Elterngespräch: Mein Kind ist unterfordert

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"Der Grundgedanke des Wegfalls der Schulempfehlung ist sicherlich super, aber Fakt ist einfach, dass einige Kinder auf Gymnasien gehen, die nicht dort wären, würde es noch die verbindliche Schulempfehlung geben - sprich, es gibt mehr lernschwächere Kinder als es in der Vergangenheit der Fall war, die dann wiederum das Klassentempo bestimmen, weil sie die Mehrheit der Klasse ausmachen. "

sehe ich genauso. Unser Gym nimmt auch mit Kinder mit klarer RS-Empfehlung und dann wird im 5. nochmal in den Fächern die es in der GS gab alles mit allen durchgekaut damit alle auf den gleichen Stand kommen. Find ich unmöglich :ochne: .. mit unserer Gleichmacherei behandeln wir doch alle ungleich... zumal ich auch nicht finde dass man auf dem Gym erst mal so lang gefördert werden dürfte bis man dann soweit ist dass man auch reif dafür ist :umfall: . Da hat man eh schon G8 und dann werden nochmal 6 monate drauf verwendet den Kindern den Stoff der 4. Klasse vorzukauen :piebts: ...

Weshalb wir dann den Großen bilingual angemeldet haben. In solchen Klassen sind doch oft eher Kinder die mit einer Gym-empfehlung rein sind, weshalb der Wiederholungsanteil schneller durch ist...

Ich würde nach Binnendifferenzierung fragen und damit es nicht zu bösem Blut kommt soll sie die Basis der Aufgaben mitmachen aber nicht alle unnötigen Wiederholungen, die sie nicht braucht weil sie es kann... in dieser Zeit soll man ihr dann anspruchsvollere Sachen geben... und nicht als Hilfslehrer einspannen lassen, das ist nicht der Job deines Kindes zumal es sie in eine Stellung bringt die ihr langfristig eher womöglich nicht guttut. Sie hat das Recht auf Lernen nach ihrer Fähigkeit und Aufnahmekapazität, das geht sicher nicht vollständig befriedigend aber die Kinder sind auch schon dankbar mit weniger :)
 
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Wenn man weiss (und das wurde mehrfach nachgewiesen), dass ein nicht vernachlässigbarer Teil der Empfehlungen von Lehrerseite her falsch sind, ist diese Argumentation dann aber auch wieder nicht unbedingt das Gelbe vom Ei :-)

Ansonsten würd ich vielleicht dennoch mal einen Sprung in Gedanken durchgehen. SO dramatisch anders als in der GS ist es nun auch wieder nicht und grad für gute SchülerInnen, die Leistung auch gut abrufen können, ist dieser Weg mMn nicht kategorisch auszuschliessen.

Im Kieselgym gab es das übrigens immer wieder. Gut begleitet. Da haben die Kinder erst in Teils Fächer in der nächsten Stufe mitgemacht, wenn alles gut lief, sind sie dann irgendwann ganz in die obere Stufe gewechselt. Es geht also alles, wenn der Wille und gute Begleitung da sind.

:winke: J.
 
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Wenn man weiss (und das wurde mehrfach nachgewiesen), dass ein nicht vernachlässigbarer Teil der Empfehlungen von Lehrerseite her falsch sind, ist diese Argumentation dann aber auch wieder nicht unbedingt das Gelbe vom Ei :-)

*grins*
Ja, auf jeden Fall! Ich bin ja auch der Meinung, dass die verbindliche Schulempfehlung nicht immer die richtige Entscheidung für die Kinder war und oft auch zu Ungunsten des Kindes entschieden wurde.
Wenn ich die Situation aber mal nur in der Klasse meiner Großen betrachte: Hier sind rund die Hälfte der Kinder mit einem Notenschnitt von 2,6 bis 3,4 am Gym gestartet und da sehe ich dann auch etwas Unüberlegtheit und falsch verstandenen Ehrgeiz seitens der Eltern. Ein Kind mit einem Schnitt von 3,0 und schlechter auf ein Gymnasium zu schicken, halte ich schlicht für Verantwortungslos dem Kind gegenüber.

Die Gymnasien haben auch kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie gegen die Abschaffung der Schulempfehlung sind bzw. waren. Aus der Sicht eines Lehrers kann ich diese Aussage dann doch auch nachvollziehen - zumal bis kurz vor Schluß nichts konkretes ausgehandelt war.
Der Termin zur Schulanmeldung wurde bei uns 2 Mal nach hinten verschoben, weil sich die Damen und Herren aus der Regierung nicht einig waren und eben erst verabschiedete Neuerungen wieder erneuert wurden.
:-)

Ansonsten würd ich vielleicht dennoch mal einen Sprung in Gedanken durchgehen. SO dramatisch anders als in der GS ist es nun auch wieder nicht und grad für gute SchülerInnen, die Leistung auch gut abrufen können, ist dieser Weg mMn nicht kategorisch auszuschliessen.

