Elterngespräch: Mein Kind ist unterfordert

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Ich bringe die Energie auf mich zu engagieren und stosse auf Mauern von Leuten die auch im Elitebegriff denken und Förderung kognitiver Ressourcen deshalb negativ gegenüberstehen. Es geht ja auch nur um wenige Prozent der Kinder, warum sollt man denen denn auch besondere Aufmerksamkeit widmen... man darf ja niemand zurücklassen, nur die Hb´s und Schnellerdenkender, die darf man so behandeln, die sollen ja nur ja nicht glauben sie wären was Besseres. Denen wird mans zeigen, dass sich wegen denen die Welt nicht andersrum dreht.
schade drum weil da wären vielleicht schlaue Köpfe dabei gewesen die Lösungen gefunden hätten für Problem die andere Leute nicht finden können... aber wir können uns das ja leisten, unser geistiges Potential nicht zu fördern, es gibt ja im Ausland genug schlaue Köpfe.

Es kann sich nicht jeder mit dem System arrangieren, wenn nämlich das Kind psychosomatisch krank wird, wenn es völlig verzagt und an sich zweifelt, wenn es auf Mauern von Unverständnis stösst weil es anders fühlt, denkt, ist und darüber in die innere Emigration geht dann kann man sich als Eltern nicht mehr arrangieren. Auch wenn das Kind mit einem immens hohen IQ auf die Hauptschule kommt tut man sich als Eltern eher schwer...

Es liest sich als wenn euch das erspart geblieben ist, die Kinder sind unterschiedlich, es gibt zig Eltern und Kinder die nichts lieber täten als sich arrangieren wenn es den Kindern damit besser gehen würde und sie weniger Sorgen und Arbeit hätten.
Aber wenn die Kinder leiden und es ihnen schlecht geht dann müssen sie leider aktiv werden. Zum Dank wird ihnen dann alles mögliche unterstellt, nur leider nicht das was wirklich zutrifft...

Es gibt Kinder, die schaffen es durch ausserschulische Förderung so viel Input zu bekommen dass sie die Schule durchstehen. Andere schalten ab, werden zum Kasper, werden frech oder träumerisch, sind in der Schule hyperangepasst und daheim gehn sie die Wände hoch, werden fälschlich mit ADS oder ADHS diagnostiziert...

weil nämlich alle förderung am Nachmittag die Langeweile am Vormittag auch nicht wettmacht.
 
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Lucie :bussi: so gut geschrieben!

Ja, man kann sich bis zu einem gewissen Grad arrangieren. Aber irgendwann geht es nicht mehr. Leider :(
 
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ach Röschen :bussi:

:troest: schon alleine dass die Kinder merken dass man hinter ihnen steht, dass wenigstens daheim einer sie versteht, dass sie nur anders aber genauso richtig sind, hilft ihnen so viel. Du machst das schon :bussi:
 
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Auch, wenn ich gerade ziemlich wortkarg bin, ich lese noch immer sehr interessiet mit (und mache mir Gedanken dazu).

Lucie, schön geschrieben :herz:
Man liest heraus, dass du dich (leider) schon etwas länger mit dem Thema beschäftigst.
Wir sind durch die Grundschulzeit zum Glück sehr gut durchgekommen, da meine Große durch diverse schulische Projekt gefordert war.

Es geht ja auch nur um wenige Prozent der Kinder, warum sollt man denen denn auch besondere Aufmerksamkeit widmen... man darf ja niemand zurücklassen, nur die Hb´s und Schnellerdenkender, die darf man so behandeln, die sollen ja nur ja nicht glauben sie wären was Besseres. Denen wird mans zeigen, dass sich wegen denen die Welt nicht andersrum dreht.

Ganz so negativ sehe ich es (noch) nicht, aber du wirst dementsprechend Erfahrungen gemacht haben, die dieses Empfinden rechtfertigen :troest:.
Ich denke eher, die Gesellschaft lebt die Denke, es lohne sich nicht, einen riesen Aufwand für 2 % der Kinder aufzubringen.
Kümmern wir uns lieber um die restlichen 98 % und die 2 % die die Hb´s und Schnelldenker ausmachen, sollen sich halt einfügen.
 
