Gedichte & Gedanken Die Geschichte vom Wahnsinn und der Liebe

Tulpinchen

goes Hollywood
Der Wahnsinn hatte sich entschlossen, seine Freunde zum Kaffee einzuladen.
Alle Gäste gingen hin und nach dem Dessert schlug der Wahnsinn vor: "Lasst
uns verstecken spielen!" "Verstecken? Was ist das?" fragte die Neugier.
"Verstecken ist ein Spiel. Ich zähle bis hundert und ihr versteckt euch.
Wenn ich dann fertig gezählt habe, muss ich euch suchen und der Erste, den
ich finde, ist als nächstes mit Zählen dran" Alle akzeptierten, außer der
Furcht und der Faulheit.

"1, 2, 3,..." - fing der Wahnsinn zu zählen an.

Die Eile versteckte sich als erste - irgendwo, irgendwie. Die
Schüchternheit, schüchtern wie üblich, versteckte sich in einer Baumkrone.
Die Freude rannte durch den Garten. Die Traurigkeit fing zu weinen an, da
sie keinen richtigen Platz zum Verstecken fand. Der Neid ging mit dem
Triumph und versteckte sich ganz nahe bei ihm hinter einem Felsen. Der
Wahnsinn zählte immer weiter, während seine Freunde sich versteckten. Die
Verzweiflung war verzweifelt als sie feststellte, dass der Wahnsinn schon
bei 99 angekommen war.

"HUNDERT!" schrie der Wahnsinn. "Ich fange jetzt an zu suchen!"

Die erste, die gefunden wurde war die Neugier, denn sie konnte es sich nicht
verkneifen, aus ihrem Versteck zu kommen um zu sehen, wer als erstes
geschnappt würde. Als sich der Wahnsinn etwas umsah, entdeckte er den
Zweifel auf einer Mauer - der wusste nicht, ob es besser sei, sich davor
oder dahinter zu verstecken. So ging es dann weiter: Er entdeckte die
Freude, die Traurigkeit, die Schüchternheit ... Als sie wieder beisammen
waren, fragte die Neugier:

"Wo ist denn die Liebe?" Niemand hatte sie gesehen.

Der Wahnsinn fing an, sie zu suchen. Er suchte in den Bergen, Flüssen und
unter den Felsen - ohne Erfolg. Er sah einen Rosenbusch und ging mit Hilfe
eines Holzstöckchens zwischen den Zweigen auf die Suche - da hörte er
plötzlich einen Schrei. Es war die Liebe. Sie schrie, weil ein Dorn ihr Auge
verletzt hatte. Der Wahnsinn wusste nicht
was er tun sollte. Er bat um Verzeihung, flehte um Vergebung und versprach
der Liebe, für immer ihre Sehkraft zu werden. Die Liebe akzeptierte die
Entschuldigungen.

Deshalb ist bis heute die Liebe blind und wird ständig vom Wahnsinn
begleitet ...
 
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