigt. Problem war nur, dass hier bei uns der Hausunterricht vom Stammpersonal der Schule mit übernommen werden muss (in manchen anderen Städten gibt es wohl einen Pool an Lehrern, die dafür zusätzlich zur Verfügung stehen). Colins Klassenlehrerin hat natürlich abgewunken, das könne sie nebenher nicht schaffen. Glücklicherweise arbeitet seine Englischlehrerin wegen eigener Kinder nur 15 Stunden in der Woche und hat gesagt, sie würde das gerne übernehmen, perfekter ging es gar nicht. Die beiden kannten sich halt schon, das ist eine ganz nette und sympathische Person, und es passt einfach super zusammen.
Sie kommt nun seit vier Wochen zweimal in der Woche für zwei Stunden. Das kam mir erst total wenig vor, aber wenn man sich anschaut, was die beiden in der Zeit zusammen schaffen.... das ist echt Förderung de Luxe. Mathe war vorher schon kein Thema, wohl aber Lesen und Schreiben, und da kann man ganz deutlich erkennen, wie sehr er sich verbessert hat. In Englisch hat es auch einen ordentlichen Schub gegeben. Die anderen Tage gibt sie Hausaufgaben auf, die wir beide dann gemeinsam bearbeiten, und er ist auch begeistert und voll Motivation dabei, so dass wir immer noch ein bisschen extra machen
Ich hab auch was für mich draus gelernt, nämlich, dass man sich nicht drauf verlassen soll, dass alles glatt läuft in der Schule, wenn keine gegenteilige Info von da kommt. Fing ja schon damit an, dass mir Colins Klassenlehrerin erst, als ich sie über die anstehende Fehlzeit informierte, mal eben sagte, dass er Schwierigkeiten in Deutsch hat... mit sowas hätte ich eigentlich viel früher gerechnet, dann hätten wir selbstverständlich auch hier schon eher was unternommen. Naja, der Futz und ich haben jetzt schon vereinbart, dass wir auch, wenn alles wieder seinen normalen Gang läuft, zu Hause immer mal wieder was gemeinsam üben wollen, und er wird auch öfter seine gesammelten Hefte mal mit nach Hause bringen, damit ich mir einen Überblick verschaffen kann. Überhaupt hat uns das gemeinsame Hausaufgabenmachen ein Stückchen mehr Nähe und Verständnis gebracht, über das ich sehr froh bin, auch, wenn mir vorher gar nicht klar war, dass da noch was zu holen ist. Schon von daher hatte die OP auch was richtig Gutes....
Pööh, tut mir leid, ist ewig lang geworden, aber es muss sich ja keiner durchquälen, den es nicht interessiert ;-)
Kinder, die voraussichtlich länger als sechs Wochen wegen einer Erkrankung in der Schule fehlen werden, haben einen Anspruch auf Hausunterricht, und zwar auf fünf Wochenstunden (Schulstunden) in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathe. Das sagt einem natürlich keiner, von dem man eine solche Info erwarten würde. Als sich das herausstellte mit Colins OP und der langen Gipsezeit, hab ich mich hier schon als Lehrerersatz gesehen und war leicht in Panik. Die Alternative wäre gewesen, dass ich ihn jeden Tag die Treppen in der Schule hochgewuchtet hätte und als persönliche Begleiterin mit ihm in der Klasse gesessen hätte(hinterher stellte sich heraus, dass das praktisch gar nicht machbar gewesen wäre). Der Tipp kam dann von einer Kollegin, die lange Zeit in der mobilen Kinderkrankenpflege gearbeitet hat und das von da kannte.
Ich hab mich also einigermaßen schlaugegoogelt, auf Rückfrage beim Jugendamt hier nur die dürftige Auskunft erhalten, ich müsse das über die Schule beantragen, und mit meinem formlosen Antrag da dann wohl alle aufgescheucht Das gab es noch nie, und man musste sich dort auch erst mal informieren. Dann ging es aber eigentlich recht zügig, der Orthopäde hat uns die voraussichtliche Dauer des Ausfalls bescheinigt, und das Schulamt hat dann kurzfristig genehmigt. Problem war nur, dass hier bei uns der Hausunterricht vom Stammpersonal der Schule mit übernommen werden muss (in manchen anderen Städten gibt es wohl einen Pool an Lehrern, die dafür zusätzlich zur Verfügung stehen). Colins Klassenlehrerin hat natürlich abgewunken, das könne sie nebenher nicht schaffen. Glücklicherweise arbeitet seine Englischlehrerin wegen eigener Kinder nur 15 Stunden in der Woche und hat gesagt, sie würde das gerne übernehmen, perfekter ging es gar nicht. Die beiden kannten sich halt schon, das ist eine ganz nette und sympathische Person, und es passt einfach super zusammen.
Sie kommt nun seit vier Wochen zweimal in der Woche für zwei Stunden. Das kam mir erst total wenig vor, aber wenn man sich anschaut, was die beiden in der Zeit zusammen schaffen.... das ist echt Förderung de Luxe. Mathe war vorher schon kein Thema, wohl aber Lesen und Schreiben, und da kann man ganz deutlich erkennen, wie sehr er sich verbessert hat. In Englisch hat es auch einen ordentlichen Schub gegeben. Die anderen Tage gibt sie Hausaufgaben auf, die wir beide dann gemeinsam bearbeiten, und er ist auch begeistert und voll Motivation dabei, so dass wir immer noch ein bisschen extra machen
Ich hab auch was für mich draus gelernt, nämlich, dass man sich nicht drauf verlassen soll, dass alles glatt läuft in der Schule, wenn keine gegenteilige Info von da kommt. Fing ja schon damit an, dass mir Colins Klassenlehrerin erst, als ich sie über die anstehende Fehlzeit informierte, mal eben sagte, dass er Schwierigkeiten in Deutsch hat... mit sowas hätte ich eigentlich viel früher gerechnet, dann hätten wir selbstverständlich auch hier schon eher was unternommen. Naja, der Futz und ich haben jetzt schon vereinbart, dass wir auch, wenn alles wieder seinen normalen Gang läuft, zu Hause immer mal wieder was gemeinsam üben wollen, und er wird auch öfter seine gesammelten Hefte mal mit nach Hause bringen, damit ich mir einen Überblick verschaffen kann. Überhaupt hat uns das gemeinsame Hausaufgabenmachen ein Stückchen mehr Nähe und Verständnis gebracht, über das ich sehr froh bin, auch, wenn mir vorher gar nicht klar war, dass da noch was zu holen ist. Schon von daher hatte die OP auch was richtig Gutes....
Pööh, tut mir leid, ist ewig lang geworden, aber es muss sich ja keiner durchquälen, den es nicht interessiert ;-)