Ute
mit Engeln unterwegs ....
Orginalpressetext folgt
Acrylamid - kein Anlass zur Entwarnung
Schlussfolgerungen der Schweden-Studie unwissenschaftlich
************************************************************
(aid) - Zahlreiche Medien verbreiteten in der vergangenen Woche die
Nachricht, Acrylamid würde das Krebsrisiko nicht erhöhen. Diese Meldung geht
zurück auf eine Studie der Universität Stockholm, die Ende Januar im British
Journal of Cancer veröffentlicht wurde. Viele Medien griffen bereits die
erste Pressemeldung der Autoren auf und gaben Entwarnung, was nach Sichtung
der Originaldaten jedoch nicht gerechtfertigt ist. Die Ergebnisse lassen
keine Schlussfolgerungen zum Krebsrisiko durch Acrylamid zu, wie die
folgenden Kriterien zeigen:
- Die Daten wurden nicht eigens für die Ermittlung des Krebsrisikos durch
Acrylamid gewonnen. Grundlage der Untersuchung bildeten Daten, die bereits
in den 90-er Jahren im Rahmen einer Studie zu anderen krebserregenden
Substanzen gewonnen wurden.
- Die Studiengruppe war für eine Risikoanalyse zu klein und nicht
repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Es handelte sich insgesamt um 1000
Krebspatienten und 500 Kontrollpersonen. Die Befragten waren 51 bis 77 Jahre
alt. Aufgrund dieser Alterszusammensetzung entsprach das Verzehrsverhalten
nicht dem Bevölkerungsdurchschnitt. Von den mit Acrylamid potenziell hoch
belasteten Lebensmitteln wurden überwiegend nur Kekse und Bratkartoffeln
verzehrt.
- Der Lebensmittelverzehr und die Acrylamid-Aufnahme wurden mit
unzuverlässigen Methoden ermittelt. Zum einen gaben die Teilnehmer ihr
Verzehrsverhalten rückwirkend für die letzten fünf Jahre an, was eine hohe
Fehlerquote birgt. Zum anderen wurde die Acrylamid-Aufnahme auf der Basis
von 100 Lebensmittelproben berechnet. Hieraus auf eine Acrylamid-Aufnahme
von wenigen µg pro Tag zu schließen, entbehrt jeder wissenschaftlichen
Grundlage.
- Das Spektrum der untersuchten Krebsarten ist auf drei weniger häufige
Krebsarten begrenzt. Berücksichtigt wurden Dickdarm-, Harnblasen- und
Nierenkrebs. Obwohl Blasen- und Nierenkrebs bei Frauen sehr selten sind,
bestand die Untersuchungsgruppe zur Hälfte aus Frauen. Die häufigsten
Krebslokalisationen, z.B. Lunge, Prostata, Brust, Gebärmutter und Magen,
fanden in der Studie keine Berücksichtigung.
Die Schlussfolgerungen der Studie sind demnach aus wissenschaftlicher Sicht
sehr fraglich. Die Autoren kamen beispielsweise zu dem Schluss, Lebensmittel
mit den höchsten Acrylamid-Gehalten, wie Kartoffelchips und Pommes würden
nicht zum Krebsrisiko beitragen, obwohl die Befragten diese Lebensmittel
kaum verzehrt hatten. Zudem waren alle Ergebnisse statistisch nicht
signifikant. Hieraus zu folgern, Acrylamid würde das Krebsrisiko nicht
erhöhen, ist unwissenschaftlich und bei der Sensibilität dieses Themas
unverantwortlich.
aid, Dr. Maike Groeneveld, Harald Seitz
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Acrylamid-Gehalte in Pommes gesenkt
Temperatur und Rohstoffe als kritische Punkte
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Anlässlich einer öffentlichen Anhörung im Verbraucherausschuss des
Bundestages präsentierte der Leiter des Bundesamtes für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit (BVL), Dr. Christian Grugel, Ende Januar neue
Daten zu den Acrylamid-Gehalten in Lebensmitteln. Er berichtete, dass die
Maximalwerte bei zubereiteten Pommes frites seit August 2002 von 3800 auf
inzwischen 500 µg/kg gesenkt werden konnten. Parallel dazu wurden die
Signalwerte von 770 auf 570 µg/kg reduziert. Diese positive Entwicklung sei
in erster Linie auf die Absenkung der Frittiertemperatur zurückzuführen.