Hmm... wie weiter oben schon geschrieben, kann ich es mir spontan nicht vorstellen.
Zumal mir als erstes der Gedanke kommt, dass die Lehrerin mir diese Möglichkeit nahegelegt hätte, wenn ein Sprung für uns überhaupt infrage kommen würde.

Wie ist denn aus deiner Erfahrung die Steigerung der Lernansprüche 5. / 6. Klasse?
Kann man tatsächlich von einer drastischen Steigerung sprechen oder ist es eher ein sanftes Gleiten?

Die Lehrerin ist übrigens krank (die Arme hat am Freitag schon geschnieft und gehustet), sodass kein Gespräch stattfinden konnte.
 
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Zumal mir als erstes der Gedanke kommt, dass die Lehrerin mir diese Möglichkeit nahegelegt hätte, wenn ein Sprung für uns überhaupt infrage kommen würde.

Hm, Patricia, eine Lehrerin, die nur 'Zusatzaufgaben' als Lösung sieht und weder Binnendifferenzierung noch sonstwas für möglich hält, scheint mir nun nicht unbedingt DIE Instanz, um kreative Lösungen zu finden :zwinker:

Ich bin übrigens gar nicht mal so die Verfechterin von Sprüngen wie es vielleicht scheint. Gerade in der Weiterführenden find ichs fast besser, wenn Lösungen wie Jac sie beschreibt gefunden werden. Und vor allem (und das find ich persönlich das Allerwichtigste), die Jungs und Mädels ein Hobby haben, in dem sie Erfüllung finden, sodass Schule nicht in allererster Linie den Hauptstellenwert hat, über den sich (fast) alles definiert.

Was den Unterschied 5/6 angeht, so kann ich dir leider wenig sagen. Wir sind erst zur 6 nach Deutschland gezogen, dazu anderes Bundesland und noch anderes System (G9).

Wenn ich so zurückdenke, so hat es eigentlich nie wirklich stark angezogen stofflich ausser in der 10 als alle wegen dieser bekloppten neuen Prüfungen in Hysterie ausgebrochen sind. Ansonsten war des Kiesels Schulzeit vom Stoff her eher ein langer, ruhiger Fluss (die Stromschnellen und Wasserfälle kamen eher durch die Pubertätsanwandlungen in Klasse 8/9/10 rein :-)).

Aber heute ist das schon anders. Das krieg ich aus befreundeten Familien mit, die Kinder in den verschiedenen 'Systemen' haben wobei auch die nun nicht den Oberstress haben.

:winke: J.
 
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Da sehe ich mein Kind oft nicht, er ist kein schulischer und eigentlich überhaupt kein Hochleister. Und seine Noten sind auch nicht sehr gut, teils weil er nicht sehr gut ist und teils weil er unkonzentriert ist... woher das wiederum kommt, es kann so vielfältig sein... aber einen sehr sehr hohen IQ und seit Jahren in der GS unter Anpassungsdruck. Leistungen die hier oft von irgendwelchen Kindern beschrieben sind kenne ich nicht...
Die ausserschulische Förderung war nie das Problem, aber das reisst es nicht raus, weil das Kind 5 bis 6 Stunden in der Schule absitzen muß, mit Hummeln im Hintern weil es mit seiner Zeit soviel Spannenderes, Lehrreicheres und Besseres anzufangen wüßte als abzusitzen bis auch der Letzte es kapiert hat, die Letzte fertig geworden ist... und dann schaltet man halt ab, macht Kopfkino, man muß ja sitzen bleiben und dann kommt die Unkonzentriertheit dazu. Mein Kind hatte anfangs auch nur Einser und Zweier und dann kam immer mehr Lernfrust, während er sich für Hochpotenzen interessierte lernte die Klasse bis 100 rechnen, weil er und die GS nicht zusammenpassen in vielen Dingen, in vielen Fächern.

Aber wenn ich sehe wie sich das einst sehr denkfreudige Kind unter dem Einfluß einer kontinuierlich abwertenden ausbremsenden Grundschule entwickelt hat, die nie seine Stärken aufgegriffen und gefördert hat weiß ich gar nicht mehr ob er unterfordert war jahrelang und das das Ergebnis ist oder ob er jemals tatsächlich so ein hohes Potential hatte.. andererseits denk ich mir, die ganzen Testergebnisse werden ja irgendwo ihre Berechtigung auch haben...
und wenn ich sehe wie er in der Kinder-uni hellwach und begeistert ist und ich da nix aber auch gar nix von fehlender Konzentration merke frag ich mich schon...

