AW: 9,5 Monate und fast nur gestillt
Liebe Tanja,
ich habe auch Probleme mit der Ernährung meines Babys und weiß, wie frustrierend das ist, wenn das Kleine nicht essen möchte. Mein Sohn ißt nur was ihm schmeckt und davon viel und gerne, aber andere Sachen bekomme ich in ihn nicht rein und muß auch andauernd herumexperimentieren.
Das Gewicht von 10 Kilo ist doch laut dem gelben Vorsorgeheft in Ordnung, oder? Meiner wiegt nur knapp über 8 Kilo und zwar seitdem er 5(!) Monate alt war. Die Kinderärztin meinte beim letzten mal, das wäre in Ordnung (was ich nicht finde), aber hier im Forum haben alle geschimpft :-?
Also, was ich eigentlich sagen wollte: ich habe mal gelesen (in einem Artikel aus "Laktation und Stillen", der uns in der Stillgruppe empfohlen wurde), daß es solche späte Esser oft gibt und daß es, solange das Kind gedeiht, kein Grund zur Sorge sein muß. Die Autorin sagt ... ach was, ich tippe Dir die Stelle einfach ab. Also: "Es gibt sie, die Kinder, die bis zu ihrem ersten Geburtstag außer Muttermilch jegliche Nahrung verweigern und sich trotzdem gesund entwickeln. Den Eltern bleibt nichts anderes übrig, als auch dies zu respektirern, denn zum Essen zwingen kann man das Kind ja nicht. Auch wenn dies keine allgemeingültige Regel ist: Nicht selten sind solche Babys Allergie gefährdet und spüren instinktiv, dass ihnen Beikost noch nicht bekommt. Wenn der Körper dann bereit ist, feste Nahrung aufzunehmen, beginnen sie zu essen. In dieser Situation ist es besonders wichtig, daß das Essen nicht zu einem Machtkampf zwischen Eltern und Kind wird. Denn Eltern sind vielleicht ungehalten, dass ihr Baby nicht essen will, sie machen sich Sorgen um seine Gesundheit und entsteht schon mal der Impuls, dem Baby einen Löffel Brei "reinzudrücken". Doch das wäre sehr destruktiv, denn dann erlebt das Kind Essen als etwas Negatives und das bei seinem ersten Kontakt mit einer neuen Kost. Einem Essensverweigerer sollten Eltern immer wieder - ungefähr jede Woche - feste Kost anbieten. Für den Anfang eignet sich dazu Banane besonders gut, denn es ist keine große Arbeit, ein Stück davon zu zerdrücken. Hingegen kann es sehr unbefriedigend sein, fürs Baby einen aufwendigen Brei gekocht zu haben und das Kleine versucht nicht einmal ein Löffelchen davon. Manchmal hilft es bei essscheuen Babys, statt Brei ein Stückchen gekochtes GEmüse oder eine Scheibe Brot anzubieten. Denn es gibt Kinder, die Brei nicht mögen, sondern "Stückiges" bevorzugen" (das hat man Dir ja auch schon geraten) - es geht noch weiter: "Selbstverständlich müssen Eltern abklären, ob ihr Kind gesund ist, wenn es feste Nahrung sehr lange verweigert. Ist es munter, aktiv und nimmt regelmäßig (wenn auch vielleicht nur wenig) zu und entwickelt sich gut, erleidet es mit größter Wahrscheinlichkeit keinen Mangel."
So. Ich weiß nicht, ob es Dir weiter hilft, aber ich hoffe, ja. Ansonsten wirst Du hier bestimmt viele Tipps bekommen von Leuten, die davon mehr Ahnung haben als ich.
Ganz liebe Grüße und gute Besserung. Natascha