Allerdings spiele auch das Ausgangsmaterial eine Rolle, denn seit September
würden Kartoffeln der neuen Ernte verwendet. Bei Produkten aus gelagerten
Kartoffeln entsteht mehr Acrylamid, da die Ausgangsstoffe für Acrylamid
während der Lagerung freigesetzt werden. Die neue Rohware und Veränderungen
im Herstellungsprozess machten sich auch bei Kartoffelchips bemerkbar. Der
errechnete Signalwert wurde inzwischen von 1500 auf 1200 µg/kg gesenkt. Bei
feinen Backwaren aus Mürbeteig führten Umstellungen im Herstellungsverfahren
zu einer Senkung des Signalwertes von 800 auf 660 µg/kg.
aid, Dr. Maike Groeneveld
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Pommes frites - Zubereitung wird klarer
Hersteller einigen sich auf einheitliche Kennzeichnung
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(aid) - Die Hersteller von Pommes frites in Deutschland haben sich darauf
geeinigt, auf ihren Verpackungen die Temperaturangaben für die Zubereitung
der vorgefertigten Ware zu vereinheitlichen und auf die von der Wissenschaft
empfohlenen Werte zu senken. Das ist das Ergebnis von Gesprächen, die das
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft mit
den betroffenen Branchen führt, um rasch eine Minimierung für Acrylamid zu
erreichen. Künftig wird auf Verpackungen für die Zubereitung von Pommes
frites in der Friteuse einheitlich eine Temperatur von 175 Grad Celsius, im
Umluftbackofen von 180-190 Grad Celsius und bei Ober- und Unterhitze von
maximal 200 Grad Celsius empfohlen.
aid, Renate Kessen
Ute
Acrylamid - kein Anlass zur Entwarnung
Schlussfolgerungen der Schweden-Studie unwissenschaftlich
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(aid) - Zahlreiche Medien verbreiteten in der vergangenen Woche die
Nachricht, Acrylamid würde das Krebsrisiko nicht erhöhen. Diese Meldung geht
zurück auf eine Studie der Universität Stockholm, die Ende Januar im British
Journal of Cancer veröffentlicht wurde. Viele Medien griffen bereits die
erste Pressemeldung der Autoren auf und gaben Entwarnung, was nach Sichtung
der Originaldaten jedoch nicht gerechtfertigt ist. Die Ergebnisse lassen
keine Schlussfolgerungen zum Krebsrisiko durch Acrylamid zu, wie die
folgenden Kriterien zeigen:
- Die Daten wurden nicht eigens für die Ermittlung des Krebsrisikos durch
Acrylamid gewonnen. Grundlage der Untersuchung bildeten Daten, die bereits
in den 90-er Jahren im Rahmen einer Studie zu anderen krebserregenden
Substanzen gewonnen wurden.
- Die Studiengruppe war für eine Risikoanalyse zu klein und nicht
repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Es handelte sich insgesamt um 1000
Krebspatienten und 500 Kontrollpersonen. Die Befragten waren 51 bis 77 Jahre
alt. Aufgrund dieser Alterszusammensetzung entsprach das Verzehrsverhalten
nicht dem Bevölkerungsdurchschnitt. Von den mit Acrylamid potenziell hoch
belasteten Lebensmitteln wurden überwiegend nur Kekse und Bratkartoffeln
verzehrt.
- Der Lebensmittelverzehr und die Acrylamid-Aufnahme wurden mit
unzuverlässigen Methoden ermittelt. Zum einen gaben die Teilnehmer ihr
Verzehrsverhalten rückwirkend für die letzten fünf Jahre an, was eine hohe
Fehlerquote birgt. Zum anderen wurde die Acrylamid-Aufnahme auf der Basis
von 100 Lebensmittelproben berechnet. Hieraus auf eine Acrylamid-Aufnahme
von wenigen µg pro Tag zu schließen, entbehrt jeder wissenschaftlichen
Grundlage.