Wenn man erst mal ein über längere Zeit wahrscheinlich kognitiv unterfordertes Kind hat dann wird es schwierig, weil man dann echt nicht mehr unterscheiden kann was das Kind kann, welches Potential es hat, wo es aufgegeben hat, wo es tatsächlich faul ist... da ich hier seit Jahren dagegen ankämpfe und so wenig Möglichkeiten habe und die ganzen Probleme seitens des Kindes sehe kann ich echt nur sagen, man sollt keine Möglichkeit auslassen, zu versuchen rauszufinden ob es so ist und wenn dem Kind zu helfen. Und besser mal ne Zeitlang mit schlechteren Noten und einem geforderten Kind in Kauf nehmen als eines welches sich aus Langeweile aus der Lernarbeit in der Schule verabschiedet...

Kinder wollen doch lernen, sie wollen doch nicht faul sein.

wir hatten zwar nie einen IQ Test, aber mir fällt grad alles aus den Augen, Haaren und sonst woher.
SO hab ichs noch nie formulieren können, aber es trifft den Nagel auf den Kopf :umfall:

danke Lucie :bussi:
 
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ela, wenn das so ist dann lass ihn testen....

Der Große hat ne neue Ergotherapeutin, die erste die sich tatsächlich auch mit Hb auskennt.... und sie sieht das wo ich immer unsicher war, so dass ich z.B. auch an den Testergebnissen gezweifelt habe.... der IQ stimmt schon, das Kind ist nur ausgebremst, hoffnungslos unterfordert, steht da im Prinzip wie ein Rennwagen auf Vollgas mit angezogener Handbremse vor der Metallmauer... so arg, dass er inzwischen Symptome entwickelt hat die jemand der sich nicht damit auskennt teils wie ein TräumerADS vorkommen...

anfangs dachte ich es wird besser, dann wollt ich wechseln da hatte die andere Schule keinen Platz mehr. Jetzt wollt ich ihn vorzeitig im Gym einschulen, da wollte er nicht, weil er bei seiner Klasse bleiben möcht, bei einigen seiner Freunden. Ich mache aber nichts gegen seinen Willen.
Immer wenns schwer wird schreibt er tolle Noten. Bei den leichtesten Mathearbeiten und Abschreibtexten macht er Fehler, Schusseligkeits- Konzentrationsfehler.. die Lehrerin zieht sich den Schuh nicht an... bei naturwissenschaftlichen Themen auf einem gewissen Niveau blüht er auf... er hat in den ersten Jahren noch die Konzentrationsfähigkeit gehabt die Unterforderung zu kompensieren, aber irgendwann ist halt Schluß damit, da geht der Schuß nach hinten los.... nur - durch die GS müssen die Kinder ja leider durch.
Und ich könnt kotzen wenn die Lehrerin zu mir sagt "wir haben doch so viele schlaue Kinder in der Klasse, die haben doch auch keine Probleme...." ...
sicher, klar. von 160 Schülern sind die statistischen drei bis vier HB alle in ihrer Klasse...


ich kann echt nur jedem raten, nicht allzulang zuzuwarten. Wenn die Kinder unterfordert sind hat man langfristig damit mehr Arbeit und Sorgen als wenn man sie springen lässt oder sie in eine andere Schule fährt. Auf dem Gym kann vielleicht die ein oder andere AG was rausreissen aber wenn die Kinder in den Hauptfächern unterfordert sind dann ist das auch schwierig... ohne Binnendifferenzierung.
Unser zukünftiges Gym ist sehr leistungsorientiert, ich hoffe dass die es schaffen das Kind wieder zu motivieren und rauszureissen... wenn nicht weiß ich auch nicht weiter alleine... ich mach ja schon alles mögliche...:(
 
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Lucie, da du gerade besser im Thema drin bist als ich: wie sieht es denn mit der Erblichkeit von HB aus? Weißt du da was? Wie wahrscheinlich ist es, dass HB-Eltern auch ein HB-Kind bekommen?


Grübelgrüße

Rosi
 
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erblich? ganz sicher zu einem gewissen Anteil. Übrigens wird die Hb angeblich über die Frauen weitervererbt :) ;) ... ich such dir mal später einen Link raus...meine Mutter ist hb, meine Schwester ist hb, meine beiden Nichten sind hb... aber ohne Förderung und entsprechendes förderliches akzeptierendes Umfeld kann sich die Anlage nicht entfalten. Da im allgemeinen Hochbegabung mit Hochleistung verwechselt wird und Hb´s diese Hochleistung eher mal nicht oder oft in nicht-schulrelevanten Dingen erbringen haben sie einen schweren Stand was Förderung angeht...
die Hbforschung sagt halt die fluide Intelligenz ist vererbt, die kristaline erworben... sprich ohne Förderung nützt die beste Hb nix..

aber es sind ja nicht alle unterforderten Kinder hb, brauchen sie ja auch nicht. Wichtig ist nicht der IQ sondern wie die Kinder mit der Unterforderung leben. Es gibt Kinder die bleiben trotzdem wach im Unterricht und freuen sich dass sie Zeit für alles mögliche haben und es gibt Kinder die gehen auf Sparflamme, die werden von der Langeweile und der geistigen Flaute so gedrückt dass sie den Gehirnkasten irgendwann abschalten.
 
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