Schäfchen
Copilotin
Es war einmal ein Schäfchen, dass sich vor Jahren in einem Internetforum namens Schnullerfamilie wiederfand, nachdem sie etwas ganz anderes gesucht hatte. Und dann war da noch ein Pilot, der sich auch irgendwann in dieses Forum verirrte, in dem seine Frau so viel Zeit verbrachte. Ausserdem war da noch neben vielen lieben anderen Menschen eine schrecklich nette Familie, die nach Irland auswanderten. Irgendwann wagte die Schäfchenpilotenfamilie zu viert das große Abenteuer und flog auf die grüne Insel, um die Ir(r)ren kennenzulernen. Beim Rückflug blieb ein Stück ihrer Herzen dort.
Nun begab es sich, dass die Schäfchenpilotenfamilie ihr dagebliebenes Herzstück wieder einmal besuchen wollte. Man fasste, bedingt durch ein Schulkind, die Sommerferien ins Auge. Nun begab es sich, dass der Pilot zu eben jener Zeit auch Elternzeit hatte und es entsprang ihm ein kühner Gedanke: wir fahren mit dem eigenen Auto nach Irland. Rechnerisch ergab sich für die normale Reiseroute, dass sich das fahren finanziell nicht vom Fliegen unterscheidet, wenn man beim Flug noch einen Mietwagen draufrechnet. So setzte sich das Schäfchen hin und plante eine Route, Buchungen überließ es dem Reisebüro, das auf solche Reisen spezialisiert ist. Am Ende ergab sich ein rundes Paket aus kindgerechten Etappenzielen, Privatunterkünften, Hotels und den unvermeidlichen Fährfahrten.
Von daheim aus ging es erst einmal nach Düsseldorf, wo wir bei Familie Ritter eine liebevolle Unterkunft fanden und ein paar zusätzliche Mitbringsel für die Iren einpackten. Dann ging es - ausgerüstet mit leckerem Kaffee, was eine ganz andere Qualität des Fahrens darstellte - über Niederlande, Belgien nach Calais, wo wir die Fähre nach Dover nahmen. Der ausgeschilderte Spielraum bot exakt einen Fernseher *hüstel* so dass wir darauf verzichteten und einen kleinen Snack einnahmen und dann waren wir auch schon da. Von Dover aus ging es nach Reading - der Partnerstadt von Düsseldorf, wie wir schmunzelnd festgestellt hatten. Hier wartete ein kleines lauschiges Hotel auf uns. An den Linksverkehr gewöhnt man sich schnell, die Engländer haben gefühlte 100 Kreisverkehre direkt nach dem Hafen - man kann gar nicht langsam anfangen sondern muss gleich voll einsteigen. Obwohl es anfangs schon ein bissel strange ist
Am nächsten Tag trug uns unser Auto nach einem gewöhnungsbedürften englischen Frühstück durch englische und walisische Landschaften nach Pembroke, wo die nächste Fähre auf uns wartete. Diesmal standen uns etwa 4 Stunden Fahrt auf dem Wasser bevor. Allerdings war die Fähre auch entsprechend gut ausgestattet. Wir landeten in Rosslaire und erreichten dann das erste große Ziel: Youghal in Irland. Wir hatten den Ort und die Familie erreicht, wo wir ein Stück Herz gelassen hatten.
Von Youghal aus eroberten wir Pennys in Cork (was unseren doppelten Boden im Kofferraum komplett füllte), sahen das Gefängnis in Cork, erkundeten Landschaft und Leute mit Besuch in Dungarvan und Kinsale, Rundfahrt an der Küste, erforschen von Charles Fort (Kinsale) und Ausflug in die Jameson Distillery in Midleton. Enttäuscht waren wir ein kleines bisschen am Old Head of Kinsale, weil man nicht bis zur äußersten Spitze wo der Leuchtturm steht, hinkam. Da haben die Iren doch frech einen Golfplatz aufgemacht, der natürlich Touristen nicht zugänglich ist. Natürlich haben wir uns auch Youghal angesehen. Mit Corinna hab ich versucht im Meer zu planschen. Aber es war a) heftig kalt bzw. windig und b) grad kein Meer da
Nach einer Woche voll wunderschöner Erlebnissen, tollen Eindrücken und familiärer Wärme und Geborgenheit fielen wir dank undankbarer Fährzeiten aus dem Bett und machten uns an den Rückweg. Diesmal führte uns der Weg nach London, wo ein Hotelzimmer für zwei Nächte auf uns wartete. Es war gemütlich, großzügig und es gab ordentliches Frühstück Am nächsten Tag erkundeten wir London. Wir schafften es pünktlich zum Wachwechsel an den Buckingham Palace, wo Ariane einen guten Platz ergatterte und schöne Bilder machte. Spaziergang durch St. James Park, großes Staunen vor Westminster Abbey, ein Foto mit Ariane und den Wachen vor dem Houses of Parliaments (Fabienne traute sich nicht), Big Ben, Spaziergang an der Themse, eine Fahrt mit dem Riverboat, Tower und Tower Bridge und der unvermeidliche heftige Regenschauer gehörten noch zu dem, was wir mitnahmen. Fazit: London gern wieder, aber ohne Buggy sondern mit Rückentrage. Es sind nicht nur die fehlenden Fahrstühl bei der Underground sondern auch die Tatsache, dass man immer einen bitten muss, das Türchen aufzumachen. Alle anderen gehen nämlich durchs Drehkreuz und die Bahn ist oft voll. Aber einmal wollten wir sie doch erleben zurück ins Hotel fuhren wir dann mit dem Bus.