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Patricia, ich erlebe es auch so dass die meisten Leute glauben, man hätt ein Luxusproblem.

Ich habe sehr sehr schlechte Erfahrungen gemacht, wobei ich wenigstens das Glück habe dass ich ein sehr anpassungsfähiges Kind habe. Der hat eine sehr hohe intrinsische Motivation so dass er sich nicht unterkriegen lässt.
Andere Leute haben Kinder mit einem Hb weit über 140 und das Kind hat sich komplett aus dem Bildungssystem abgemeldet und schreibt nur 4 und 5 ... und die haben alle mal einfach mit schulischer Unterforderung und Unverständnis ob ihrer Besonderheiten, sei es nun Schnelldenken oder Hochsensibilität angefangen...

und weil ich so viele von denen kenne bin ich immer sehr verschnupft wenn vor allem nach Anpassung statt nach Förderung gerufen wird.
 
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J.
 
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In der aktuellen ZEIT sind zwei schoene Artikel zu dem Thema.
Nur zwei - zugegebenermassen aus dem Zusammenhang gerissene - Zitate:
"Inzwischen zeigen viele Studien, dass selbst Hochbegabte - von wenigen Ausnahmen abgesehen - besser ihren Weg durchs Leben finden als andere." (Stern u Neubauer)
"Schule hingegen ist nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung und Lernschulung, es sollte auch ein Ort der Erfahrung von sozialem Mitenander sein. Wenn nur die Gleichstarken zusammen lernen, waere das ein unguenstiges Vorzeichen fuer gesellschaftliche Entwicklungen." (Felten)
Insgesamt plaedieren beide Artikel fuer Anstrenungen im Schulsystem, mal im Sinne der besonderen Foerderung der ueberdurchschnittlich Intelligenten, mal im Sinne der psychologischen Lehrerkompetezen und Binnendifferenzierung.

Ein Vorteil der weiterfuehrenden Schulen im Vergleich zu den Grundschulen ist imo die Lehrervielfalt. Mit etwas Glueck sitzen einem Schueler zumindest in manchen Faechern Lehrer gegenueber, die versuchen mit dem Potenzial des Schuelers zu arbeiten.


Lulu :winke:
 
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Und das gefällt mir wieder an Tims Schule: Die Klasse sitzt nicht in Bankreihen, so wie es klassischerweise üblich ist, sondern in Tischgruppen. Jeder Tisch bildet ein Taem von 5 bis 6 Schülern. Die Teams werden von den Lehrern gebildet und es ist große Absicht, dass sie sehr heterogen zusammengesetzt sind, also starke und nicht so starke Schüler zusammen. So können die starken den schwachen untersützend zur Seite stehen. So wie schon Lulu schrieb, erklärt ein Schüler es andern Schülern aus seiner Sicht und lernt so auch dazu und der andere versteht es unter Umständen besser. Außerdem hat jemand, der in Mathe Probleme hat, andere starke Seiten, ist z.B. kreativ oder sehr sozial engagiert. So hilft es wiederum dem ganzen Team. Die Teams stehen unter anderem in einer Art Wettbewerb. Aber hier zählen nicht die Noten in den Fächern, sondern eben der Teamgeist, die Zusammenarbeit. Ich finde das Ganze wunderbar gelöst.

Die Binnendifferenzierung findet hier in den Selbstarbeitsphasen statt. Jeder Schüler hat hier Pflichtaufgaben zu lösen und dann Wahlaufgaben, die in leicht, mittel und schwer eingeteilst sind. Bei den Wahlaufgaben kann sich jeder entsprechend seines Leistungsstandes die Aufgaben aussuchen. Anfangs hat Tim der Bequemlichkeit halber nur die leichten ausgewählt :umfall:, jetzt nimmt er aber meistens die schweren. Das löst sich also auch von alleine.
 
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