Ausgeglichenes Essen mit 9,5 Monaten - bitte um Rat!!!

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didi777

Hallo! Bin ganz frisch hier und brauche euren Rat! Zu uns:
Meine Tochter Mira ist jetzt 9,5 Monate, wiegt ca. 7,5 kg und ist etwa 69 cm groß. Sie ist seit 2 Monaten am Krabbeln, zieht sich hoch und läuft an den Möbeln lang - also recht lebendiges Mädchen. Sie wird ausschließlich gestillt, etwa 6-7 mal in 24 Stunden. Mittags und abends bekommt sie Brei (selbstgekochtes Gemüse und Getreidebrei) und ißt eher wenig als viel (max. 80-100g, wenn überhaupt).
Sie scheint aber großes Interesse an ganze Stücke zu haben, die sie selber halten, erforschen und in den Mund stecken kann - Obst, Karotten, Brot, Dinkelstangen, eigentlich alles. Aber davon wird man doch nicht satt, wenn man an so einem Stück halbe Stunde rumkaut (sie hat keine Zähne, aber kaut richtig gut). Und vor allem ausgeglichen ist es auch nicht.
Ich brauche Rat, was ich ihr alles anbieten kann an Gemüse - Obst etc. als Fingerfood und auch Literatur zum Thema "ausgewogene Ernährung für Babys und Kleinkinder" mit Ernährungsplan.
Ich habe bereits von M.Arndt "Das Babykochbuch".

Vielen herzlichen Dank!!!
 
AW: Ausgeglichenes Essen mit 9,5 Monaten - bitte um Rat!!!

Ja, das habe ich selbstverständlich.
Dennoch bleiben für mich die Fragen offen - was ich an "Fingerfood" anbieten kann, das auch gleichzeitig ausgewogen ist. Ebenso die Frage nach der richtigen Lektüre zum Thema gesundes Essen für Kleinkinder. Oder habe ich etwas wichtiges übersehen?
Danke trotzdem für den Hinweis.
Gruß
 
AW: Ausgeglichenes Essen mit 9,5 Monaten - bitte um Rat!!!

hallo daniela,

wenn du dir die links anschaust, speziell zum thema beikosteinführung http://www.babyernaehrung.de/beikost_i.htm und http://www.babyernaehrung.de/beikost_ii.htm wirst du sehen, dass fingerfood alleine wirklich keine ausgewogene ernährung ausmachen.

bitte schreibe ersteinmal einen kompletten tagesplan von euch auf, wann wird gestillt, wann gelöffelt, was und wieviel.
und eine komplette gewichtsentwicklung wäre auch prima, mit datum.

liebe grüße
kim
 
AW: Ausgeglichenes Essen mit 9,5 Monaten - bitte um Rat!!!

Hallo!
Nun der Tagesablauf (der natürlich monatlich variieren kann) ist momentan ungefähr so:

Zwischen 6-7 Uhr Stillen

Schlafen: gegen 9 Uhr halbe Stunde

Zwischen 9.30-10 Stillen oder paar Löffel Obst-Getreide-Brei

Mittagessen (selbstgekochten Brei,
z.Z. ißt Mira fast nur Kürbis mit Kartoffel + ab und zu etwas Fleisch; max.80-100g): gegen 12.30-13 Uhr - wenn sie nicht genug ißt wie in letzter Zeit wird sie auch gestillt

Schlafen: ca. 13.30/14 - 1,5 - 2 Stunden

Stillen: gegen 16

Abendbrot: gegen 18 (Getreide-Brei entweder mit Gemüse oder Obst, max. 80-100g)

Stillen: vor dem Einschlafen gegen 19.30

Stillen nachts: seit einigen Tagen nur gegen 23 (sonst bisher auch gegen 3-4 Uhr)

Manchmal ißt sie ein Stück Dinkelstange tagsüber oder Apfelstückchen.
Sie trinkt wenig (max.50ml), wenn dann nur Wasser.

Mira ist ein Stillkind nach Bedarf im wahrsten Sinne des Wortes, also ich habe nicht zwanghaft versucht irgendetwas zu unternehmen, deswegen kann der Tagesablauf auch um 1 Stunde abweichen. Aber im Großen und Ganzen trinkt sie etwa 5-7 mal.