Kleines Merke: Die in Deutschland gekauften Adapter für die englischen Steckdosen können zwar laut Bedienungsanleitung für England gedacht sein, müssen aber nicht passen
Nach London lenkten wir unser Auto auf die Fähre nach Calais und von dort aus nach Paris. Das Hotel entpuppte sich als Enttäuschung. Superkleines Zimmer (unter Familienzimmer versteh ich was anderes), kein Duschvorhang, Tisch ohne Stuhl, kein intaktes Kinderbett und unter unserem Bett lag Dreck. Nu ja, wir wollten nur übernachten, also machten wir das beste daraus. Am nächsten Tag erwartete uns Paris. Die Metro ist ähnlich geschaffen wie in London, aber es gibt auch an der Seine entlang einige Treppen ohne Alternativaufgang, wo der Fußweg einfach zuende ist. Für Rollstuhlfahrer stell ich mir das anstrengend vor. Wir haben Sacre Coeur, Eifelturm und enge volle Gassen gesehen, den Jardin de Tuilieres bewundert (das ist der "Vorgarten" des Louvre). Der Louvre selbst ist ein imposant großes Gebäude. In seiner Nähe haben wir das bisher teuerste Eis unseres Lebens gegessen Danach wartete ein lockeres Picknick mit Boule-Spiel am Kanal, zu dem wir von einem ehemaligen Kommilitonen des Piloten eingeladen wurde. Es wurde ein schöner und lustiger Abend.
Am nächsten Morgen verschliefen wir fast das Frühstück und machten uns dann auf zur autofahrtechnisch längsten Etappe der Reise. Auf uns wartete in der Schweiz eine nette Familie, die wir vor 4 Jahren das letzte Mal gesehen hatten. Frau Jac versüßte uns die Autofahrt mit der Vorfreude auf Kartoffeln und Schweizer Käse zum Abendessen. Denn Kartoffeln haben wir in London und Paris doch vermisst. Es erwartete uns die gleiche Wärme wie in Irland, die Kinder fühlten sich ebenso wohl wie wir. Einen Tag faulenzen, im Pool planschen und im Garten toben tat den Mädels sichtbar gut. Am Tag drauf erkundeten wir den Weißenstein. Es forderte dem Schäfchen viel Mut ab, in den alten aber schönen Sessellift zu steigen. Aber wie man sieht, hat es überlebt Die Aussicht war leicht getrübt durch Wolken, aber dennoch wunderschön und die Natur hielt viele kleine Zaubereien für uns bereit, die wir entdecken und bestaunen konnten. Jac hat uns wie die Iren auch viel zu sehr verwöhnt und der Abschied fiel entsprechend schwer.
Von der Schweiz aus führte uns der Weg durch den Schwarzwald, wo wir mit Jenny einen kurzen Kaffeeplausch hatten und anschließend auf der Spuren der Vergangenheit wandelten. Wir besuchten mit einem Kilo Schweizer Schoki bewaffnet unsere Kurklinik, in der wir nach Fabiennes Chemo die Grundsteine für ein neues WIR legten, wo wir wieder lernten als Familie zu leben und neue Kraft schöpften für das, was noch auf uns zukommen sollte. Danach lenkten wir unser Auo nach Kerpen, wo wir übers Wochenende bei einem lieben Freund Unterkunft fanden. Am kommenden tag trafen wir alle Arianes Patenonkel im Kölner Zoo, wo wir einen wunderschönen Tag verlebten. Von Kerpen aus ging es mit einem kurzen aber schönen Abstecher bei der Exilfriesin vorbei nach Hause.
