Baby hat keinen Hunger mehr, was tun?

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wikema

Louis war noch nie ein guter Esser. Mit seinen 700 - 800ml Aptamil 1 täglich war ich aber eigentlich zufrieden. Dazu kamen noch mittags ca. 50g Karotte mit Rapsöl und abends die gleiche Menge Hipp Bio Brei Banane-Zwieback. Mit Beikost wollte ich erst später anfangen, aber Louis bekam regelreche Heulanfälle wenn wir beim Essen am Tisch saßen.
Seit drei Tagen hat er aber überhaupt keinen Hunger. Er schafft nur um die 500ml pro Tag und ein paar Löffel Beikost. Die unteren zwei Schneidezähne sind schon sichtbar, er ist quengelig, weint viel, lutscht alles ab (bekommt Osanit) - könnte also an den Zähnen liegen. Oder an der Hitze?
Was kann ich ihm geben, damit er trotzdem auf seine Kalorien kommt?
 
Hallo!

Las gerade Dein Posting - auch wenn ich natürlich kein Experte wie Ute bin, habe ich mich in den letzten Monaten sehr intensiv mit dem Thema 'wie bekomme ich mein Baby zum Essen' (sei es von der Brust, von der Flasche oder vom Löffel) beschäftigt - da meine Tochter auch sehr, sehr schwierig mit der Esserei war (und es auch immer noch ist - sie isst NIE mehr als max 120 g Brei und sie ist mittlerweile 8.5 Monate!).
Auf jeden Fall empfahl man mir das Buch 'Mein Kind will nicht essen' (herausgegeben von der La Leche Liga, Autor Gonzales, spanischer Kinderarzt) und so schlicht und banal der vermittelte Inhalt auch ist, so sehr hat es mir doch schließlich geholfen. Der Weisheit letzter Schluß ist: das Kind isst genausoviel wie es braucht. Nicht mehr, nicht weniger. Kalorien sind ihm egal, es weiß nicht, was das ist. Sein Körper weiß, was er braucht - besser als wir Mamas, die des Guten wohl häufig zu viel tun wollen (ich hatte unzählige Heulkrämpfe ob nicht gegessener Breie oder nicht getrunkener Flaschen oder verweigerter Brust - wirklich unzählige!). Ich versuchte mich schon vorher, etwas lockerer zu machen - aber nach Lektüre dieses Buches sehe ich es wirklich entspannter - wenn meine Tochter nicht mehr mag (wie eben nach 80 ml!! und das als gute-Nacht-Flasche), dann hat sie ihre Gründe dafür.
Vermutlich wird er also bald wieder mehr essen. Achja: ein wichtiger Punkt des Buches war auch, daß es wirklich vollkommen unerheblich ist, was andere Kinder essen oder trinken. Genau wie bei Erwachsenen sind die Bedürfnisse extrem unterschiedlich (ich habe mich auch gerne damit verrückt gemacht, anderen Kindern beim Verschlingen des Breis zuzusehen).
Ja, das wollte ich Dir nur zur Ermutigung sagen. Dein Kleiner nimmt sich schon was er braucht.
Alles Gute!
Ylva
 
hört sich schön an ylva, ist aber glaub ich nicht auf jedes kind zutreffend.
ein kind holt sich was es braucht stimmt nicht, wenn nicht genug da ist, wenn fehler bei der zubereitung gemacht werden und und und....

dieser satz stimmt, wenn das gewicht dazu stimmt, es dem baby gut geht und es gesund ist.

gerade gestern beim pekip hat die pekip-tante ihn auch mal wieder so lapidar in den raum geschmissen, nachdem eine mutter verzweifelt erklärt hat, dass ihr kleiner seit zwei wochen unmengen saft trinkt aber sonst kaum noch etwas zu sich nimmt.

seitdem ich utes seite und dieses forum kenne lese ich täglich, was man alles falsch machen kann ohne es zu wissen. seitdem bin ich vorsichtig, anderen zu sagen: dein kind holt sich schon was es braucht...

liebe grüße
kim
 
Danke Kim, du schreibst mir aus der Seele!