Zum Gewicht:

Geburtsgewicht - 7.4. 2004 - 3045 g
U3 3870 (12.5)
U4 5360 (14.7)
U5 6520 (29.9.)
7500 g (24.1.05)

Größe: etwa 69 cm

Ich hoffe auf einige Tipps!
Danke im voraus!
 
AW: Ausgeglichenes Essen mit 9,5 Monaten - bitte um Rat!!!

Hallo Daniela!

Leider habe ich dir keine Tipps, weil ich das gleiche Problem mit Carina habe. Bin also auch gespannt auf die Tipps von Kim und Ute!

Carina will neuerdings nur noch das essen, was sie selber von ihren Händen in den Mund schieben und kauen kann (Mami und Papi machen das schließlich auch so!) und das schließt so ziemlich alles breiige aus. Grummel! Wenn ich nur mit dem Löffel in ihre Nähe komme, wirft sie sich mit Gebrüll nach hinten. :bissig: Wenn sie im Essen rummatschen kann, ist alles in Ordnung. Allerdings bekomme ich auch so nur max. 5 Löffel in sie hinein. Gegen das Rumgematsche habe ich nix, aber gegen das wenige Essen. Sie isst genau so viel wie deine Kleine (auch 6-7 Mahlzeiten), trinkt aber fast 150 ml Wasser. Da ich sie tagsüber schon abgestillt habe, gebe ich ihr wenn's ganz wenig war Aptamil 1 zum trinken. Heute habe ich ihr sogar schon (ich weiß zu verfrüht) Brot mit Butter gegeben. Das hat sie reingefuttert wie nix. Vielleicht war das doch okay?

Ich habe da auch mit dem KiA schon gesprochen (sie wiegt bei 67 cm nur 6200g), aber er meint dass alles in Ordnung ist (mittlerweile wurde sie von Kopf bis Fuß untersucht, nix gefunden). Er meinte nur, dass ich ihr das geben soll, was sie essen will und wenn es a bissele weniger ist als zuvor. Gewicht, Gesundheit und Entwicklung bleiben weiterhin unter Kontrolle. Er meint, dass diese Phase vorbei ist, sobald sie einigermaßen selber essen und kauen kann.
Na, hoffentlich!! Wie denkt ihr darüber Kim/Ute?

LG von einer "Leidensgenossin", Tanja
 
AW: Ausgeglichenes Essen mit 9,5 Monaten - bitte um Rat!!!

Hallo Daniela,

willkommen im Forum :jaja:

Deine Süße hat in den ersten 6 Monaten sehr schön das Gewicht verdoppelt und auch gut ihre 140 g die Woche zugenommen.
Die darauf folgenden 4 Monate hat sie allerdings deutlich unter der gewünschten Gewichtsentwicklung gelegen. Bei Babys, welche im ersten Halbjahr keine Superreserven anlegen (hohe Gewichtszunahmen) ist im 2. Halbjahr eine wöchentliche Gewichtszunahme von 100 g das Ziel.
Aus diesem Grunde sollte kaloriengerechte Beikost mit spätestens 6 Monaten zur Mumi gegeben werden. Muttermilch alleine - und so können wir es am Gewicht auch ablesen - ist bei vielen Säuglingen im 2. Lebenshalbjahr einfach nicht mehr ausreichend.

Dein Wunsch nach gesunder ausgewogener Beikost ist sehr gut - aber ohne Breikost kaum zu realisieren. Ich sehe bei euch einen verflixten Kreislauf.
Dein Kind hat es nicht gelernt in den letzten 4 Monaten eine komplette kaloriengerechte MZ (ca. 200 - 220 g mit 160 kcal) zu löffeln. Die Mumi nach dem Brei war zwar eine Alternative - aber eben nicht entsprechend Gewichtbringend.
Leichtgewichte neigen dann dazu sich besonders gerne zu bewegen (weil sie leicht sind) und es entsteht gerne der Eindruck dass sie alles wieder abzappeln. Ich bin allerdings der Meinung dass es einfach an ausgewogener Grundversorgung durch Beikost fehlt - und deshalb das Gewicht nicht kontinuierlich steigt.