Von knapp 1000 Fotos habe ich gut 650 gespeichert und euch eine kleine Auswahl hier hinterlegt.
Nun begab es sich, dass die Schäfchenpilotenfamilie ihr dagebliebenes Herzstück wieder einmal besuchen wollte. Man fasste, bedingt durch ein Schulkind, die Sommerferien ins Auge. Nun begab es sich, dass der Pilot zu eben jener Zeit auch Elternzeit hatte und es entsprang ihm ein kühner Gedanke: wir fahren mit dem eigenen Auto nach Irland. Rechnerisch ergab sich für die normale Reiseroute, dass sich das fahren finanziell nicht vom Fliegen unterscheidet, wenn man beim Flug noch einen Mietwagen draufrechnet. So setzte sich das Schäfchen hin und plante eine Route, Buchungen überließ es dem Reisebüro, das auf solche Reisen spezialisiert ist. Am Ende ergab sich ein rundes Paket aus kindgerechten Etappenzielen, Privatunterkünften, Hotels und den unvermeidlichen Fährfahrten.
Von daheim aus ging es erst einmal nach Düsseldorf, wo wir bei Familie Ritter eine liebevolle Unterkunft fanden und ein paar zusätzliche Mitbringsel für die Iren einpackten. Dann ging es - ausgerüstet mit leckerem Kaffee, was eine ganz andere Qualität des Fahrens darstellte - über Niederlande, Belgien nach Calais, wo wir die Fähre nach Dover nahmen. Der ausgeschilderte Spielraum bot exakt einen Fernseher *hüstel* so dass wir darauf verzichteten und einen kleinen Snack einnahmen und dann waren wir auch schon da. Von Dover aus ging es nach Reading - der Partnerstadt von Düsseldorf, wie wir schmunzelnd festgestellt hatten. Hier wartete ein kleines lauschiges Hotel auf uns. An den Linksverkehr gewöhnt man sich schnell, die Engländer haben gefühlte 100 Kreisverkehre direkt nach dem Hafen - man kann gar nicht langsam anfangen sondern muss gleich voll einsteigen. Obwohl es anfangs schon ein bissel strange ist
Am nächsten Tag trug uns unser Auto nach einem gewöhnungsbedürften englischen Frühstück durch englische und walisische Landschaften nach Pembroke, wo die nächste Fähre auf uns wartete. Diesmal standen uns etwa 4 Stunden Fahrt auf dem Wasser bevor. Allerdings war die Fähre auch entsprechend gut ausgestattet. Wir landeten in Rosslaire und erreichten dann das erste große Ziel: Youghal in Irland. Wir hatten den Ort und die Familie erreicht, wo wir ein Stück Herz gelassen hatten.
Von Youghal aus eroberten wir Pennys in Cork (was unseren doppelten Boden im Kofferraum komplett füllte), sahen das Gefängnis in Cork, erkundeten Landschaft und Leute mit Besuch in Dungarvan und Kinsale, Rundfahrt an der Küste, erforschen von Charles Fort (Kinsale) und Ausflug in die Jameson Distillery in Midleton. Enttäuscht waren wir ein kleines bisschen am Old Head of Kinsale, weil man nicht bis zur äußersten Spitze wo der Leuchtturm steht, hinkam. Da haben die Iren doch frech einen Golfplatz aufgemacht, der natürlich Touristen nicht zugänglich ist. Natürlich haben wir uns auch Youghal angesehen. Mit Corinna hab ich versucht im Meer zu planschen. Aber es war a) heftig kalt bzw. windig und b) grad kein Meer da
Nach einer Woche voll wunderschöner Erlebnissen, tollen Eindrücken und familiärer Wärme und Geborgenheit fielen wir dank undankbarer Fährzeiten aus dem Bett und machten uns an den Rückweg. Diesmal führte uns der Weg nach London, wo ein Hotelzimmer für zwei Nächte auf uns wartete. Es war gemütlich, großzügig und es gab ordentliches Frühstück Am nächsten Tag erkundeten wir London. Wir schafften es pünktlich zum Wachwechsel an den Buckingham Palace, wo Ariane einen guten Platz ergatterte und schöne Bilder machte. Spaziergang durch St. James Park, großes Staunen vor Westminster Abbey, ein Foto mit Ariane und den Wachen vor dem Houses of Parliaments (Fabienne traute sich nicht), Big Ben, Spaziergang an der Themse, eine Fahrt mit dem Riverboat, Tower und Tower Bridge und der unvermeidliche heftige Regenschauer gehörten noch zu dem, was wir mitnahmen. Fazit: London gern wieder, aber ohne Buggy sondern mit Rückentrage. Es sind nicht nur die fehlenden Fahrstühl bei der Underground sondern auch die Tatsache, dass man immer einen bitten muss, das Türchen aufzumachen. Alle anderen gehen nämlich durchs Drehkreuz und die Bahn ist oft voll. Aber einmal wollten wir sie doch erleben zurück ins Hotel fuhren wir dann mit dem Bus.