Leider bin ich in der Situation als Beraterin häufig mit Mails usw. kontrontiert worden von verzweifelten Eltern deren Kinder wirklich am verhungern waren. Manche Kinder müssen zum Essen ermuntert, manchmal sogar genötigt werden. Ich spreche hier nicht von phasenweise wenig Essen, sondern von den dauerhaften Schlechtessern mit mangelnder Gewichtszunahme. Die Gewichtszunahme und Längenentwicklung ist ein Parameter. Was kaum einer öffentllich schreibt ist, dass die Hirnentwicklung sehr wohl von der Energiezufuhr abhängt. Und Kinder die schlecht gedeihen ..... oder gar in der Babyzeit abnehmen sind potenziell gefährdet dass sich das auf den Hirnstoffwechsel negativ auswirkt. Das Buch wird von der LLL empfohlen, dabei beschleicht mich sehr häufig das Gefühl, dass es immer dann empfohlen wird, wenn Mütter verzweifelt sind wenn Stillkinder nicht genug zunehmen oder Langzeitgestillte die Tischkost verweigern. Dann soll das Buch demonstrieren dass alles normal ist ....... und Mütter werden häufig in falscher Sicherheit gewiegt. Ich sehe diese Empfehlung als äußerst kritisch an.

Es gibt immer einen Grund warum Kinder dauerhaft schlecht essen. Und diesen Grund gilt es zu finden - dann löst sich auch das Problem.

Nun zurück zum Problemkind.

Solange es sich um eine Phase handelt und das Gewicht nur kurz stagniert oder wenig steigt ist alles im grünen Bereich. Kinder können bessere und schlechtere Futterphasen haben. Das Zahnen kann dabei eine bedeutende Rolle spielen. In dieser Zeit ist darauf zu achten dass das was angeboten wird kaloriengerecht oder besser kalorienreich ist. Also Fettzusatz bei Gemüse eher mehr als weniger, Milchbrei besser als Obstbrei.

Ich würde im Moment ruhig abwarten und beobachten.

Grüßle Ute
 
Hmm...
Erstmal DANKE für eure Ratschläge!
Eigentlich bin ich auch der Meinung das Kinder sich schon das holen was sie brauchen (ich war auch immer ein schlechter Esser und bin was geworden :-D ). Aber weil Louis die letzten Tage einfach deutlich weniger isst, mache ich mir schon ein wenig Sorgen.
Seit gestern ist er wieder viiieeelll besser gelaunt als in den ersten Tagen seiner "ich-mag-nix-essen-Phase". Vielleicht machen die Zähnchen Pause? Und es ist ja auch nicht mehr so heiß...
Ich hoffe es geht langsam wieder aufwärts. Irgendwie habe ich das Gefühl er löffelt lieber als seine Flasche zu trinken. Kann das sein?
Heute hat er zumindest wieder knapp 600ml geschafft und jeweils 100g Karotte mit Öl (mittags) und Brei (abends).

Ich halte euch auf dem laufenden.

Liebe Grüße,
Nicole
 
wikema hat gesagt.:
Irgendwie habe ich das Gefühl er löffelt lieber als seine Flasche zu trinken. Kann das sein?



:jaja: Meine Maus hat sich auch schwer getan mit der Flasche.
Mit dem Löffeln klappte es besser und aus meinem Problemtrinkkind ist eine super "Löffelkind" geworden. :-D
 
@Maus
Wie alt war deine Kleine denn als du festgestellt hast, dass sie lieber löffelt? Bist du dann relativ zügig auf Löffelkost umgestiegen oder hast du es trotz "Fläschchenstress" langsam angehen lassen?

Liebe Grüße,
Nicole
 
@ Nicole:

Anne war da 6 Monate. Und ich habe recht zügig umgestellt.
Mittags klappte schon gut, dann hab ich mit Abendbrei angefangen.
Als ich merkte, dass sie den auch so gut isst, hab ich die Nachmittagsflasche auch ausgetauscht. Tee trinkt sie allerdings gut aus der Flasche und die Flasche am morgen nimmt sie mir auch ab, weil es ja nun die einzige ist, die sie trinken "muß". Und so kommen wir inzwischen seit fast 3 Monaten super klar.
Aber Ute rät immer, die Flasche am morgen wirklich zu geben, denn eine Saugmahlzeit sollen die Kleinen unbedingt beibehalten!
Diese Flasche bitte konsequent weitergeben.

Liebe Grüße, Heidi
 
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