@ Ute
Hallo Ute,
ich erinner mich und den Eintrag in Dein Gästebuch hätte ich Dir gerne erspart, aber nach vergeblichem Suchen nach Deiner E-Mailadresse, die ich auf Deiner Seite nicht gefunden habe, habe ich Dir halt ins Gästebuch geschrieben und habe ja auch eine Antwort bekommen. Auch da ging es um das Eukalyptusöl. Bestimmt hast Du schon von den vielen Warnhinweisen gehört, dass Eukalyptus nichts für Kinder unter sechs Jahren ist. Auch das Bundesgesundheitsministerium warnt schon lange von der Verwendung bestimmter Öle (darunter auch der Eukalyptus) und das nicht ohne Grund.
Ich habe mich auch nicht negativ zu der Frühjahrskur von Ruth von Braunschweig geäußert und habe ihre Frühjahrskur auch nicht in Frage gestellt. Wie ich schon schrieb, Ruth ist meibe Lehrerin und ich durfte viel von ihr - gerade über die Biochemie der Öle - lernen.
Aber es macht mich halt wütend, wenn dann solche heftigen Öle, wie Thymian rot (ist ja eigentlich der Chemotyp Thymol) und Eukalyptus für kleine Nasen empfohlen wird. Da geht dann einfach mein Temperament mit mir durch.
Und das Problem ist hier halt immer, welche biochemische Zusammensetzung hat mein ätherisches Öl hat und wie rein ist es. Denn gerade, wenn nur Eukalyptus oder Thymian genannt wird, weiß ich nicht, wie ich ein solches Öl einschätzen kann, da die ganz vielen Eukalyptus- und Thymiansorten unterschiedliche biochemische Ausprägungen und Wirkweisen haben. Allein beim Eukalyptusöl unterscheidet man 8 Arten, die sich in Wirkweise und Biochemie unterscheiden und beim Thymianöl unterscheidet man 11 Arten, die sich sogar ganz gravierend unterscheiden. Und so schreibt Patrick Collin, ein führender französischer Aromatherapeut über die Thymianöle: Für die Anwendung ätherischer Öle im Rahmen der Aromakologie muss man die ätherischen Öle jeder Thymianart und jedes Chemotyps innerhalb derselben Art als ein anderes Aroma mit jeweils speziellen Eigenschaften ansehen. Es scheint mir unmöglich, diesselben Wirkungen einem Thymus mastichiana, Thymus satureioides, Thymus vulgaris CT Thymol oder Thymus vulgaris CT Linalool zuzuordnen. Die einzige gemeinsame Eigenschaft, die sie besitzen, ist die, derselben botanischen Gattung Thymus anzugehören. Sie unter ein und derselben Wirkung einzuordnen, wäre der gleiche Fehler wie zu sagen, dass alle Lamiaceae dieselbe Eigenschaft hätten. Und dem kann ich mich nur anschließen, denn dass sind auch meine Erfahrungen, die ich mit den unterschiedlichsten Chemotypen der Thymian- und Eukalyptusöle gemacht habe.
Und es widerspricht halt meiner Ausbildung beim Forum Essenzia (mit Abschluß), die dort immer größten Wert auf richtige Deklaration der ätherischen Öle (deswegen auch die Chemotypen der verschiedenen Öle, wie beim Thymian oder Eukalyptus) und ihre Reinheit verweisen und halt auch die Grenzen des Einsatzes von ätherischen Ölen aufzeigen.
Ebenso habe ich auch mitbekommen, was passieren kann, wenn der immer individuelle Vorschlag mal etwas heftiger daneben geht. Denn wenn Du wochenlang bei Deinem Frühchen auf der Kinderintensiv bist, bekommst doch einiges mit. Und es nicht schön, wenn geschockte Eltern, dann noch vom Arzt den Kommentar bekommen - sie haben es gewusst und trotzdem angewendet. Es war ein kleiner Zwischenfall mit Atemstillstand bei einem Säugling aufgrund Eukalyptusöles in der Raumbeduftung.
Aber wie auch immer, es bleibt halt letztendlich in jedem seiner persönlichen Verantwortung, wie er ätherische Öle einsetzt. Für mich stehen halt einige ätherische Öle auf der absoluten Tabuliste für Kinder. Auch bin ich der Meinung, dass es milderes, sanfteres und wohlduftenderes für kleine Babienasen gibt.
Und so hat halt jeder von uns seine individuellen Erfahrungen gemacht.
Liebe Grüße
Gabriela