- Das Spektrum der untersuchten Krebsarten ist auf drei weniger häufige
Krebsarten begrenzt. Berücksichtigt wurden Dickdarm-, Harnblasen- und
Nierenkrebs. Obwohl Blasen- und Nierenkrebs bei Frauen sehr selten sind,
bestand die Untersuchungsgruppe zur Hälfte aus Frauen. Die häufigsten
Krebslokalisationen, z.B. Lunge, Prostata, Brust, Gebärmutter und Magen,
fanden in der Studie keine Berücksichtigung.
Die Schlussfolgerungen der Studie sind demnach aus wissenschaftlicher Sicht
sehr fraglich. Die Autoren kamen beispielsweise zu dem Schluss, Lebensmittel
mit den höchsten Acrylamid-Gehalten, wie Kartoffelchips und Pommes würden
nicht zum Krebsrisiko beitragen, obwohl die Befragten diese Lebensmittel
kaum verzehrt hatten. Zudem waren alle Ergebnisse statistisch nicht
signifikant. Hieraus zu folgern, Acrylamid würde das Krebsrisiko nicht
erhöhen, ist unwissenschaftlich und bei der Sensibilität dieses Themas
unverantwortlich.
aid, Dr. Maike Groeneveld, Harald Seitz
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Acrylamid-Gehalte in Pommes gesenkt
Temperatur und Rohstoffe als kritische Punkte
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Anlässlich einer öffentlichen Anhörung im Verbraucherausschuss des
Bundestages präsentierte der Leiter des Bundesamtes für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit (BVL), Dr. Christian Grugel, Ende Januar neue
Daten zu den Acrylamid-Gehalten in Lebensmitteln. Er berichtete, dass die
Maximalwerte bei zubereiteten Pommes frites seit August 2002 von 3800 auf
inzwischen 500 µg/kg gesenkt werden konnten. Parallel dazu wurden die
Signalwerte von 770 auf 570 µg/kg reduziert. Diese positive Entwicklung sei
in erster Linie auf die Absenkung der Frittiertemperatur zurückzuführen.
Allerdings spiele auch das Ausgangsmaterial eine Rolle, denn seit September
würden Kartoffeln der neuen Ernte verwendet. Bei Produkten aus gelagerten
Kartoffeln entsteht mehr Acrylamid, da die Ausgangsstoffe für Acrylamid
während der Lagerung freigesetzt werden. Die neue Rohware und Veränderungen
im Herstellungsprozess machten sich auch bei Kartoffelchips bemerkbar. Der
errechnete Signalwert wurde inzwischen von 1500 auf 1200 µg/kg gesenkt. Bei
feinen Backwaren aus Mürbeteig führten Umstellungen im Herstellungsverfahren
zu einer Senkung des Signalwertes von 800 auf 660 µg/kg.
aid, Dr. Maike Groeneveld
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Pommes frites - Zubereitung wird klarer
Hersteller einigen sich auf einheitliche Kennzeichnung
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(aid) - Die Hersteller von Pommes frites in Deutschland haben sich darauf
geeinigt, auf ihren Verpackungen die Temperaturangaben für die Zubereitung
der vorgefertigten Ware zu vereinheitlichen und auf die von der Wissenschaft
empfohlenen Werte zu senken. Das ist das Ergebnis von Gesprächen, die das
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft mit
den betroffenen Branchen führt, um rasch eine Minimierung für Acrylamid zu
erreichen. Künftig wird auf Verpackungen für die Zubereitung von Pommes
frites in der Friteuse einheitlich eine Temperatur von 175 Grad Celsius, im
Umluftbackofen von 180-190 Grad Celsius und bei Ober- und Unterhitze von
maximal 200 Grad Celsius empfohlen.
aid, Renate Kessen
Ute