Kleines Merke: Die in Deutschland gekauften Adapter für die englischen Steckdosen können zwar laut Bedienungsanleitung für England gedacht sein, müssen aber nicht passen
Nach London lenkten wir unser Auto auf die Fähre nach Calais und von dort aus nach Paris. Das Hotel entpuppte sich als Enttäuschung. Superkleines Zimmer (unter Familienzimmer versteh ich was anderes), kein Duschvorhang, Tisch ohne Stuhl, kein intaktes Kinderbett und unter unserem Bett lag Dreck. Nu ja, wir wollten nur übernachten, also machten wir das beste daraus. Am nächsten Tag erwartete uns Paris. Die Metro ist ähnlich geschaffen wie in London, aber es gibt auch an der Seine entlang einige Treppen ohne Alternativaufgang, wo der Fußweg einfach zuende ist. Für Rollstuhlfahrer stell ich mir das anstrengend vor. Wir haben Sacre Coeur, Eifelturm und enge volle Gassen gesehen, den Jardin de Tuilieres bewundert (das ist der "Vorgarten" des Louvre). Der Louvre selbst ist ein imposant großes Gebäude. In seiner Nähe haben wir das bisher teuerste Eis unseres Lebens gegessen Danach wartete ein lockeres Picknick mit Boule-Spiel am Kanal, zu dem wir von einem ehemaligen Kommilitonen des Piloten eingeladen wurde. Es wurde ein schöner und lustiger Abend.
Am nächsten Morgen verschliefen wir fast das Frühstück und machten uns dann auf zur autofahrtechnisch längsten Etappe der Reise. Auf uns wartete in der Schweiz eine nette Familie, die wir vor 4 Jahren das letzte Mal gesehen hatten. Frau Jac versüßte uns die Autofahrt mit der Vorfreude auf Kartoffeln und Schweizer Käse zum Abendessen. Denn Kartoffeln haben wir in London und Paris doch vermisst. Es erwartete uns die gleiche Wärme wie in Irland, die Kinder fühlten sich ebenso wohl wie wir. Einen Tag faulenzen, im Pool planschen und im Garten toben tat den Mädels sichtbar gut. Am Tag drauf erkundeten wir den Weißenstein. Es forderte dem Schäfchen viel Mut ab, in den alten aber schönen Sessellift zu steigen. Aber wie man sieht, hat es überlebt Die Aussicht war leicht getrübt durch Wolken, aber dennoch wunderschön und die Natur hielt viele kleine Zaubereien für uns bereit, die wir entdecken und bestaunen konnten. Jac hat uns wie die Iren auch viel zu sehr verwöhnt und der Abschied fiel entsprechend schwer.
Von der Schweiz aus führte uns der Weg durch den Schwarzwald, wo wir mit Jenny einen kurzen Kaffeeplausch hatten und anschließend auf der Spuren der Vergangenheit wandelten. Wir besuchten mit einem Kilo Schweizer Schoki bewaffnet unsere Kurklinik, in der wir nach Fabiennes Chemo die Grundsteine für ein neues WIR legten, wo wir wieder lernten als Familie zu leben und neue Kraft schöpften für das, was noch auf uns zukommen sollte. Danach lenkten wir unser Auo nach Kerpen, wo wir übers Wochenende bei einem lieben Freund Unterkunft fanden. Am kommenden tag trafen wir alle Arianes Patenonkel im Kölner Zoo, wo wir einen wunderschönen Tag verlebten. Von Kerpen aus ging es mit einem kurzen aber schönen Abstecher bei der Exilfriesin vorbei nach Hause.
Von knapp 1000 Fotos habe ich gut 650 gespeichert und euch eine kleine Auswahl hier hinterlegt.