Dinkelstangen und Apfelstückchen sind zwar leckere Kost für neugierige Kinder - aber nicht ausgewogen. Als Zusatz bei kompletten Speiseplan prima - ansonsten ehre Ablenker, quasi Süßigkeiten fürs Kind.

Mein Rat wäre, das Mittagessen mit liebevoller, aber konsequenter Geduld zu füttern und keine Alternativen zu bieten. Auch keine Brust danach. Sonst entsteht der Lerneffekt Bequemlichkeit vor wichtigem Essen. Es sollten zwei milchfreie MZen hintereinander plaziert werden. Nach dem Mittagessen der Obst-Getreide-Brei. Zum Abend ein Milchbrei (am besten die kaloriengerechten Instantbreie also Fertigbreie). Du kannst selbst kochen und selbst rühren, achte aber auf die entsprechenden Fettzugaben.

Kartoffelstückchen aus der Hand - wohlgemerkt Leckerei für schleckige Kinder sind keine adäquate MZ.

Stillen ist natürlich weiterhin o.k. - morgens und abens völlig nach Bedarf - tagsüber würde ich mehr Wert auf Löffelkost legen. Denn mit der weiterführung des Planes wie bisher wird dein Kind immer weiter aus der Gewichtskurve fallen.

Leider gibt es derzeit viele langzeitgestillte Leichtgewichte. Ich meine es liegt schlicht am zu späten einführen der bedarfsgerechten Beikost (wie die WHO das fordert). Wenn erstmal viele Monate ins Land gezogen sind ist es schwierig das Ruder rumzureißen. Regelmäßige Untersuchungen beim Kinderarzt sind empfehlenswert. Bei langsamer Gewichtszunahme verlangsamt sich meist auch das Längenwachstum. Solange ein Kind motorisch fit ist und munter ist es ein gutes Zeichen.

Ich weiß nicht ob du das jetzt Lesen wolltest .... aber bevor die Grundlagen eines Ernährungskonzeptes nicht klar sind ist es schwer Tipps zu geben. Ich halte nix von den lapidaren "machruhigsoweiter" und "daswirdschon" Phrasen. Fingerfood ist keine angemessene Kost (bei niedriger Gewichtsentwicklung) - und ein Kind ändert nur sein Verhalten wenn es spürt dass die Eltern ein Ziel liebevoll konsequent mit Überzeugung verfolgen.

So wie die Verdoppelung des Geburtsgewichtes mit spätestens dem 6. Monat erreicht sein sollte, so ist das Ziel Verdreifachung bis zum 1. Geburtstag. Das sind harte Parameter und ich kann mir für euer Kind nur wünschen, dass du ein bisschen Zug hinter die Essensangelegenheiten bringst. Denn Gesund wolltest du es gern. Und Muttermilch alleine - machts eben nicht aus.
Und wenn dein Kind von Löffelkost schwer zu überzeugen ist, dann löffele bitte selbst auch die Breie und zeige ihr dass es dazu gehört. Bedenke immer - Familienkost war noch vor 60 Jahren Haferbrei, Hafergrütze, Kartoffelgemüse (also praktisch alles gemust) völlig normal. Und in den Schwellenländern und armen Ländern leben heute noch die Familien von Breien. Hirsebrei, Maisbrei, Reisbrei. Breie sind wichtig und kein Luxus. Und Getreide mit Milch ist eine wertvolle Mahlzeit.
Ran an die Breischüssel mit euch :wink:

In diesem Sinne guten Hunger
Ute
 
AW: Frage wegen Gewichtstabellen

HAllo Ute! Danke für deine ausführliche Antwort weiter unten!
Habe nur eine Frage dazu:
Nach welchen Gewichtstabellen richtest du dich, bzw. Somatogramm (diese in den U-Heften? Prader u. Budlinger 1977)?
Laut diesen ist Mira von Anfang an sowohl vom Gewicht als von der Größe etwas unter dem Durschnitt. Laut KiArzt entwickelt sie sich prächtig und es ist alles ok.
Ich selber mache mir auch keinerlei Gedanken über ihr Gewicht, Aussehen und Kondition - es geht mir lediglich darum, daß sie langsam vom Familientisch mitißt und ihr das angemessene anzubieten.
Mit den Breien werde ich es nicht aufgeben, werde dennoch es auch mit anderer Kost versuchen.
Schöne Grüße
Daniela
 
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